Wie im Kindergarten

Asunción: Quellen, die aus Angst vor Repressalien anonym bleiben wollen, meldeten sich bei der Cartes-Mediengruppe, um denen mitzuteilen, dass Mario Abdo eine „Bombe“ gegen die Cartes-Gruppe vorbeireitet. Wer jetzt auf mehr Details hofft, stirbt wohl dumm.

Während die Cartes-Medien Abdo wegen des Sarg-Debakels zerfleischen, hebt dieser lieber hervor, dass sie es schafften Osvaldo Villalba zu eliminieren. Dieser Fakt wird von der selben Mediengruppe quasi als normal abgetan, obwohl in 5 Jahren unter Präsident Cartes nur zwei kleine Fische aus dem „EPP-Teich“ gezogen werden konnten.

Die Ankündigung in Wahlkampfzeiten das Opfer des Präsidenten zu sein, steht dem Magnaten und seiner Mediengruppe nicht gut. In Paraguay kann kein Furz gelassen werden, ohne dass der Ex-Präsident davon erfährt, sofern er das will. Wie bitte sollten ihnen die Opferrolle stehen. Außerdem sind sie siegessicher, was bedeutet abwarten und Tee trinken, anstatt wilde Gerüchte in die Welt zu setzen.

Und falls das schlechte Gewissen der Cartes-Gruppe von den 23 ihrer 72 Firmen herrührt, die weder Steuern zahlen noch Angestellte haben und beim Steuersekretariat suspendiert wurden, dann könnte das eventuell daran liegen, dass dies zumindest Grund genug ist, hier etwas genauer hinzusehen, als von einer Bombe zu sprechen.

Wochenblatt / Abc Color / La Nación / Twitter

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