Schwer kriminelle Drogenbande hat möglicherweise Ausländer und Finanzinstitute im Raum Independencia im Visier

Melgarejo: Der Kommandeur der Nationalpolizei, Carlos Benitez, bestätigte, dass eine Kommandogruppe, offenbar angeführt vom verurteilten Mörder und Drogenhändler Felipe Acosta, alias Macho, Personen bei einer Polizeikontrolle befreit und gedroht habe, die Uniformierten zu töten.

Kommissar Benítez berichtete, dass Polizisten in der Gegend von Potrero del Carmen in Independencia, Departement Guairá, im Einsatz waren, als sie ein verdächtiges Fahrzeug mit mehreren Personen entdeckt hätten. Nachdem diese sich nicht ausweisen konnten und auf das Revier mitgenommen werden sollten, tauchten plötzlich vier Geländewagen mit etwa 20 bis 25 Personen mit unterschiedlichen Kurz- und Langwaffen am Ort des Geschehens auf, um die kontrollierten Personen zu befreien.

Der Polizeikommandant gab an, dass die Polizisten Drohungen erhalten hätten, dass es sie das Leben kosten könnte, wenn sie sich nicht zurückzogen.

In diesem Zusammenhang wies er darauf hin, dass die Beamten darauf hingewiesen hätten, dass der Anführer der Gruppe ähnliche körperliche Merkmale wie Felipe Santiago Acosta Riveros, alias Macho, aufgeweisen habe, der in Canindeyú die Gegend unsicher machte und im Rahmen einer 25-jährigen Haftstrafe aus dem Gefängnis geflohen war. Er war wegen des Mordes an dem Japaner Araki Arai, registriert im Jahr 2005, inhaftiert worden.

Für den Polizeikommandanten könnte der Mann das Departement Canindeyú aufgrund der “Verstärkung der Kontrollen“ verlassen haben. Andere Hypothesen besagen, dass die Drogenbande Finanzinstitute oder auch die in der Gegend lebenden ausländischen Bürgern in Independencia überfallen wollen.

„Als Sofortmaßnahme haben wir dafür gesorgt, dass taktisches Personal mit Langwaffen schnell in das Departement Guairá verlegt wird, um eine größere Sicherheit zu gewährleisten und auch die weiteren Ermittlungen in dem Fall voranzutreiben“, sagte er.

Trotz der Befreiungsaktion, die durch das Durchsickern eines Videos bekannt wurden, meldeten die Beamten den Vorgang nicht mit der Begründung, die Unbekannten hätten das Polizeifunkgerät gestohlen und sie hätten keinen Empfang. Der Fall wurde der Abteilung für innere Angelegenheiten der Nationalpolizei gemeldet.

„Die Polizisten geben nicht an, dass sie eine Person festgenommen haben. Es ist ausgeschlossen, dass es sich um eine Rettungsaktion handelte“, versicherte Benitez angesichts des Verdachts, dass es sich bei dem Angriff um die Befreiung einer Person gehandelt habe.

Kommandotruppe befreit Drogendealer aus Streifenwagen in Independencia

„Laut den Aussagen der Polizisten sei es Macho gewesen, der aus einem der Fahrzeuge ausstieg und die Beamten bedrohte, damit das festgehaltene Fahrzeug freigelassen wird. Die Rede ist von 20 bis 25 Personen mit vier bis fünf Fahrzeugen“, erklärte der Polizeikommandant.

Öffentliche Bekanntheit erlangte das Ereignis dadurch, dass ein Anwohner den Vorfall filmte. Er befand sich mehrere Meter vom Tatort entfernt und beschloss voller Angst, das Geschehen festzuhalten, das sich schnell viral verbreitete.

Der Polizeidirektor von Guairá, Kommissar Osval Lesme, wurde ebenfalls zu dem Fall konsultiert, hatte aber 17 Stunden nach dem Geschehen keine Kenntnis von dem Vorfall.

Wer ist alias Macho?

Acosta Riveros, alias Macho, wurde wegen des 2005 begangenen Mordes an dem Japaner Araki Arai zu 25 Jahren Gefängnis verurteilt. Er hat aber nur 5 Jahre seiner Strafe abgesessen.

