Asunción: Manchmal liegt die Wahrheit so klar vor Augen, dass wir sie paradoxerweise nicht sehen können. Es ist, als ob eine unsichtbare Barriere oder ein Schleier der Ignoranz uns daran hindert, das Offensichtliche zu erkennen. Diese Phänomene, die sich beharrlich unseren Blicken entziehen, sind nicht etwa gut versteckt; vielmehr weigern sie sich zu zeigen, weil unsere eigene Bereitschaft oder Fähigkeit, sie wahrzunehmen, fehlt, vor allem den Politikern im Land.
Im Rahmen der Nationalen Woche des geweihten Lebens unternahmen Mitglieder der Conferpar (Konferenz der Ordensleute Paraguays) eine bewegende Pilgerreise für Frieden und Gerechtigkeit im Land.
Unter dem Motto “Geweihtes Leben in Paraguay: Lebendige Prophetie, aktive Hoffnung, engagierter Frieden“ zeigten die Ordensleute als Zeichen der Hoffnung und des evangelischen Engagements angesichts der vielen Ungerechtigkeiten eine massive Präsenz, mit denen die paraguayische Gesellschaft konfrontiert ist.
Zugleich wurde ein öffentliches Manifest vorgestellt, in dem die gewählten Amtsträger die tiefen strukturellen Ungleichheiten, die Korruption und den Mangel an politischem Willen, die Grundrechte der Bevölkerung zu garantieren, scharf anprangerten.
„Wahrer Frieden ist ohne Gerechtigkeit nicht möglich“, heißt es in dem Dokument. Es kritisiert die Vernachlässigung des öffentlichen Bildungs- und Gesundheitswesens, den mangelnden Schutz indigener Völker, die Stagnation der Agrarreform, die Straflosigkeit bei Umweltverstößen und die Ausgrenzung junger Menschen ohne Arbeit oder Zukunftsperspektiven.
Fabiola Camacho, Vizepräsidentin von Conferpar, sagte in diesem Zusammenhang, dass sie in gewisser Weise prophetisch handeln müssten, um das einzufordern, was den Kindern, Jugendlichen und all jenen gebührt, die unter Entbehrungen leiden.
„Es ist ein Schmerz, eine reißende Wunde, wenn wir nicht helfen können. Nur diejenigen, die nicht sehen wollen, können nicht sehen, weil sie direkt vor ihnen stehen. Sie kommen hungrig und frierend zu uns und bitten um Hilfe“, sagte sie abschließend.
Wochenblatt / Megacadena














Land Of Confusion
Ich glaube nicht, dass es sowas jemals gab, dass Ordensleute, also Geistliche, vor dem Kongress einen stillen Protest abhalten. Normalerweise halten die sich total aus der Politik raus – die Worte von dem Kardinal sind also nicht so schnell verhallt. Das zeigt, dass die Situation, vor allem im Hinblick auf Demokratie, Korruption und Drogenverkehr in Paraguay wohl noch nie so schlimm war wie heute. Paraguay ist zu einem absoluten Drogenloch geworden.
Eine gute Bekannte von mir, Kosmetikerin, hatte vor einiger Zeit einen Kunden, der Narco ist. Der kommt in ihren Salon rein, möchte eine Haarentfernug und stellt wie natürlich seine mitgeführte Schusswaffe erstmal auf den Tisch. Sie wusste, dass der Typ zum Zirkel von Cartes gehört. Meine Bekannte hatte richtig Angst vor dem und noch mehr als der Typ sich noch erdreistet sie zu fragen, ob sie mit ihm ausgehen möchte. Typ natürlich verheiratet, aber spielt in diesen Kreisen überhaupt keine Rolle.
Und das höre und lese ich öfters: Die einfachen leute haben richtig Angst vor diesen Gestalten, die Geld, Macht und Einfluss haben. Das ist Einschüchterung wie bei der Mafia.