Straßenprojekt vor den Wahlen angekündigt, dann einfach abgesagt

Ciudad del Este: Ein großes Schild wurde von der Gemeinde aus der Hauptstadt von Alto Paraná aufgestellt. Darauf wird eine Kopfsteinpflasterstraße angekündigt. Seit Anfang der Woche ist das Schild aber plötzlich verschwunden.

Betroffene Anwohner aus dem Stadtviertel La Esparanza sind empört. Zwar wurde schon mit den Vorarbeiten an der Straße begonnen, nun aber ist das Schild entfernt und sie erhalten keine Antworten von irgendeiner Autorität wie es weiter geht. Aus Itaipú rechtfertigte man sich, dass man sich bei dem Vorhaben geirrt habe.

„Vor ein paar Wochen kamen die ersten Bauarbeiter. Wir waren so glücklich, weil das ersehnte Kopfsteinpflaster nun endlich kommen sollte (…), aber letzte Woche verschwanden das Plakat und mit ihm die Arbeiter“, sagte Aldo Alvarenga, eine Anwohnerin.

Seit die Arbeiten eingestellt sind können manche Bewohner bei Regen ihre Häuser kaum verlassen oder betreten, weil ein “Strom“ entsteht, der sie zwingt, über andere Wege auszuweichen.

Auf dem Schild, das im Dezember 2017 bei den Vorwahlen für die Präsidentschaftskandidaten aufgestellt wurde, erscheint der Name von Itaipú. „Als Nachbarn sind wir von den Handlungen dieser Regierung enttäuscht, noch mehr von der multinationalen Gesellschaft Itaipú, die behauptet, das Projekt sei ein Irrtum. So etwas nennt man eine Verspottung der Betroffenen“, klagte Alvarenga.

Vor zwei Jahren fragte die Nachbarschaftskommission bei der Gemeinde wegen einer Pflasterung ihrer Straße an, in der acht Häuser liegen. „In einem anderen Stadtviertel liegen nur zwei Anwesen an einer Straße und hier wurde ein Kopfsteinpflaster zügig verlegt (…), wir wollen nicht glauben, dass unsere Bauarbeiten eingestellt wurden, nur weil wir uns entschieden, für eine andere Partei zu wählen“, erklärte Alvarenga.

Am Tag der Vorwahlen für die Präsidentschaftskandidaten kam ein schwerer Regen. Die Anwohner von der Baustelle mussten einen privaten Traktor bezahlen, um die Straße wieder zu reparieren und hofften, dass bald die versprochene Pflasterung beginnt.

„Wir haben bereits selber viel in die Straße investiert, um Steine und Geröll zu transportieren. Dann sagten uns die Arbeiter, sie müssen woanders anfangen. Nun haben wir eine Baustelle vor der Haustür und die Situation ist schlimmer als am Anfang vor dem Beginn der Arbeiten“, betonte Alvarenga.

Wochenblatt / Ultima Hora

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5 Kommentare zu “Straßenprojekt vor den Wahlen angekündigt, dann einfach abgesagt

    1. Verarscht werden kann nur derjenige, welcher sich verarschen lässt.
      Das sind n.m.M seit jeher mindestens 80% der „Herdentiere“.
      Also nichts Neues für den Zeitraum der belegten Historie 😀 .

  1. Paraguay ist tatsächlich das sympatischste Land der Welt!Der paraguayische Politiker lebt seine Politiknatur voll und ganz aus,wo bei uns drüben vertuscht,verschleiert,betrogen und vor vorgehaltener Hand abgezockt wird ,zeigt der paraguayische Politiker frei und ohne Skrupel seine wahre Natur!So sind sie eben die Politiker,Banker und „elitäre“ Fachidioten.

  2. Solche „Aktionen“ gab es vor den Wahlen fast überall.
    Auch bei uns wurden bei einem besonders schlechten Stück Straße vor den Wahlen einige LKW-Ladungen Erde abgekippt und eine Radlader fuhr 2 Mal drüber.
    Seither ist die Straße noch schlechter als vorher, denn der nächste Regen wusch metertiefe Gräben aus, verwandelte den Weg in einen Sumpf und nun kommen noch nicht einmal mehr 2 Fahrzeuge aneinander vorbei.
    Was haben Politiker und Windeln gemeinsam?
    Man muß sie regelmäßig wechseln.
    Aus dem gleichen Grund.