Er wurde in verschiedenen Gefängnissen des Landes festgehalten, unter anderem in Encarnación und Ciudad del Este und konnte mehrmals fliehen, auch beim letzten Mal.

Die Fahndung nach ihm wurde erneut aufgenommen, nachdem sich vor Monaten ein Angriff der vom mutmaßlichen Drogenhändler angeführten Gruppe auf sechs Polizisten in Brítez Cué, Canindeyú, ereignete.

Macho hätte sich in Canindeyú niedergelassen, um der wichtigste Marihuanaproduzent in der Gegend von Brítez Cué, Yby Pytã, Corpus Christi und Ypejhú zu werden. Nun hat er sich wohl auf die Region von Independencia konzentriert und könnte in der Zone sein Unwesen treiben. Vor allem im Ybytyruzú-Gebirge soll Macho angeblich den Drogenanbau vorantreiben.

Wochenblatt / Ultima Hora / X

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9 Kommentare zu “Schwer kriminelle Drogenbande hat möglicherweise Ausländer und Finanzinstitute im Raum Independencia im Visier

  1. DerEulenspiegel

    Da sehen Sie mal, lieber “Deutsch-Paraguayo”: Man sollte NIEMALS Politikern glauben was sie den lieben, langen Tag so verzapfen! Hatten nicht Ihre Freunde der Cartisten vor der Wahl großkotzig versprochen, daß ALLES BESSER WÜRDE, wenn sie nur endlich an der Macht wären?! Und Sie glaubten doch tatsächlichen diesen Mist und machten sich hier im Forum stark für Ihre Freunde. Und nun? Genau das Gegenteil tritt nun ein! Kann es noch schlimmer kommen. Nun terrorisieren schon hoch-kriminelle Großbanden eine ganze Region, befreien Ihren Rädelsführer am hellen Tag und der Innenminister gesteht, daß er bzw. seine Cartistenregierung NICHTS GEGEN DIE KRIMINALITÄT unternehmen könnten. Was für ein Eingeständnis, was für eine Blamage – der Staat gibt sich auf und damit seine Bürger. Kürzlich schrieb ich hier noch, daß wir bald Zustände haben werden wie in Ecuador. Sie und Ihr Freund hier, vergaben mir dazu wie notorisch krank, sofort wieder Senkdäumchen, völlig zu Unrecht wie die jüngsten Entwicklungen im Lande erkennbar zeigen. Und nun, Ihr Freunde von Cartes & Co.?

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  2. Mit welchen guten Gründen wird dem Bürger zunehmend der legale und registrierte Waffenbesitz erschwert?
    Die Polizei ist nicht in der Lage die Bürger zu beschützen. Sie ist offensichtlich nicht einmal in der Lage sich selbst zu beschützen.
    Die Politik ist nicht gewillt den Büger zu beschützen. Im Gegenteil man untersagt ihm zunehmend sich selbst zu beschützen.
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    Während die Kriminellen sich mit vollautomatischen Waffen aus Brasilien und das offensichtlich kostengünstig eindecken, ist es dem legalen und registrierten Waffenbesitzer nicht einmal mehr möglich halbautomaische Gewehre in einem wehrfähigen Kaliber zu bekommen. Man bekommt nur noch Repetierer und Kipplader, also eine Bewaffnung auf dem Entwicklungsstand von vor 200+ Jahren.
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    Bis vor ca. 5 Jahren konnte man sich in Paraguay noch mit einigermaßen qualitativen, halbautomatischen Waffen ausrüsten. Auch damit wäre man den automatischen Waffen der Gangster unterlegen gewesen, aber das hätte man noch mit viel Training ausgleichen können. Aber schon damals nur zu Preisen, die doppelt so teuer waren, wie in anderen Ländern üblich. Eine Glock bekam man in Deutschland für ca. 650 €. In Paraguay an die 14 Mio G, also das Dreifache.

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    1. Ich weiß ja nicht wo Onkel Nick seine Waffen kauft. Ich habe vor 4 Monaten für eine Glock 17 nur 7,2 Millionen Guaranies bezahlt, inkl. 3. Magazin und 200 Schuss Munition. Legaler Kauf. Wobei ich feststellen musste, dass meine Bersa Thunder 9 fur mich persönlich in der Handhabung besser ist. Die Glock ist leichter und meine Señora kommt damit bestens zurecht.

