“Sie wohnen in den ärmsten Hütten“

Coronel Oviedo: Paraguay wird moderner, vor allem die Bevölkerung ruft nach neuen Handys, neuen Autos und neuen Bussen. Einer der es am besten wissen muss war Busfahrer vom Unternehmen San Luis.

Hektor Peralta (Name geändert) war lange Bei- und Busfahrer vom Unternehmen San Luis. Bis zu dem Zeitpunkt als ein Fahrzeug aufgrund eines mechanischen Fehlers ausbrannte. Keiner der Passagiere und vom Personal wurde verletzt.

„Mittlerweile fahre ich nicht mehr, es ist zu stressig geworden. Die Passagiere wollen mehr Komfort, Busse mit Klimaanlage, Service an Bord und immer mehr. Das Problem ist aber ihr Benehmen hat sich im Laufe der Jahre nicht geändert“, erklärte Peralta.

Schon auf dem Land werden immer mehr klimatisierte Transporteinheiten eingesetzt. „Mit den alten Bussen will keiner mehr fahren. San Luis und andere Unternehmen rüsteten um. Aber in kurzer Zeit waren die Fahrzeuge durch Vandalen beschädigt. Müll lag überall herum, er konnte nicht mehr aus dem Fenster geworfen werden, weil diese dauerhaft geschlossen sind“ betonte Peralta.

Er fügte an, die Menschen kämen mit dem Wandel der Zeit nicht mehr mit. „Sie wohnen weiterhin in Hütten, nur vorne ist das Haus angestrichen, hinten liegt der Müll. Aber der Fahrgast aus diesem Beispiel stieg mit dem neuesten Handy und der besten Kleidung ein. Als er ausstieg räumte ich seinen Müll weg, Berge davon, obwohl Abfalleimer in all unseren Bussen vorhanden sind“, klagte Peralta.

Er hing den Job an den Nagel und ist nun Angestellter einer Sicherheitsfirma. „Ich verdiene weder mehr noch weniger, aber der Ärger ist weg. Hoffentlich setzt irgendwann mal ein Wandel in allen Bereichen des Denkens der Paraguayer ein. Nur wir können das Land verändern“, sagte Peralta.

Wochenblatt / ABC Color

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1 Kommentare zu ““Sie wohnen in den ärmsten Hütten“

  1. „Hoffentlich setzt irgendwann mal ein Wandel in allen Bereichen des Denkens der Paraguayer ein. Nur wir können das Land verändern“, sagte Peralta.“

    Weise Worte. Mit Betonung auf „allen“. Die Hoffnung stirbt zuletzt.