Walter Harms: “Es ist mir egal, ob diese Tabesa-Zigaretten geschmuggelt werden”

Asunción: Der Abgeordnete Walter Harms zeigt juristisches Feingefühl und erklärte, dass ihn Zigarettenschmuggel – hauptsächlich von Tabesa, dessen Firma Horacio Cartes gehört – nicht interessiere und nur die Produktion der nationalen Industrie wichtig sei.

“Es ist mir egal, ob dieses Produkt (Zigaretten) geschmuggelt wird”, sagte er und stellte später klar: “Solange sich das Unternehmen an das Gesetz hält”. Gestern hat Honor Colorado und ihre Verbündeten im Abgeordnetenhaus den Gesetzesentwurf, der die Einbeziehung von Tabakunternehmen in die Pflicht der Seprelad vorsah, für mindestens ein Jahr auf Eis gelegt.

Am gestrigen Mittwoch gelang es den HC Abgeordneten mit Hilfe von Verbündeten aus der Regierungspartei und den Liberalen, den Gesetzesentwurf, der die Aufnahme von Sportvereinen und Tabakunternehmen in die Kontrollpflicht des Sekretariats für die Verhinderung von Geldwäsche (Seprelad) vorsah, für ein Jahr auszusetzen.

Im Gespräch äußerte sich der Abgeordnete Walter Harms (ANR, HC) – obwohl er bei der gestrigen Sitzung nicht anwesend war – heute Morgen über die Entscheidung des Unterhauses. Er begründete die Ablehnung des Gesetzentwurfs für eine stärkere Kontrolle der Tabakkonzerne damit, dass einige Sektoren mit dieser Initiative versuchen, die Zigarettenindustrie zu “vernichten”.

Er sagte auch, dass Honor Colorado auf die Ablehnung des Gesetzentwurfs gedrängt habe, weil er ihrer Meinung nach nur das Ziel verfolge, den Führer seiner Bewegung, Horacio Cartes, anzugreifen, der Eigentümer der Tabacalera del Este S.A. (Tabesa) ist. “Das Ziel hier ist nur, Cartes zu bestrafen, und wir werden dieses Spiel nicht mitspielen”, fügte er hinzu.

Cartes’ Kunde wird mit Schmuggel in Verbindung gebracht

Das umstrittene iranische Flugzeug, das in Argentinien wegen angeblicher Verbindungen zum Terrorismus festgehalten wurde, war zwischen dem 13. und 16. Mai in unserem Land. Der Grund für die Ankunft des Flugzeugs war den Einreisedokumenten zufolge kommerzieller Natur, da es angeblich eine von Tabesa hergestellte Zigarettenladung an Bord nahm, um sie nach Aruba zu transportieren, das der endgültige Bestimmungsort sein sollte.

Laut der Rechnung des Handelsunternehmens handelt es sich bei dem Käufer der Sendung um das Unternehmen Tabacos USA, das der Cartes-Gruppe gehört, und bei dem Empfängerunternehmen – dem Endkunden – um das Unternehmen Tabacal Free Zona UV aus Aruba, dessen Eigentümer von der kolumbianischen Regierung mit Drogenhandel, Schmuggel und Geldwäsche in Verbindung gebracht wird.

In diesem Zusammenhang wies Harms darauf hin, dass ein paraguayisches Unternehmen – in diesem Fall Tabesa – nicht wissen könne, woher das Geld seiner Kunden stammt. “Für mich ist wichtig, was in Paraguay produziert und verkauft wird. Ich weiß nicht, woher das Geld all derer kommt, die – ich weiß nicht, wie viele Packungen Tabesa kaufen”, betonte er.

Die paraguayische Marine berichtete am Donnerstag, dass sie in den frühen Morgenstunden am Ufer des Paraná-Flusses anderthalb Millionen Zigarettenschachteln “verschiedener Marken” beschlagnahmt hat, die vermutlich für den Schmuggel bestimmt waren.

Der Grund, weswegen Harms Cartes stetig so schützt, kann auch sein, dass er von ihm einen Kredit erlassen bekam. Es handelte sich um knapp 200 Millionen Guaranies, die Cartes ihm erließ. Schuldet er ihm dennoch moralische Unterstützung?

Wochenblatt / ABC Color

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4 Kommentare zu “Walter Harms: “Es ist mir egal, ob diese Tabesa-Zigaretten geschmuggelt werden”

  1. Paraguay produziert fast kein Tabak,er wird steuernfrei importiert und dann ausgeschmugeld,Walter Harms sollte sogleich nach Hause gehen fuer das er solche schlimme sache unterstuezt,.

