Wie viel braucht man zum Leben?

Asunción: Wer unabhängig sein will und sich ein Zuhause sucht, um alleine zu leben, muss mehr als den Mindestlohn verdienen. Ein Ökonom erklärte, wie viel man wirklich zum Leben braucht.

In Paraguay muss eine Person ein Durchschnittseinkommen von 2,9 Millionen Guaranies haben, um das Elternhaus zu verlassen und unabhängig zu werden. Dieser Betrag liegt um 38% über dem aktuellen Mindestlohn.

„Die mangelnde Arbeitsplatzstabilität und die Informalität des Landes wirken sich aus, wenn man über das Alleinleben nachdenkt, weil man ein sicheres Einkommen benötigt und noch mehr, wenn man jung ist und Kosten für das Studium hat”, sagte der Ökonom Jorge Garicoche.

Verschärft wird die Situation, wenn Anschaffungskosten für Möbel, Geräte oder die Ausstattung des neuen Eigenheims anfallen. Es wird geschätzt, dass die anfängliche Investition 15 Millionen Guaranies betragen kann. Die Zahl umfasst: Küche, Waschmaschine, Kühlschrank, Bügeleisen, Bett, Bügelbrett, Bügeleisen, Esszimmergarnitur, Sofa, Klimaanlage, Ventilator, Fernseher, Elektroinstallationen und sonstige Ausgaben.

Laut dem Wirtschaftswissenschaftler schaffen es viele Menschen und vor allem junge, alle monatlichen Kosten zu bezahlen, weil sie nach Gegenden suchen, in denen die Mieten günstiger sind.

„Die Wahl von Vierteln weit entfernt vom Zentrum von Asunción, dem Arbeitsplatz oder der Universität bedeuten in der Regel aber mehr Kraftstoffkosten und Zeit in den chaotischen Straßen der Hauptstadt”, sagte Garicoche.

Auf der anderen Seite gab er an, dass sich der Immobilienmarkt weiterentwickelt habe, aber viel mit einer in Paraguay installierten Kultur zusammenhänge.

„Junge Menschen ziehen nur in ein eigenes Heim, wenn sie einen festen Arbeitsplatz haben oder wenn sie heiraten. Es ist nicht üblich, dass sie mit 18 Jahren das Haus verlassen, wie es in den USA oder in Europa der Fall ist“, erklärte Garicoche.

Nach einer kurzen Umfrage der Zeitung La Nación wurde festgestellt, dass durchschnittlich 2,9 Millionen Guaranies pro Monat für laufende Ausgaben wie Miete, Strom, Wasser, Supermarkt, Transportmittel und Internet benötigt werden, wobei Nebenkosten nicht enthalten sind, die auch notwendig sind, um eine gute Lebensqualität zu haben, wie zum Beispiel: Kleidung, Kabelfernsehen, private Universitätskosten, Fitnessstudio, Restaurantbesuche usw. Diese letzten Aufzählungen können bis zu 2 Millionen Guaranies ausmachen.

Die Preise für die Anmietung von Wohnungen variieren, dies hängt stark von der Gegend und der Nachbarschaft ab, in der sich die Immobilie befindet. In Sajonia sind es zum Beispiel rund 1 Million Guaranies; im Viertel La Encarnación G. 1,6 Millionen Gs., im Zentrum von Asunción G. 3,5 Millionen Gs., in Villa Elisa G. 1,7 Millionen Gs., in San Vicente 1 Million Gs. und in Villa Morra 4 Millionen Guaranies, jeweils im Monat.

Wochenblatt / La Nación / Foto Archiv

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18 Kommentare zu “Wie viel braucht man zum Leben?

