31M: Mehr als nur ein Versuch

Asunción: Heute vor genau einem Jahr versuchte eine ausgewählte Gruppe um Präsident Cartes die Verfassung so zu “verbiegen“, dass eine Wiederwahl möglich wird. Die Menschen setzten sich zu Wehr.

In Anbetracht dessen, was Präsident Cartes die interne Wahl brachte, nämlich eine Schlappe für seinen Kandidaten, war seine Wahl, sich selbst erneut zu kandidieren nachvollziehbar. Nicht nachvollziehbar war jedoch seine stetige Art und Weise über dem Gesetz zu stehen. Getreu nach dem Motto, was so nicht geschrieben steht wird auf meine Weise interpretiert, stellt er sich nun auch als Senatorenkandidat auf. Doch vor einem Jahr wehrte sich das Volk.

Nachdem 25 Senatoren für die Verfassungsänderung abstimmten, sollte es ihm das Abgeordnetenhaus am gleichen Tag nachmachen, so zumindest der Plan Cartes. Doch dann kamen Demonstranten der PLRA dazwischen. Sie wollten in den abgesperrten Bereich um ihren Unmut zum Ausdruck zu bringen. Der Kongress wurde an dem Tag weitreichend abgesperrt. Die Blauhelme schossen auf den Abgeordneten Edgar Acosta und den Präsidentschaftskandidaten Efraín Alegre. Kurz darauf summierten sich die Protestler. Gegen 19.00 Uhr zog man mysteriöser Weise die Polizei vom Kongress ab. Eine Stunde später versuchte die berittene Polizei wieder Ordnung zu schaffen und sorgte für noch mehr Chaos. Der Kongress ging in Flammen auf und keiner der Ordnungskräfte animierte sich dazu, diesen zeitnah zu löschen oder Schlimmeres zu verhindern.

Die Polizei begann später ein Jagd nach Vandalen und kam dabei unter anderem zur Parteizentrale der PLRA, wo sie ohne offiziellen Durchsuchungsbefehl gewaltsam eindrangen und dabei einen Jungpolitiker erschossen. Die Untersuchungen zur Verantwortlichkeit dessen und der darüber liegenden Befehlskette ist ins Stocken geraten.

Wochenblatt

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2 Kommentare zu “31M: Mehr als nur ein Versuch

  1. Nicht die Menschen wehrten sich,sondern eine relativ kleine aufgehetzte Gruppe.Aufgehetzt von Leuten die ihre Pfründe gefährdet sahen. Das zeigt sich in den Handlungen und Beschlüssen von Senat und Abgeordnetenhaus in der Zeit danach Wie den Gesetz,das noch mehr Korruption und Bereicherung zulässt weil sie für die Herren Abgeordneten und Senatoren straffrei bleiben. Wer soll da noch an fähren Wahlen glauben.

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