Paraguay: 600.000 Familien beseitigen ihren Müll mit Feuer

Asunción: Nach Angaben des Nationalen Instituts für Statistik (INE) verbrennen fast 600.000 Familien (31,3 %) ihren Müll noch immer, um ihn zu entsorgen. 51,9 % nutzen das öffentliche Sammelsystem, 7,1 % vergraben es und 6,6 % nutzen das private Sammelsystem. Diese Zahlen sind alarmierend, vor allem, wenn man bedenkt, dass es derzeit etwa 100 Brände pro Tag gibt.

Das Nationale Institut für Statistik (INE) präsentierte die Daten aus der kontinuierlichen permanenten Haushaltserhebung des ersten Quartals 2021. Diesem Bericht zufolge verbrennen in städtischen Gebieten 145.000 (12 %) Familien ihren Müll, während es in ländlichen Gebieten 454.000 (64,8 %) sind. Leider sind das Vergraben und das Wegwerfen an verschiedenen Orten wie Mülldeponien, Bächen, Hinterhöfen, Straßen und Brachland weitere negative Praktiken bei der Abfallentsorgung, sowohl in den Ballungsgebieten als auch im Landesinneren.

Im Landesinneren, wo es kein öffentliches oder privates Abfallsammelsystem gibt, heben die Familien in der Regel eine Grube aus, werfen den Müll hinein und vergraben ihn dann.

In den meisten Fällen werden z. B. Glas, Plastik und Papier nicht getrennt, so dass es in diesen Gebieten kein Recycling gibt. Mehrere der großen Brände, die in diesen Orten registriert werden, haben ihren Ursprung in der Verbrennung von Müll, die nicht kontrolliert wird und schließlich große Flächen einnimmt.

Hinzu kommt das Abbrennen von Grasland, das vor allem im August jedes Jahr wieder vorkommt und Brände verursacht, die hektarweise Grünflächen zerstören, Wildtiere töten, Boden und Luft verschmutzen und die Gesundheit und das Leben der Bürger gefährden.

Die Situation verschlimmert sich durch die extreme Dürre, die unser Land seit Monaten heimsucht, und durch den Mangel an Niederschlägen. Im vergangenen Jahr brach zur gleichen Zeit eine Reihe von Bränden aus, deren Folgen in vielen Fällen noch immer nicht beseitigt sind.

Hundert Hotspots mehr als gestern

Gestern war Paraguay bereits von einer großen Anzahl von Bränden betroffen, und eine dicke Rauchschicht bedeckt mehrere Orte in verschiedenen Departements. Dem Bericht von heute Morgen zufolge gibt es landesweit 1.577 Hot Spots, fast 100 mehr als gestern. In den letzten 12 Stunden wurden 566 neue Punkte entdeckt, und das kritischste Gebiet ist weiterhin Presidente Hayes.

Wochenblatt / Abc Color

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8 Kommentare zu “Paraguay: 600.000 Familien beseitigen ihren Müll mit Feuer

  1. Pamela Anderson

    Statistiken werden / müssen hierzulande ja geschätzt werden. Da hättens wohl noch eine Null anschätzen müssen. Müsstens nur mal da durch, wo mit dem Auto nicht durch kommst, wie auf den meisten ähm Straßen hierzulande. Dort sieht es nämlich genau so aus wenn nicht noch besser. In die meisten Hinterhöfe dürfens ja nicht schätzen und von vor dem Haus sehens auch nichts. Egal, die morgendlichen schwarzen Flecken neben dem Kinderspielplatz hinter dem Haus würde diesen Leutschen auch nichts sagen, ist ja kein Müll „mehr“ vorhanden. Ja, neben dem Asphalt fällt eine solche Müllhalde eben auch diesen Leutschen auf. Könntens ja einfach schätzen, wie viele Haushalte Müllgebühr bezahlen. Oder Anzahl Verpackungsmaterial und Lebensdauer der Produkte schätzen. Aber Daumen * Pi stimmt diese Schätzung – wie alle offiziellen Angaben – von 600000(0) schon. Nicht nur Apfelsaft ist fabelhaft. Hiesig Schätzungen auch!