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    1. Das dachte ich mir auch schon lange dass das so war. Wo denn gibt es in Paraguay diese riesigen Tabakplantagen? Man hoert ja absolut nichts von der Branche.
      Ich weiss nur dass mein Arbeiter sich beschwerte wie ihm die Raupen frueher seine Tabakpflanzen gefressen haetten indem sie riesige Loecher in die gigantischen Blaetter bohrten. Mit der Hand haette man jede einzelne Raupe mit den Fingern zerquetschen muessen. Das wurde zu aufwendig und man liess die Branche liegen.
      Ich wuerde mich wundern wenn in Paraguay ueberhaupt irgendwo Tabak produziert wuerde – ausser im kleinen Stil fuer den Eigengebrauch.
      Also Cartes lebt nur von den hohen Steuern und grosser Nachfrage nach Zigaretten der ersten Welt – wo die Leute weit mehr rauchen als in Paraguay. Paraguay hat relativ wenig Raucher verglichen zu Europa und Nordamerika.
      Die Zigarette als Droge die rentabel ist wegen den hohen Steuern in der Ersten Welt – um die Folgekosten im Gesundheitssektor zu decken. Als Transitland fuer allerlei Drogen, Menschenhandel fuer Prostitutionszwecke, etc macht sich Paraguay praechtig. Eben, der Tabak ist eine Droge – die trueben Waesser des Lateiners.
      Es ist nicht Zufall dass auch Mexiko nur ein Transitland fuer Drogen ist – die ganze mexikanische Wirtschaft lebt praktisch nur vom Drogentransport in die USA. Die Firma Truper ist angeblich mexikanisch. Haengt aber ganz von der technischen Kooperation mit einer Firma aus den USA ab. Truper gaebe es garnicht bekaemen sie nicht die Technologie von den Amerikanern. Das ist typisch Lateinisch.
      https://www.researchgate.net/figure/The-boom-of-cigarette-production-in-Paraguay_tbl4_329044544
      Vor Cartes stellte man in Paraguay (1990) rund 1.2 Millarden Zigaretten pro Jahr her. Bei einer Bevoelkerung von damals von rund 4 Millionen Menschen muesste jede Person also 300 Zigaretten pro Tag rauchen. Wenn ein Kettenraucher 12 Zigaretten pro Tag raucht so kommt er auf 4320 Zigaretten pro Jahr.
      2003 lag die Zigarettenproduktion bei 26 Milliarden Zigaretten pro Jahr. Bei einer Bevoelkerung von 6 Millionen Menschen wuerde da jeder rund 4333 Zigaretten pro Jahr verdampfen muessen – also 12 Zigaretten pro Tag vom Baby bis zum Tattergreis (und nein ich mein damit nicht Monosapiens aka Peter Weber oder “Nick” – Monosapiens baut mittlerweile seine eigenen YouTube Videos in seine Kommentare rein was typisch fuer Narzisten ist).
      Ganz klar ist Paraguay da wieder ein Transitland fuer die Droge namens Tabak denn in Paraguay wird kein Tabak angebaut.
      https://globalizationandhealth.biomedcentral.com/articles/10.1186/s12992-018-0412-3
      Eines muss man Cartes aber lassen: er ist ein erfolgreicher Geschaeftsmann. Nur eben der Lateiner bewegt sich lieber im Drogenmilieu als wie Jeff Bezos in einem legalen Geschaeft. Aber Cartes steht Bezos in seinem Fachgebiet kaum nach.
      Die sichersten Branchen sind ja eben der Alkohol, das Essen, die Droge und die Sexualitaet (3 dieser 4 basieren sich auf Laster). Das Geschaeftsmodell von Cartes ist daher nachhaltiger als das von Bezos.

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      1. monosapiens sapiens

        Kuno: so ganz nebenbei bemerkt. Du redest dauernd davon, dass “Gott” die Erde vor ca. 5.600 Jahren geschaffen hätte. Gerade heute wurde bekannt, dass israelische Wissenschaftler Holzkohle von Olivenbäumen in Israel untersucht hätten, die vor gut siebentausend Jahren gefällt wurden. Sind die israelischen Wissenschaftler dumm oder hat sie der Teufel verführt und manipuliert?

  2. Glumpert Abfackler

    So “egal, ob diese Tabesa-Zigaretten geschmuggelt werden” wird es ihm auch nicht sein. Plata fließt bekanntlich aufwärts.