Buenos Aires: Die Debatte über Drogentests für Ärzte im Gesundheitswesen gewinnt in Argentinien nach dem umstrittenen Vorschlag des Abgeordneten Jatar Fernández an Dynamik. Die argentinische Provinz Santa Fe hat unterdessen einen konkreten Schritt unternommen und ein Drogentestprogramm für Politiker und Sicherheitskräfte eingeführt.
Die Initiative unter der Leitung von Gouverneur Maximiliano Pullaro (Beitragsbild), der sich als Zeichen der Transparenz öffentlich einem dieser Tests unterzog, gilt als mögliches Modell für den paraguayischen Kontext.
Fernández‘ Vorschlag enthielt kürzlich die Idee, Ärzte und Gesundheitspersonal gezielt Drogentests zu unterziehen, was jedoch zu heftigen Reaktionen führte.
In diesem Zusammenhang gewinnt die in Santa Fe verabschiedete Maßnahme als regionaler Präzedenzfall an Bedeutung. Das Programm in Argentinien umfasst überraschende Speicheltests zum Nachweis von Kokain, Marihuana, Amphetaminen, Methamphetaminen und Opioiden.
„Vorgestern leitete der Gouverneur eine Veranstaltung, bei der der Drogentest vorgestellt wurde. Pullaro unterzog sich dem Test vor laufenden Fernsehkameras und demonstrierte damit deutlich seine Absicht, diese Maßnahme voranzutreiben“, erklärte Mario Galoppo, ein argentinischer Journalist.
Der Plan, der durch eine Bestimmung der Regierung von Santa Fe – möglicherweise ein Dekret oder eine Resolution – unterstützt wird, sieht vor, dass die Kontrollen für Sicherheitskräfte, einschließlich Polizei, Strafvollzug, Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei, sowie für politische Amtsträger obligatorisch und unvorhergesehen sind. Es sei jedoch noch unklar, ob die Kontrollen das gesamte Spektrum öffentlicher Amtsträger abdecken oder sich auf Behörden im Sicherheitssektor beschränken würden, so der Journalist.
Gouverneur Pullaro betonte, dass die Initiative nicht repressiv, sondern präventiv und rehabilitierend sei. „Wenn festgestellt wird, dass ein Polizeibeamter unter dem Einfluss dieser Substanzen steht, wird er aus dem Dienst entlassen und erhält Mittel zur Genesung. Mitarbeiter der Staatsanwaltschaft oder Staatsanwälte selbst, die positiv getestet werden, werden ihres Amtes enthoben“, erklärte Galoppo unter Berufung auf die Aussagen des Gouverneurs.
Diese Position steht im Gegensatz zur Debatte in Paraguay, wo Fernández‘ Vorschlag wegen mangelnder Klarheit bei der Umsetzung und möglicher politischer Motivationen kritisiert wurde.
In der Zwischenzeit wurden vorgestern wurden im Rahmen einer Vereinbarung mit der argentinischen Toxikologie-Stiftung im Rahmen der offiziellen Einführung in Santa Fe rund 30 Drogentests durchgeführt, die aber alle negativ ausfielen.
Wochenblatt / Megacadena














