Wie viel Gold hat Paraguay in seinen Tresoren?

Asunción: Gold war in der Vergangenheit ein sicherer Hafen für Kapital und in dieser Zeit der Unsicherheit hat es historische Rekorde gebrochen, was uns zur Ausgangsfrage führt.

Gold gilt in unsicheren Zeiten als eine der sichersten Anlagen und zieht weiterhin die Aufmerksamkeit von Anlegern weltweit auf sich. In Lateinamerika, einer Region, die historisch reich an diesem Metall ist und besonders anfällig für Währungsschwankungen ist, ist die Situation ähnlich.

Nach Angaben des Beratungsunternehmens Trading Economics hat Venezuela in Lateinamerika die größten Goldreserven. Aktuelle Daten der Zentralbank der Bolivarischen Republik zeigen, dass das Land über fast 161 Tonnen Gold verfügt. Das sind 25 % mehr als in Mexiko, wo es im September 2022 etwa 120 Tonnen waren.

Paraguay verfügt über 8,2 Tonnen des Edelmetalls und liegt damit in Lateinamerika auf Platz acht. Brasilien liegt mit 130 Tonnen auf Platz zwei in der Region. Allerdings ist die Goldmenge dieser lateinamerikanischen Länder im Vergleich zu den Nationen mit den größten Reserven der Welt, allen voran die USA mit über 8.100 Tonnen, deutlich geringer.

Den dritten Platz belegt Mexiko mit 120 Tonnen, gefolgt von Argentinien mit 61,7 Tonnen, Bolivien mit 42,5 Tonnen auf dem fünften Platz, gefolgt von einem weiteren bekannten Bergbauland, Peru, mit 34,7 Tonnen. Ecuador liegt mit 33,8 Tonnen auf dem siebten Platz und Guatemala und Kolumbien schließen die Liste mit 6,9 Tonnen bzw. 4,7 Tonnen ab.

Aufgrund seiner besonderen Eigenschaften, insbesondere seiner Seltenheit, hat sich Gold im Laufe der Wirtschaftsgeschichte als Edelmetall etabliert. Die Tatsache, dass Gold weltweit nicht im Überfluss vorhanden ist, sowie der Einfluss von Angebot und Nachfrage tragen zu seinem stabilen Wert und seiner seltenen Wertminderung bei.

Dadurch konnte Gold jahrhundertelang als Deckung für Währungen dienen, was als “Goldstandard“ bekannt war. In diesem System basierte der Wert der Währung eines Landes auf dem in seinen Reserven gelagertes Gold, obwohl dieser Standard seit langem außer Gebrauch geraten ist.

Gold wird durch Bergbau gewonnen, ein kostspieliger Prozess, der durch die Einzigartigkeit des Metalls gerechtfertigt ist. Tatsächlich könnte die gesamte jemals geförderte Goldmenge in nur drei olympischen Schwimmbecken konzentriert werden. Angesichts der Tatsache, dass Gold 20-mal dichter ist als Wasser, stellt dies eine beträchtliche Masse dar. Wenn wir von der hypothetischen Situation ausgehen, dass wir alles Gold auf der Erde abgebaut haben, gibt es noch andere Orte, an denen wir danach suchen können.

Schätzungen zufolge sind in den Ozeanen rund 20 Millionen Tonnen gelöstes Gold enthalten, allerdings in extrem geringen Konzentrationen, was seine Gewinnung derzeit sehr teuer macht.

Wochenblatt / El Nacional / Beitragsbild Archiv