Scheidungen in Paraguay – Eine Frage des Geldes

Asunción: Wenn jemand seine Hochzeit plant, nimmt er an, dass diese Beziehung ein ganzes Leben lang hält. Für einen geringen Preis kann in Paraguay geheiratet werden. Mit den Jahren jedoch können Probleme entstehen, die eine Scheidung nach sich ziehen.

So kam es dazu, dass sich von 2005 bis 2012 13.094 Personen entschieden einen Scheidungsantrag einzureichen, der nur mit einem Prozess zu Ende gebracht werden kann, meldete das Amt für Statistik des Judikative.

In den ersten zwei Wochen des neuen Jahres waren es genau vier Personen, die einen Antrag auf Scheidung einreichten.

Tatsächlich jedoch dürfte die Trennungsrate ohne Scheidung, wegen fehlender finanzieller Mittel, gleich groß sein, wie anderorts.

Im Jahr 2012 wurden nur 1.547 Personen registriert, die sich dazu entschieden haben sich scheiden zu lassen. Die Mehrzahl der Paare trennt sich ohne Ansprüche an den anderen oder mit vorgefertigter Vereinbarung. Einige konfliktreiche Fälle jedoch werden erst vor Gericht ausgefochten.

Die Vermögenswerte, die das Paar vor der Scheidung aufweist, können die gesetzliche Trennung in einen Kreuzzug verwandeln, der oftmals den Prozess unnötig in die Länge zieht, wenn nicht zuvor Vereinbarungen getroffen wurden.

Neben den Gefühlen und den Nerven, die eine Scheidung mit sich bringen kann sind in Paraguay auch die Kosten nicht zu vernachlässigen, Hauptgrund warum die Statistik so geringe Zahlen aufweist.

In Paraguay kostet eine einvernehmliche Scheidung rund 10 Millionen Guaranies. Eine konfliktreiche Scheidung jedoch kostet schnell einmal 18 Millionen Guaranies. Viele Paare, die nicht über die finanziellen Mittel verfügen sparen sich das Geld und leben einfach nur getrennt vom Ehepartner.

Wenn Kinder vorhanden sind, kann auch außergerichtlich eine Einigung darüber erzielt werden, welche Summe als Kindergeld angebracht ist.

(Wochenblatt / La Nación)

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1 Kommentar zu “Scheidungen in Paraguay – Eine Frage des Geldes

  1. Bis vor einigen Jahren gab es überhaupt keine Scheidungen. Gefiel der Kirche in Rom nicht.
    Erst in 2011 wurde eine Behörde zur Registrierung der Eheschließungen eingeführt.
    Alle Einwanderer, die vrheiratet waren, haben den Eintrag CA (Casado- “oder Castrado wie manche sagen”) in ihrer Cedula haben. Ein Scheidung ist jetzt nur noch möglich wenn vorher ein Eintrag “Verheiratet” in diesem Ministerium vorliegt.
    Für alle Einwanderer, die sich hier von ihrer Frau getrennt haben und sich in PY scheiden lassen wollen, eine Hürde von mehr als vier Monaten

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