Caacupé: Der Pfarrer Víctor Luis Cabañas, Direktor des katholischen Senders Ñandejara Ñe’e, hat während seiner Predigt in Caacupé am vergangenen Sonntag scharfe Kritik geäußert. Er sagte, dass sich viele vor Geld, korrupten Politikern und Drogenhändlern verbeugen würden, was zu einer “Drogenpolitik“ (Narcopolítica) führe, in der das Land lebt.
Der Pfarrer äußerte, dass sich viele Menschen vom Wort Gottes abwenden und sich “vor dem geschmolzenen Metall, dem goldenen Kalb, niederwerfen“.
„Wir verbeugen uns vor dem Geld und korrupten Politikern, wir verbeugen uns vor Drogenhändlern und haben bereits die Drogenpolitik. So leben wir. Wir entscheiden uns, gegen unsere Werte zu handeln und tun nicht, was wir wirklich tun sollten, wenn wir den Willen Gottes erfüllen wollen“, so Cabañas in seiner Predigt in der Basilika-Sanktuarium von Caacupé.
Er betonte, dass Korruption und Misswirtschaft von Ressourcen “das Potenzial eines Landes schmälern und sein Wachstum bremsen können“. Ebenso würden Ungleichheit und Armut “die Chancen vieler Bürger einschränken und die Entwicklung des Landes behindern“. Transparenz, so Cäbañas, könnte helfen, diese Geißeln zu bekämpfen.
Zudem kritisierte der Priester den Fall der bekannt gewordenen Audioaufnahmen zwischen Javier “Chaqueñito“ Vera und Norma “Yamy Nal“ Aquino. In diesen Gesprächen geht es um die Veruntreuung einer Spende aus Taiwan, die für den Kauf von Aufzügen für den Nationalkongress bestimmt war.
„Wir sagen, es geht uns besser, aber wir erwähnen nicht die Schulden von 17 Milliarden US-Dollar. Wir veröffentlichen, dass dies und jenes getan wurde, und sagen ‘wir bauen Häuser für die Armen‘, und nehmen wieder Millionen von US-Dollar an Krediten auf, die die Schulden weiter erhöhen. Das ist, als würde man Geld aus fremden Taschen nehmen und sagen: ‘Das habe ich getan‘, obwohl es nicht dein Geld ist, sondern fremdes Geld. Wir haben noch viel zu tun“, fügte er hinzu.
Cabañas merkte an, dass unsere Groß- und Urgroßeltern keine Schule oder Universität besuchten und auch nicht in die besten Universitäten der Welt reisten, aber dennoch “das Richtige taten“. „Die heutigen haben Ehrlichkeit, Liebe, Respekt, Verantwortung und Solidarität vergessen“, sagte er.
Schließlich wandte er sich an die Richter und Staatsanwälte, damit sie Gerechtigkeit walten lassen. „Verurteilt niemanden, nur weil ihr ihn nicht mögt oder er nicht euer Freund ist. Wenn er nicht zu den ‘unseren‘ gehört, stecken wir den ins Gefängnis, der ein Huhn gestohlen hat, und die, die das Land ausrauben, lassen wir frei, und darüber soll man nicht sprechen dürfen. Wir müssen alle schweigen, sogar die Richter sollen schweigen, und so sollte es nicht sein“, kritisierte er scharf.
Wochenblatt / Ultima Hora















