Washington D.C.: Die Weltbank hat ihre Rangliste der Volkswirtschaften der Welt für das Finanzjahr 2025 auf der Grundlage des Bruttonationaleinkommens pro Kopf aktualisiert und dabei die Atlas-Methode angewandt. Diese soll den Entwicklungsstand eines Landes durch Anpassung an Wechselkurs- und Inflationsschwankungen genauer wiedergeben.
Dem Bericht zufolge gehört Paraguay zu den Volkswirtschaften mit mittlerem Einkommen im oberen Bereich, mit einem BNE pro Kopf zwischen 4.516 und 14.005 US-Dollar. Das durchschnittliche Jahreseinkommen eines Paraguayers im Jahr 2023 beträgt 6.260 US-Dollar, was ungefähr 46.637.000 Guaranies pro Jahr oder 3.886.416 Guaranies pro Monat entspricht.
Laut dem Finanzanalysten Stan Canova (Beitragsbild) umfasst das Pro-Kopf-BNE nicht nur das innerhalb des Landes erwirtschaftete Einkommen, sondern auch das Einkommen von Bürgern außerhalb des Landes. Dies ist besonders relevant für Volkswirtschaften mit einer großen Diaspora oder mit multinationalen Unternehmen, die erhebliche Einnahmen im Ausland erzielen. Außerdem wies er darauf hin, dass Paraguay zwar als Land mit mittlerem Einkommen im oberen Bereich eingestuft wird, diese Klassifizierung jedoch irreführend sein kann.
„Die Wahrnehmung von Einkommen und Wohlstand kann innerhalb des Landes stark variieren, insbesondere wenn man die Lebenshaltungskosten und die Steuerstruktur berücksichtigt“, erklärte der Experte. Er betonte auch die Notwendigkeit, die WB-Studie durch andere Analysen zu ergänzen. Er betonte, wie wichtig es sei, Wirtschaftsberichte nicht isoliert zu betrachten.
„Obwohl die Weltbank-Klassifizierung ein wertvolles Instrument zum Verständnis des Entwicklungsstandes eines Landes darstellt, ist es unerlässlich, diese Daten durch andere Studien und Analysen zu ergänzen, um ein genaueres und kontextbezogenes Bild zu erhalten. Letztendlich sollten die Wirtschaftsdaten bei Investitions- und Finanzierungsentscheidungen eine Orientierungshilfe und nicht die absolute Wahrheit sein“, sagte er.
Für diejenigen, die Investitionen in Paraguay auf der Grundlage der Einkommensklassifizierung der Weltbank in Erwägung ziehen, warnte Canova vor möglichen Fehlinterpretationen. „Wenn wir davon ausgehen, dass alle Menschen über ein mittleres Einkommen verfügen, könnten wir teure Produkte auf den Markt bringen, die nicht unbedingt die Kaufkraft der Mehrheit widerspiegeln. Es ist wichtig, den gesamten Kontext zu verstehen, bevor man Investitionsentscheidungen trifft“, sagte Canova.
Canova äußerte sich auch zum Umfang der Nachfrage nach Wirtschaftsstudien und zur Realität in Südamerika. „Dem Bericht zufolge scheint es der Region sehr gut zu gehen, aber wir wissen, dass es ein hohes Inflationsniveau und andere wirtschaftliche Schwierigkeiten gibt.
Das Ranking sollte mit einem kritischen und realistischen Blick interpretiert werden“, schloss der Experte.
Wochenblatt / Infonegocios