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      1. @None schreibt:
        “Die Glock ist leichter und meine Señora kommt damit bestens zurecht.”
        Jied Kloosse fragt: “Wie gut kommt deine Señora mit dir klar? Besteht für dich ein Risiko? 😉

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      2. In Asu bei Camping 44 und für 7,2 Mio bekommt man da sicher keine Glock, sondern nur irgendeine türkische Billigknarre von Kor Arms
        Interessanter wäre doch dann, wo Du so wunderbar günstig Glocks bekommst.

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      3. Die letzte Glock die bei Camping 44 neulich angeboten wurde, ging für 12 Raten zu 1.570.000 G über die Theke, also: 18.840.000 G
        Mit 50 Schuss Sellier & Bellot und einem zusätzlichen dritten Magazin mit 33 Schuss.
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        Wie gesagt, ich würde gerne wissen, wo Du eine Glock 17 für nur 7,2 MioG bekommen hast.

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      4. Was ist nun @None, sagst Du uns noch, wo Du dieses Schnäppchen gemacht hast oder war das wieder mal eines Deiner Lügen, nur um Stunk zu machen?
        Wie immer wird auf Nachfragen nicht geantwortet.

  3. Ich denke nicht, dass mehr an hochwertigeren Waffen ein Problem hier lösen könnten. Die Probleme sind:
    – Die Verbrecher kommen überfallartig und das sehr schnell, zu ungünstigem Moment. Selbst wenn man da diese Waffen hätte, man hätte sie nicht zur Hand, wären zu schnell Mitbewohner als Geiseln. Man kann letztlich mit passiver Sicherheit etwas verbessern, aber richtig sicher und geschützt, das wäre dann die Bauart einer Burg, welche aber meist durch Verräter auch nicht so sicher sein wird.
    – Die Politiker sind letztlich Verbrecher. Es fällt daher bei den Menschen die Scheu, selbst auch so zu werden. Die Politiker schützen die Kartelle und Hauptverbrecher, damit füllt sich immer mehr das Land mit Kriminellen. Es ist ein idealer Ort für jene. Die Polizei – selbst wenn sie besser wäre – kann so wenig tun, wenn doch die Verbrecher bei den Gerichten oft geschont und im Gefängnis die Türen so offen sind. Warum sollte jener seinen Kopf riskieren, wenn man weiß, die sind bald wieder draußen.
    – Die Notlage vieler ist leider auch gegeben, so dass Kriminelle genügend viele Handlanger und Zuarbeiter bekommen. Verrat für einige Dollar, einen Auftrag umsetzen für etwas mehr … Man kann vieles nun als Krimineller günstig bekommen und das Risiko ist gering, die Bereitschaft zur Kriminalität bei dem allgemeinen Verfall ohnehin höher.

    Auf den Phillipinen waren die Verhältnisse ähnlich. Die Kriminalität der Drogenbosse war enorm und die Städte verwahrlost, voll Müll, voller Drogensüchtigen und anderen Bodensatz der Gesellschaft. Dort brauchte es einen Duterte, der in ca. 6 Jahren massiv die Situation veränderte. Jedoch war das kein “Demokrat”, keiner mit Samthandschuhen. Letztlich war er ein Gewaltmensch, setzte das Gewaltmonopol des Staates um und brach auch viele Gesetze selbst. Aber es wird wohl für Paraguay als auch viele andere Länder keine Alternative geben. Wenn ein solcher Machtmensch da ist, das Leid der Menschen groß genug, wird das kommen. Vielleicht auch als neue Diktatur. Aber ohne eine Umkehr und einen neuen “Besen” aus Stahl wird das Land weiter abrutschen.
    Bis dahin kann man nur ausharren, unauffällig bleiben, sich sichern soweit es geht, aber wirklich sicher ist man ohnehin nirgends. Die Gewaltfälle hier sind laut und groß, aber versteckt passiert viel mehr täglich und das nicht nur in PY.

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