70.000 Menschen frieren in den Notunterkünften

Die Kältewelle mit historischen Tiefsttemperaturen macht allen Einwohnern in Paraguay zu schaffen. Besonders aber die Lebensbedingungen der rund 70.000 Menschen in den Notunterkünften haben sich deutlich verschlechtert. Sie sind durch das Hochwasser seit Dezember in Holzunterkünften untergebracht.

Die niedrigen Temperaturen kamen über Nacht, im Morgengrauen hat es nun neun Grad, während vor einigen Tagen noch Spitzenwerte von 35 Grad herrschten. Esther Falcon, eine der Betroffenen, sagte, sie würde nun mehrere Schichten warmer Kleidung tragen, damit die Kälte einigermaßen erträglich bleibe, in der Nacht hätte sie sogar eine Klimaanlage in Betrieb. „Eine Menge Leute sehen es nicht gerne, dass ich eine Klimaanlage habe. Aber bei den Temperaturen ist das kein Luxus mehr. Ich lebe hier seit dem Hochwasser und ich arbeite auch“, sagte Falcon.

Obwohl der Flusspegel mittlerweile über zwei Meter gesunken ist will Falcon noch nicht nach Hause gehen, denn die Wetterprognosen erwarten für Mai einen erneuten Anstieg.

Maria Cristina Latorre, eine weitere Bewohnerin in den Notunterkünften, sagte, sie hoffe bald nach Hause zurückzukehren bevor die Kälte noch intensiver ausfalle. Sie fügte an, ihr Sohn hätte sich schon eine Erkältung eingefangen, aber es gäbe keine Medikamente von den kommunalen Behörden. Die öffentlichen Krankenhäuser seien zudem überfüllt.

Die Meteorologiebehörde warnt weiterhin vor schweren Überschwemmungen im kommenden Monat.

Quelle: ABC Color

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