Säumige Schuldner abgeklemmt

Asuncion: Beamte der städtischen Sanitärdienstleistungsgesellschaft (ESSAP) haben damit begonnen Hausanschlüsse vom Netz zu trennen. Betroffen davon sind etwa 500 Nutzer im Stadtteil Fernando de la Mora. Diese haben mehr als drei Monate keine Rechnung bezahlt. Die geschuldete Summe beträgt über 750 Millionen Guaranies.

Viele von den Betroffenen waren überrascht als die Mitarbeiter am frühen Morgen die Anschlüsse kappten. Nach Durchführung der Arbeiten erhielten die Eigentümer eine schriftliche Mitteilung. Bei Einigen war das Erstaunen umso größer als sie von der Arbeit nach Hause kamen und kein Wasser mehr hatten.

Ein Sprecher der Behörde erklärte, dass jeder der Delinquenten Bescheid wusste. Im Vorfeld war schriftlich dieser Schritt angekündigt worden. Darin wird genau bekannt gegeben wann die Wasserversorgung getrennt wird. Die Staatsdiener sind erleichtert, dass es zu keinen Zwischenfällen kam. In der Vergangenheit war es immer wieder zu verbalen aber auch körperlichen Übergriffen gekommen, ebenso wurden Dienstfahrzeuge beschädigt. Ein Mitarbeiter beklagte die Zahlungsmoral der Nutzer, „wenn ich eine Leistung in Anspruch nehme muss ich auch dafür zahlen“ sagte er gegenüber Medienvertretern.

Die betroffenen Hausbesitzer können den Anschluss wieder reaktivieren, indem sie den geschuldeten Betrag begleichen. Hinzu komme eine Summe in Höhe von 53.000 Guaranies als Aufwandsentschädigung für die zusätzlichen Arbeiten. Ist die Zahlung erfolgt hat der Kunde innerhalb weniger Stunden wieder Wasser. Ein Sprecher der Behörde forderte rückständige Kunden auf, ihre Schulden sofort zu begleichen um Ärger zu vermeiden. Sei der Auftrag zur Trennung vom öffentlichen Netz schon im System ist es zu spät.

In den nächsten Tagen werden weitere Häuser in diesem Stadtteil davon betroffen sein. San Lorenzo ist das nächste Einsatzgebiet, danach überprüft man die Anschlüsse in Capiatá.

(Wochenblatt / ABC Color)