Asunción: Unter der Überschrift „Warum ein leistungsfähiges Zugnetz wie in Europa nicht in Lateinamerika gebaut wurde“ hat die BBC in einem Artikel dargelegt, dass es neben der Korruption mehrere Gründe gibt, warum Paraguay kein Hochgeschwindigkeitszugnetz besitzt.
„Ein weiteres Problem, das die Entwicklung der Eisenbahninfrastruktur in der Region behindert, ist die Korruption in all ihren Formen. Von der Abzweigung von Geldern über den Einsatz von Unternehmen, die mit der politischen Macht verbunden sind, bis hin zu manipulierten Ausschreibungen oder überhöhten Preisen“, so die BBC zu diesem Punkt.
Jimena Blanco, Leiterin der lateinamerikanischen Analyseabteilung des Unternehmens Verisk Maplecroft, erklärte gegenüber der BBC, dass es „viele Infrastrukturen gibt, die aufgrund von Korruption nicht entwickelt wurden, und einige, die aus demselben Grund erst nach Jahrzehnten fertiggestellt werden“.
„Es sei daran erinnert, dass die größten Korruptionsfälle der Vergangenheit in der Region fast immer mit dem Bau großer Infrastrukturprojekte verbunden waren“, betonte er und erinnerte an den Lava-Jato-Skandal in Brasilien und den Odebrecht-Skandal in Kolumbien.
Die Zeitung weist weiter darauf hin, dass die Personenzugnetze in Bezug auf Geschwindigkeit und Häufigkeit derzeit nicht mit anderen Verkehrsmitteln wie dem Flugzeug wettbewerbsfähig sind und dass sich der Schienenverkehr nicht selbst finanziert.
„Die kurze Eisenbahnlinie zwischen der argentinischen Stadt Posadas und der benachbarten paraguayischen Stadt Encarnación (Paraguay), die nur 8 km lang ist, ist ein fast einzigartiger Grenzübergang, der jedoch von den Einwohnern der beiden Orte, die intensiven Handel treiben, sehr stark genutzt wird“, erklärt die Zeitung.
Sie weist auch darauf hin, dass sich der Mangel an Investitionen in das Eisenbahnnetz in der Region ab den 1980er Jahren aufgrund verschiedener, vor allem politischer Faktoren verschärft hat, so Sebastián Astroza, Dozent an der Universität von Concepción und Forscher für Mobilitätsfragen am Zentrum für nachhaltige Stadtentwicklung (Cedeus).
„Im Rahmen einer neoliberalen Diktatur begann man, von der Bahn unter anderem zu verlangen, dass sie wirtschaftlich rentabel ist, obwohl die große Mehrheit der Bahnsysteme in der Welt Subventionen benötigt. Außerdem wollten die Länder ihre Haushaltsdefizite abbauen, was zur Folge hatte, dass die meisten, zwar nicht alle, aber doch die überwiegende Mehrheit der Personenfernverkehrsdienste eingestellt wurden“, so der Berater zu diesem Punkt.
Schließlich wird auf die Kosten für die Finanzierung der Züge verwiesen, da eine neue Lokomotive nach Angaben eines Weltbankberaters 3 Millionen US-Dollar und ein einzelner Waggon bis zu 1 Million US-Dollar kosten kann. Auch der Bau von Gleisen kostet zwischen 20 und 30 Millionen US-Dollar pro Kilometer.