  1. So ein Unsinn. Wer in Europa verlässt mit 18 Jahren schon sein Elternhaus. Nur die wenigsten und das auch nur, wenn sie unter schweren familiären Bedingungen leiden oder wenn sie besonders Rebellisch sind. Letztere landen dann auch häufiger auf der Straße, nehmen Drogen und randalieren als linke Faschisten herum und verbrennen halb Hamburg.
    Ich habe gelesen, dass die meisten Kinder ihr Elternhaus zwischen den 25. und 29. Lebensjahr verlassen.
    Zu den Mindestlöhnen: die liegen in Paraguay über dem Brutto-Pro-Kopf-Einkommen. Es ist also völlig unmöglich jedem den Mindestlohn zu zahlen, weil so viel Werte in der Py-Wirtschaft gar nicht geschaffen werden.
    In meiner Branche habe ich eine erstaunlich hohe Fluktiation an Arbeitskräften. Das liegt zum Einen an der Faulheit der Paraguayer. Es kommt nicht selten dazu, dass ich jemanden rausschmeißen muss. Manche sogar mit einem Arschtritt, weil die mir durch Faulheit und Dummheit einen Schaden zugefügt haben. Auch benötige ich von Zeit zu Zeit zusätzliche Saisonarbeiter als Erntehilfskräfte. Das sind Menschen, die Links nicht von Rechts unterscheiden können und die benötigen ständige Aufsicht.
    Arbeitskräfte die zu mir kommen, können in einem eigens dafür erbauten Quartier wohnen. Dort gibt es mehrbettzimmer (maximal 4 Mann, je nach Zuverlässigkeit und Betriebsjahren des Arbeiters) getrennt nach Männlein und Weiblein, mit Hygieneräumen, einer Gemeinschaftsküche, einem Gemeinschaftsaufenthaltsraum und einer Terrasse, damit die ihren Feierabend genießen können. Dazu bekommen die 2 Mahlzeiten gestellt. Abends müssen sie selber kochen.
    Welcher junge Mensch also von seinen Eltern weg will und unabhängig sein möchte, braucht nur zu mir zu kommen. Er hat hier einen problemlosen Start.
    Fleiß, Lernbereitschaf und Zuverlässigkeit vorausgesetzt, wird er auch bald mehr als den Mindestlohn bekommen.
    Aber nur wenige bleiben bei mir, weil ich viele vorher schon rausgeschmissen habe, weil die Arbeitsmoral der Pyer nach anfänglichem Elan rapide abnimmt und der Schatten lockt.
    Dass so viele Paragiayer so wenig verdienen hat also einen klaren Grund: sie sind faule und unzuverlässige Menschen.

    1. Ich würde da gerne noch 2 Dinge hinzufügen:
      1.) Ich habe ein paar wenige Angestellt, die seit Jahren zuverlässig bei mir arbeiten. Auch deren Frauen arbeiten zuverlässig bei mir. Die haben somit ein gutes Auskommen. Aufgrund derer jahrelanger Zuverlässigkeit, habe ich denen gegen eine kleine Pacht in Form von Gartengemüse, Land zur Verfügung gestellt, auf dem sie ihr Häuschen gebaut haben. Somit haben sie es auch nicht weit zur Arbeitsstelle.
      Beim Hausbau wurden sie von mir auch mit helfenden Händen und Baumaschinen unterstützt. Ein Ukrainer, der seine Famile nachgeholt hat, ist auch dabei.
      Jeder der zu mir kommt, bekommt also eine ehrliche Chance sich ein Leben und Familie aufzubauen. Nutzen tun das nur wenige.
      2.) Es gibt unter Paraguayern eine Krankheit die besonders häufig auftritt. Ich nenne sie die Kohle-Krankheit. Immer dann, wenn sie Kohle in die Finger kriegen, z.B. weil Zahltag war, werden die krank. Ich habe schon überlegt denen kein Geld mehr zu zahlen, weil die davon krank werden. Böse Zungen behaupten, dass die sofort ihr verdientes Geld auf den Kopf hauen und sich so arg besaufen, dass die jedesmal hart an der Grenze zu einer Alkoholvergiftung sind oder die Grenze sogar überschritten haben. Manche bleiben tagelang weg und kommen erst wieder, wenn sie kein Geld mehr haben. In welchem Graben sie bis dahin besoffen gelegen haben, weiß nur der Teufel. Und danach sind sie restlos pleite und klauen z.B. Werkzeug, das sie dann irgendwo verkaufen.
      Ich versuche dem vorzubeugen, indem ich bei vielen nicht mehr monatlich auszahle, sondern wöchentlich oder sogar halbwöchentlich.

      1. Die Gesetze in Paraguay sollen so sein, dass dem Grundstückseigentümer alles das gehört, was andere auf seinem Land bauen, auch wenn oder während sie Pacht zahlen. Demnach gehört das Häuschen, was obige Angestellte errichtet haben, Ihnen.
        Kann sein, dass ich mich irre, aber so hat man es mir erzählt und nach dieser Methode haben hier schon einige Deutsche andere Deutsche abgezockt.

