Asunción: Carlos Mateo Balmelli, politischer Analyst, versicherte in einem Radiointerview, dass die einfachen Leute diejenigen seien, die in die Politik zurückkehren müssten, und nannte als Beispiel die Apathie der liberalen Parteigenossen, die nicht einmal daran glauben, dass die PLRA eine Zukunft hat.
Er erklärte, dass “die schlimmste Krise innerhalb der Demokratie liegt. Es muss ein neuer Ansatz gefunden werden, bei dem die Menschen die Protagonisten sind und nicht die politischen Akteure. Das Volk, das einfache Volk, ist es, das in die Politik zurückkehren muss, und von dort aus wird sich Paraguay verändern.“
„Ich glaube nicht, dass diese Gesellschaft mit den derzeitigen Parteiführern, die nur an ihre persönlichen Interessen und nicht an das Gemeinwohl denken, verändert werden kann. Der Ausweg könnte eine neue Führung sein oder eine Führung, die der paraguayischen Gesellschaft ein Wahlangebot mit ideologischem und politischem Inhalt machen kann, das besagt: ‘Das ist der Weg‘. Und nach einer gewissen Zeit sollen die politischen Parteien gereinigt werden. Es kann so nicht so weitergehen“, fügte er hinzu.
Zur Situation der liberalen Partei PLRA sagte Balmelli: „Es gab viele Gründe, warum sie gespalten war und ist. Jetzt denken die Leute, dass Führer keine Positionen vergeben dürfen, und dann herrscht große Apathie innerhalb des paraguayischen Liberalismus. Der liberale Vorsitzende glaubt nicht an seine Partei, er ist apathisch und glaubt auch nicht, dass die Partei eine Zukunft hat. Das ist sehr ernst. Die Führung sagt, die Partei sei zerstört“.
„In Paraguay haben Ideologien schon vor langer Zeit keine Bedeutung mehr. In den letzten 25 Jahren basierte die Politik auf Struktur, und deshalb gewann die Partei, die Struktur hatte. Die Krise der PLRA ist nicht auf die letzte Wahlniederlage zurückzuführen, die sie erlitten hat, sondern schon lange davor, aufgrund schlecht umgesetzter Mechanismen und eines völligen Mangels an Dialog“, betonte er weiter.
Balmelli kam zu dem Schluss, dass “der Liberalismus keine Berufung zur Macht hat und keine historische Vision davon hat, wohin Paraguay führen muss. Andererseits ist die Colorado-Partei die Partei an der Macht, weil die politische Klasse Paraguays privilegiert ist, aber ich weiß nicht, ob sie wirklich die Macht hat. Mit Macht meine ich die Macht, die Gesellschaft zu verändern und notwendige öffentliche Maßnahmen umzusetzen. Davon bin ich nicht ganz überzeugt.“
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