  2. Meine Methoden:
    1. Feuergrube
    2. Strassengraben
    3. Autofenster
    4. Bach
    5. je nach Wetterlage vor die Haustuere Dinge, die wegfliegen oder schwimmen.
    6. Kompost
    7. Waldrand

    1. Eine der gängigsten Methoden in Py seinen Müll zu entsorgen hast du vergessen: es dem Nachbarn, wenn er nicht da ist, auf sein Grundstück zu schmeißen.

      1. Pamela Anderson

        Das stimmt. Ich hätte sogar ein paar Gigabytes an Foto und Videomaterial, um dies zu beweisen. Leider zeichnet meine nicht professionelle Smartphonekamera den nächtlichen Rauch kaum auf und einen Geruchssensor hat sie auch nicht eingebaut, die ich bräuchte, um die 100 Nachbarn anzuzeigen, damit die Behörden aktive werden können. Einfacher wäre es natürlich, die Behörden würden mal schauen, wer seinen Müll abholen lässt: dann könntens mit der Calcapp und der Subtrakionsfunktion selbst ausrechnen, wer seinen Müll illegal entsorgt. Aber psssst, das soll unser aller Geheimnis im WB-Forum sein. Mal gucken, wie viele Jahrhunderte es dauern wird bis einer der Behörden diese Idee auch hat.

  3. Typisches Politikergejaule.
    Es gibt nur eine rudimentäre Abfallbeseitigung.
    Außerhalb der Städte existiert sie gar nicht.
    Verbrennen verboten.
    Vergraben soll man ihn auch nicht.
    In die Landschaft werfen natürlich auch nicht.
    Daß der Müll nicht eingesammelt wird ist natürlich dann wieder die Schuld der Bürger und nicht die der unfähigen und korrupten Kommunalverwaltungen, die die Steuergelder in die eigene Tasche stecken anstatt in die Infrastruktur.
    Die Politik tut nichts und der Bürger hat die A…..karte.
    Gegen das Abbrennen der Weiden könnte schon etwas getan werden, aber da das auch die Bonzen machen (lassen) geschieht nichts.

    1. Pamela Anderson

      Genau so ist das, wie Sie schreiben. Teilweise kann ich der Bevölkerung auch nachempfinden bei solch schlechter Arbeit der Behörden.
      Ich habe vor ein paar Wochen von meinem Patio aus gerufen: „Lindo patio tenes, dijo el Ministerio del Ambiente“ („Schönes Patio hat er, meinte das Ministerium vom Ambiente“). Am nächsten Wochenende hat er ein riesiges Loch gegraben. Das ist der Nachbar, von dem ich schon mehrmals berichtet habe hier im Forum. Der, der seine Blechbücksen seit Jahren abzufackenl versucht hat. Nein, ich war nicht wirklich beim Ministerio del Ambiente, die Arbeitszeit habe ich mir gespart. Der hätte eh keine Plata, um die Multa von bis zu 8 Mio Pyg zu bezahlen, für mich hätte es aber ungesund werden können, obwohl die vom Ministerium solchen Belangen anonym nachgehen sollen.

  4. Und was passiert mit dem Müll der eingesammelt wurde?
    Deponie mit Abdichtung gegen das Grundwasser und Klärung des Oberflächen und Regenwasser? Der Müll landet in Gruben dicht oder ins Grundwassers. Oder wie in Asu die Deponie am Fluss und jedes 10 jährige Hochwasser nimmt den den Dreck mit nach Argentinien.

  5. Pamela Anderson

    Wer nur von seinem betuchten Barrio Cerado über die Routas fährt, bekommt von allem auch wenig mit. Wer aber mal anhält, zB. um ein Elektrogerät zur Reparatur zu geben, kann dann den schwarzen Flecken in der Wiese des Elektro-Rep-Geschäftes sowie nicht abfackeln wollende Leiterplatinen entdecken. Gut Teerere alle zusammen.