        1. Typisch Deutsch!!!
          Nein, das Haus gehört nicht mir, sondern das Grundstück. Das ist das ganz normale Prinzip von Erbpacht. In ganz Süd-Ost-Asien können Ausländer kein Eigentum an Grundstücken erwerben. Deshalb schließen sie langjährige Pachtverträge ab. Auch in Deutschland stehen Millionen Häuser auf Erbpachtgrundstücken.
          Meine Angestellten bekommen die Grundstücke zum Pachtzins von Treue, ein paar Tomaten, Gurken und Ananas, die bei ihnen auf dem Grundstück wachsen. Wollen Sie mir jetzt erzählen, dass das Abzocke ist?
          Was denken Sie, wie lange bräuchten landwirtschaftliche Arbeiter, um genug gespart zu haben, um sich ein Baugrundstück leisten zu können, mit der dazugehörigen Vermessung und Eintragung des Titels? Würde eine paraguayische Bank einem landwirtschaftlichen Arbeiter ohne Sicherheiten einen Kredit gewähren?
          Denken Sie mal drüber nach, bevor Sie “Abzocke” rufen.

          1. Wie es in anderen Ländern ist interessiert wohl kaum. Im Internet findet man dies für Paraguay:
            “Wer auf Land baut, ohne einen Titel zu haben, der begeht im schlimmsten Fall eine unbewußte Schenkung. Wer den Titel auf das Land hat, dem gehört auch alles was drauf steht. Pacht- oder Mietverträge oder auch Privatverträge sind kein Ersatz und haben nur sehr geringe Rechtskraft.”
            Quelle (unter Kommentare ganz unten):
            https://paraguayprofis.com/landkauf-in-paraguay/
            Nochmals: ICH weiß nicht, was richtig ist. Aber einige Deutsche sind hier so zu Häusern gekommen!

          2. @Bernd
            Zunächst einmal, in diesem Artikel geht es darum, dass viele Leute in Paraguay Grundstücke kaufen, bei denen die Besitzverhältnisse nicht klar sind und wofür sie keinen Titel haben. Bei mir geht es nicht um Grundstückserwerb, sondern um langjährige Pachtverträge, die mehrere Jahrzehnte laufen.
            Zitat: “Pacht oder Mietverträge oder auch Privatverträge sind kein Ersatz und haben nur sehr geringe Rechtskraft.”
            Wer erzählt denn so einen Müll? Seit wann haben Verträge keine Rechtskraft? Mannomann!
            Das Problem in Paraguay ist doch eher, dass viele “Verträge” hier nur durch Handschlag auf Treu und Glauben geschlossen werden. Und mit Treue und Ehrlichkeit ist es hier nicht weit her.

        2. Auf dem Land ist es usus dass der Grossgrundbesitzer sogenannte “Arbeiterhaeuser” aufbaut wo seine Arbeiter dann wohnen solange das Angestelltenverhaeltnis gueltig ist. Sie wohnen da umsonst, bekommen Wasser und Strom umsonst, muessen sich aber selber verproviantieren.
          Der Mindestlohn von 2.1 Mille beinhaltet nicht dass der Arbeitgeber dem Arbeiter den Proviant stellt sondern wird der Proviant vom Arbeitgeber gestellt so betraegt der Mindestlohn 900.000 Gs pro Monat bei freier Logis. Das Mindestgehalt auf dem Lande betraegt gesetzlich 900000 Gs wo Kost und Logis aber frei sein muessen.
          Ich zahl 2.1 Mille (also weit ueber dem Mindestlohn), Logis ist frei aber Kost nicht, also die Arbeiter muessen sich auf ihre Kosten verproviantieren.

          1. @Kuno
            Zitat: “Ich zahl 2.1 Mille (also weit ueber dem Mindestlohn)”
            Der Mindestlohn liegt derzeit bei 2.192.839 Gs und auch letztes Jahr lag er schon über 2,1 Millionen.

          2. Ich glaube, was du über die 900.000 sagst ist 1. nicht korrekt, weil es sich dabei um eine Ausnahme handelte, die speziell Hausangestellte betraf und 2. handelte es sich da nicht um 900.000, sondern um 60% des Mindestlohns und 3. so weit ich weiß wurde diese Ungleichbehandlung schon mit dem letzten Mindestlohn, also vor 1,5 Jahren abgeschafft.

      2. Selbstverständlich ist der Kern der Angestellten zuverlässig und loyal. Sonst geht Garnichts. Vielmals sind das Problem die Familien. Geklaut wird, wie überall. Alkohol weniger und Lohn nur Wöchentlich.