Wochenblatt / Última Hora











DerEulenspiegel
So lange die Korruption in PY nicht geächtet und als etwas hoch kriminelles betrachtet und geahndet wird, kann PY niemals vorankommen. Offensichtlich besteht in PY grundsätzlich keine besonders großes Interesse, dieses bösartige Krebsgeschwür Korruption endlich intensiv zu bekämpfen und harte Strafen dafür einzuführen. Ich kann mir das nur so erklären, daß im allgemeinen Bewußtsein der Menschen, quer durch alle Gesellschaftsschichten, die Korruption als etwas Normales betrachtet wird. Niemand regt sich darüber besonders auf. Ein bißchen Theater, das wars dann schon. Dabei schadet die Korruption allen, der Gesellschaft und dem wirtschaftlichen Erfolg des Staates. Soweit ich informiert bin, beabsichtigte die Lufthansa vor wenigsten ca. 25 Jahren in Paraguay einen der größten Frachtflughäfen in Südamerika zu erstellen. Dies scheiterte offensichtlich nur daran, daß die paraguayischen Politiker immer höhere Schmiergelder forderten, so daß letztenlich das Projekt an der Maßlosigkeit der hiesigen Politiker scheiterte. Wederholt sich diese Schmierenkomödie zum Nachteil des Staates und seiner Bürger wieder in Bezug möglicher Zugstrecken? Würde mich nicht wundern.
Gamma Ray
Wenn man sich über die Korruption wirklich aufregen würde, hätte man hier in Paraguay ein kurzes Leben. Und außerdem muss man vor Familie und Freunden Gesicht wahren, sonst ist man ein pesado Miesepeter.
Es ist schon so, dass die meisten, die nicht von der Korruption profitieren und seriös arbeiten wollen, sehr frustriert sind. Das sagen die Leute mir schon nach kurzem Kennenlernen. Unter ihren Landsleuten sind die Paraguayer mit Sicherheit etwas reservierter zu dem Thema, da sie nicht wissen ob ihr Gegenüber gute Beziehungen hat.
Interessant die Info über die Lufthansa. Etliche Firmen wollten schon in PY investieren, aber sind dann ganz schnell wieder weg. Muss echt unangenehm sein, wenn man als seriöser Geschäftsmann nach PY kommt und dann trifft man menschlichen Abschaum in den höchsten Positionen, die die Hand aufmachen.
Nur Leute wie Carsten Pfau, die in den 90er kamen und die Korruptionsgelder noch „erträglich“ waren, haben es bis nach oben gebracht.
Grüßseptember
Kurzfristiges und ingoranziges Denken. Hauptsache dem Familyclan geht es gut. Dabei hätte ein Frachtflughafen der Lufthansa diesem Land einen Aufschwung über Jahrzehnte gegeben und Arbeitsplätze geschaffen. Aber so weit denken die Inoranzbolzen nicht.
Grüßseptember
„Schließlich wird auf die Kosten für die Finanzierung der Züge verwiesen, da eine neue Lokomotive nach Angaben eines Weltbankberaters 3 Millionen US-Dollar und ein einzelner Waggon bis zu 1 Million US-Dollar kosten kann. Auch der Bau von Gleisen kostet zwischen 20 und 30 Millionen US-Dollar pro Kilometer.“
.
Für so viele Dollares habens eben kei Plata. Aber 962 Millionen US-Dollares für Ex-Amigo-Mitarbeiter des Wasserkraftwerks (3x so viele wie auf der argentinischen Seite des Wasserkraftwerks, wo der Jefe-Amigo rund 30.000 € monatlich verdient, seine Teige etwas weniger) als Sonderboni der Sonderboni auszubezahlen – nebst dem Gehalt, den sie für ihre wertvolle Arbeit schon bekommen haben, darüber kann man streiten. Schließlich trägt das vom Ausland finanzierte Wasserkraftwerk viel zum Wohle des Landes bei: Nichts fürs Volk. Viel für die Family-Clans, die die Plata wider unters Volk bringen oder auf Konten wie nette Staaten wie USA-Delaware, Isle of Man, Malta, Plaza de Parada-Schwitzzzzenland uvm vermehrend anlegen.
Für die 8 Kilometer Posadas – Encarnación arbeitet der Mister de Eisenbahn und seine Amigo-Teige vom hiesig Mysterium de Eisenbahn auch wirklich täglich hart.