Wie kann es sein, dass Gefängnisinsassen eine Haftanstalt in ihren Händen haben?

Asunción: Es dürfte wohl einmalig in der Geschichte eines Landes sein, wenn Häftlinge ihr eigenes Gefängnis kontrollieren. Und schlimmer noch, weder der Staatspräsident noch der Justizminister unternehmen etwas dagegen.

Nach einem Treffen mit den Gefängniswärtern bestätigte Justizminister Ángel Barchini, dass es zu keiner Einigung gekommen sei, die Justizvollzugsbeamten das Gefängnis Tacumbú weiterhin nicht betreten und auf die Erfüllung ihrer Forderungen warten würden, unter besseren Bedingungen zu arbeiten.

„Ich glaube, dass Lebensversicherungen eine Notwendigkeit sind. Das Minimum, das wir ihnen geben müssen, ist Ausbildung, Vorbereitung, Waffen und Technologie“, erklärte er.

Zudem räumte Barchini erneut ein, dass “nicht alles unter Kontrolle“ sei und das Gefängnis teilweise noch in der Macht der Insassen stehe.

Auf die Frage, ob die Insassen die Kontrolle über das Gefängnisgelände von Tacumbú und den Haupteingang hätten, antwortete er mit “Ja“, verneinte dann aber, dass sie die vollständige Kontrolle über die Haftanstalt hätten.

Es bleibt zu hoffen, dass dieses Beispiel nicht Schule in anderen Gefängnissen macht, denn dann übernehmen vielleicht die Straftäter noch den Regierungspalast. Der Staatspräsident Santiago Peña verhält sich in dieser Angelegenheit zudem äußerst zurückhaltend.

Wochenblatt / Beitragsbild Archiv

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3 Kommentare zu “Wie kann es sein, dass Gefängnisinsassen eine Haftanstalt in ihren Händen haben?

  1. DerEulenspiegel

    Pena hat für solche “Kleinigkeiten” natürlich keine Zeit. Er hat, das muß man einsehen, viel Wichtigeres zu tun, so u.a. die Besichtigung eines Schweinemastbetriebes. Außerdem führt ja nicht er, sondern sein Patron Cartes die Amtsgeschäfte?

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    1. es stellt sich die Frage ob der Rotela Clan ggf weniger kriminell und mehr Were basiert ist als die Politik Darsteller und ihre Gefängniss Waerter ?

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      1. DerEulenspiegel

        Ich komme aus dem Staunen nicht heraus, über Ihren Kommentar! Ein zustimmender Daumen dafür. Doch muß ich feststellen, daß Sie Ihre Meinungen offensichtlich in Teilen um 180 Grad geändert haben. Es ist doch noch garnicht so lange her, da waren Sie ein glühend-fanatischer Anhänger von Cartes und seinen roten Sektenmitgliedern (den Begriff finde ich gut) verteidigten jeden Schritt dieser HC-Sekte und fielen über alle jene her, die sich erlaubten eine gegenteilige Meinung zu vertreten. Wie kommt dieser Sinneswandel?

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