  2. Was hier beschrieben wird, ist die typische Indio Mentalität. Es gibt aber auch noch andere Länder wo es ähnlich ist. Das sollte längst bekannt sein. Wer Arbeit sucht oder eine Firma gründen will, braucht ishc nur zu erkundigen. Es gibt hier genug Beispiele. Ansonsten die Logik befragen: Wären diese Leute nicht so, dann wären sie nicht 3. Welt.
    Deshalb bin ich auch kein Fan von Open Border und Multi Kulti auch nicht aus wirtschaftlichen kurzfristigen Interessen. In Europa sieht man ja wo es endet bzw,. hätte jeder der einmal nachdenkt es sowieso gewußt: Die Firma ist schon längst weg, die Arbeitslosen Ausländer samt stattlichem Knderanhang bleiben da.

  3. Es ist so wie @Bernd sagt.
    Hier der entsprechende Artikel des ZGB.
    “Art.1962.- La propiedad de una cosa comprende simultáneamente la de los accesorios que se encuentren en ella, unidos de un modo natural o artificial.
    Todas las construcciones, plantaciones, sus frutos naturales, civiles e industriales, productos y obras existentes en la superficie o en el interior de un terreno, aunque estén separados, pertenecen al propietario, salvo que por un motivo jurídico especial, hubiesen de corresponder al usufructuario, al locatario, o a otro.”
    Die Grundlage des Rechtes im spanischen Teil Amerikas, sind die Spanischen Gesetze ab 1492. Paraguay hat das meiste aus dem Vizekoenigreich Rio de la Plata, heute Argentinien, uebernommen.
    Die Gesetzgebungen in Argentinien und Paraguay sind meist relativ identisch. Argentinier waren es die das paraguayische Zivilgesetzbuch schrieben (eingewanderte Argentinier) und da kann man wohl raten wovon die ausgingen.
    Mietrecht und Nutzniessungsrecht ist wenig ausgepraegt in Paraguay: den Mieter schmeisst man halt dann wenn genehm raus oder dringt ins Haus rein wenns dem Vermieter gerade passt. Nicht zahlende Mieter haben in Paraguay nichts zu lachen. Die Sachen werden nur rausgeraeumt und schon zieht da jemand anderer rein.
    Also das Eigentum eines Grundstuecks besteht aus dem Grundstuck und seinen Accesoires, welche natuerlich oder kuenstlich hinzugefuegt wurden. Kuenstlich hinzugefuegt Accesoires sind z.B. alle Bauten. Daher, baut jemand wissentlich ein Haus auf deinem Grundstueck so gehoert das Haus dem Grundstueckseigentuemer (der das Haus nicht gebaut hat).
    Mit dem desolaten Katasteramt Paraguays gaebe es ein exponentielles Wirrwar wenn noch die Haeuser jemand anderem gehoeren wuerden.
    Das was Nick ueber Erbpacht sagt, gibt es in Paraguay nicht. Langfristige Pachtvertraege sind sowieso in Paraguay nicht die Regel eben weil das gebaute Haus dann dem Grundstueckseigentuemer gehoert. Pachtvertraege werden nicht geerbt oder vererbt. Allerdings neue wirtschaftlichen Gegebenheiten lassen so manche neue Form der Wirtschaftsvertraege auftauchen.

  4. Was mich auch in anderen Ländern (inkl. DACH) wundert: oh Gott, wir sind arm! Der Mittelstand verarmt! Die Reichen werden immer reicher! Es bleibt für Otto Normalverbraucher immer weniger zum Leben! Abzocker!!!!
    Aber alle Strassen sind vollgestopft mit luxuriösen Autos!

  5. Einsehr sehr reicher Japaner hat einmal gesagt: “Man braucht im Leben eine Milliarde Yen und ein Dach über dem Kopf.” Das waren damals vielleicht 13 Mio D-Mark plus Haus. Um wirklich frei und unabhängig zu sein, wären das heute 10 Mio. Euro plus Haus — über den dicken Daumen gepeilt. Damals gab es zwar in Japan schon keine Zinsen mehr (heute auch nicht) aber Einkommen kann man ja außer mit Sklavenarbeit auch noch mit anderen Dingen generieren — siehe Cartes. Was ich sagen will: Damit ist man frei und keines kleinen Geistes Diener mehr …

    Ich arbeite daran und ich will weil ich kann weil ich muss (frei nach Kant)

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