Wo Paraguay am schönsten ist… Teil 2

Fram: Um den Süden nach Teil 1 der Serie nicht schlagartig zu verlassen, machen wir heute einen Halt in Fram, was rund 50 km von Encarnación entfernt in der Provinz Itapúa liegt und sich stolz als „Hauptstadt des Weizens“ nennt.

Fram ist eine multinationale Kolonie, die am 20. März 1927 vom Norweger Pedro Cristophensen gegründet wurde. Heute allerdings sind die Mehrzahl der Einwohner Ukrainer, Deutsche und Japaner.

Aus der kleinen abgelegenen Gemeinde wurde ein echter landwirtschaftlicher Motor für die Provinz Itapúa. Sehr viele Produkte, die mit Weizen und Reis im Zusammenhang stehen, kommen aus Fram.

Schon beim Einfahren in die Stadt merkt man an der Sauberkeit und Ordnung dass hier Europäer leben. Neben unzählbaren Silos an der asphaltierten Einfahrtstraße findet man im Stadtkern, der übersichtlich klein ist eine beeindruckende orthodoxe Kirche.

Der Name Fram stammt aus dem norwegischem und bedeutet „vorwärts“.

Falls sie vorhaben die Pinienwald-umgebene Ortschaft einmal zu besuchen, müssen in Carmen del Paraná aus Encarnación kommend rechts abbiegen und 18 km der Straße folgen. An der Beschilderung zum Ort fehlt es genau so wenig wie an einer schönen Churrasceria, wo dem Aufenthalt noch ein bisschen versüßen kann.

Die stolzen Ukrainer feierten neben der 200-jährigen Unabhängigkeit Paraguays auch die ihrer Republik, die allerdings erst 20 Jahre alt ist.

Die Familie Trociuk, die einen wichtigen Einfluss auf die Geschichte der Kolonie genommen hat, kam 1936 mit einer Gruppe Ukrainer nach Paraguay, um der politischen Verfolgung im eigenen Land zu entgehen. Dabei hatten Wladimir und Eugenie neben ihrem kleinen Gepäck zwei dreijährige Söhne.

In der Landwirtschaft versuchten sie sich mit viel Glück, worauf ihre Söhne, Constantin und Nicolas die erste Reisverarbeitungsfabrik eröffneten. Anfang der Siebziger wurde das Unternehmen Trocuik gegründet, das heute noch in Familienhand Reis erster Güte herstellt. Mit diesen Aktivitäten wurden sie zum größten Reis-Produzenten des Landes.

Ebenso haben sie eine Fabrik zur Herstellung von Tierfutter (Supermix und Pronto Dog für Hunde), Mehl sowie ein eigenes Labor, welches ständig die Qualität ihrer Produkte überprüft.

(Wochenblatt / Fotos: Jan Päßler)

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