Riviera Maya-Bande: Experte enthüllt, wie Kartenbetrüger operierten

Ciudad del Este: Ein Polizeiexperte schilderte, wie die Mitglieder der Riviera Maya-Bande angeblich vorgingen, um durch das Klonen von Kredit- und Debitkarten in den wichtigsten Städten von Alto Paraná Geld zu stehlen.

Es handelte sich um die letzte Verhandlung gegen Julio César Belmonte do Amaral, eines der Mitglieder der Riviera Maya-Bande.

In Ciudad del Este fand die letzte Anhörung des Prozesses gegen den Brasilianer Julio Cesar Belmonte do Amaral statt. Während der öffentlichen Anhörung wurde ein Sachverständiger der Nationalpolizei vernommen, der detailliert über die Funktionsweise der Bande berichtete.

Laut der Zeugenaussage brachten die Mitglieder der Bande ein Gerät in den Geldautomaten an, um die Daten durch Auslesen des Magnetstreifens der Karten zu kopieren. Sobald sie diese Informationen erhalten hatten, klonten sie die Karten und verwendeten dieselben Passwörter der Opfer, die sie mit Hilfe von Mikrokameras erhalten hatten, die ebenfalls in den Geldautomaten angebracht waren.

Die verwendeten Mikrokameras haben Batterien für mehrere Stunden, sodass sie eine große Menge an Daten von den Karten sammeln konnten, die dann geklont und eingelöst wurden.

In den ersten Anhörungen sagten auch andere Polizeibeamte und Hotelangestellte aus der Gegend aus und gaben Auskunft über die Treffen, die Julio César Belmonte do Amaral in Ciudad del Este abhielt.

Julio Cesar Belmonte do Amaral wird wegen Fälschung von Debit- oder Kreditkarten und anderen elektronischen Zahlungsmitteln angeklagt. Die Straftat wird mit einer Freiheitsstrafe von bis zu zehn Jahren geahndet, wenn nachgewiesen wird, dass er als Mitglied einer kriminellen Vereinigung gehandelt hat.

Nachdem der Angeklagte von renommierten Privatanwälten aus der Region unterstützt worden war, wurde ihm die Pflichtverteidigerin Lucía Franco zur Seite gestellt, da die Anwälte ihn während der Verhandlung im Stich ließen. Die Staatsanwaltschaft wird von Staatsanwalt Carlos Almada vertreten, der in seinem Eröffnungsplädoyer erklärte, dass er alle Beweise für die Beteiligung von Belmonte do Amaral an dem oben genannten Verbrechen hat.

“Julio César Belmonte do Amaral war an der Installation von Vorrichtungen in Geldautomaten beteiligt. Er ist Mitglied einer Organisation, die sich der Veränderung von Daten und Inhalten von Debit- und Kreditkarten und anderen elektronischen Zahlungsmitteln durch die Installation von Vorrichtungen in Geldautomaten widmet. Dies ist die Tatsache, die die Staatsanwaltschaft in der mündlichen und öffentlichen Verhandlung beweisen will”, sagte Almada.

Die Riviera Maya-Bande

Eine Untersuchung des OCCRP (Organized Crime and Corruption Reporting Project) ergab, dass die Bande ihren Ursprung in der mexikanischen Küstenregion hat, weshalb sie auch den Namen Riviera Maya erhielt. Florian Tudor, ein rumänischer Gangster mit dem Spitznamen El Tiburón (Der Hai), Schwager von Julio César Belmonte do Amaral, wurde als Anführer der Gruppe identifiziert.

Aus den Ermittlungen geht auch hervor, dass Belmonte do Amaral 2015 nach Ciudad del Este geschickt wurde, damit die Bande ihre Aktivitäten im Dreiländerreck ausweiten konnte. Im Jahr 2016 wurden die Rumänen Marian Zarcu und Laurentiu Bota in einem Geländewagen verhaftet, der auf den Namen des nun Verurteilten ausgestellt war.

Im Rahmen der Ermittlungen hatte die Staatsanwaltschaft die internationale Festnahme von Belmonte de Amaral beantragt, der 2017 in Argentinien verhaftet und im September desselben Jahres an Paraguay ausgeliefert wurde. Seitdem steht er unter Hausarrest in einem Hotel in der Departementshauptstadt.

Wochenblatt / ABC Color

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2 Kommentare zu “Riviera Maya-Bande: Experte enthüllt, wie Kartenbetrüger operierten

  1. Ja. Aber diese Masche ist ja schon fast so alt wie ich. Und ich bin schon über 20.
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    “Er ist Mitglied einer Organisation, die sich der Veränderung von Daten und Inhalten von Debit- und Kreditkarten und anderen elektronischen Zahlungsmitteln durch die Installation von Vorrichtungen in Geldautomaten widmet.” Das ist inhaltlich falsch, denn sie verändern keine Daten. Wer auf seinem Computer ein Foto kopiert hat nun mal keine Daten verändert. Die Kopie beinhaltet genau die gleichen Daten. Auf zwei unterschiedlichen Datenträgern oder in zwei unterschiedlichen Archiven kann gar der Dateiname identisch sein.
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    Könntens auch noch den Tipp abgeben, seine Hand über die eintippende Hand zu halten. Dann nützen diese Microcameras nix. Und dem Personal der Bank einen Tritt in den Allerwertesten. Kann doch nicht so schwer sein so einen Bancomaten auf Veränderungen zu prüfen.
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    Wie bescheuert muss man von der Bank eigentlich sein, dass da keine Kamera angebracht ist und irgendwer Kartenleser und Microcams installieren kann?
    Aber wahrscheinlich ist der Modus Operandi für hiesig Vollprofi-Steinzeitbanker und -ermittler neu. Auch da könnte lesen helfen.
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    Diese Masche ist nun wirklich uralt. Vielleicht mal in einem zivilisierten Land nachfragen, wie die das machen.

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