Exporte steigen, Leitzins bleibt: Paraguays Wirtschaft auf Kurs, trotz schwächerer Soja-Verkäufe

Asunción: Die Zentralbank von Paraguay (BCP) hat sich erneut für monetäre Stabilität entschieden und den geldpolitischen Leitzins (TPM) unverändert bei 6 % pro Jahr belassen. Die einstimmig vom Ausschuss für Geldpolitik (CPM) getroffene Entscheidung reagiert auf eine Reihe von Signalen, die auf eine höhere wirtschaftliche Dynamik, steigende Umsätze und eine gestärkte lokale Währung hindeuten.

Der Bericht des Ausschusses weist darauf hin, dass sich die jährliche Inflationsrate in den letzten Monaten weiter verlangsamt hat. Zu diesem Verhalten trugen die Aufwertung des Guaraní bei, die die Preise für Nicht-Nahrungsmittel – insbesondere langlebige Güter – senkte, sowie der Rückgang der internationalen Ölpreise, der sich direkt auf die Senkung der Kraftstoffpreise auswirkte.

In diesem Kontext prognostizieren offizielle Schätzungen, dass die Inflation Ende 2025 bei etwa 4 % liegen wird, um sich 2026 dann auf 3,5 % zu nähern, wobei die Wirtschaft nahe ihres potenziellen Niveaus operiert und die Inflationserwartungen mit dem Ziel übereinstimmen.

Internationales Szenario und regionales Verhalten

Auf internationaler Ebene stellt der CPM fest, dass der Markt derzeit eine geringere Wahrscheinlichkeit für eine Senkung der Zielspanne der Zinssätze der Federal Reserve im Dezember annimmt. Währenddessen setzen die internationalen Ölpreise ihren Abwärtstrend fort und die Agrarprodukte sind im Vergleich zur vorherigen Ausschusssitzung gestiegen.

In Südamerika werteten die meisten Währungen im letzten Monat gegenüber dem US-Dollar auf. Kolumbien und Paraguay verzeichneten eine Aufwertung von 1,2 %, Uruguay von 0,3 % und Chile von 0,2 %. Im Gegensatz dazu zeigten der brasilianische Real und der peruanische Sol leichte Rückgänge von 0,3 % bzw. 0,1 %.

Der Bericht erwähnt auch, dass das Kreditvolumen in beiden Währungen stabil bleibt, während der Verbraucherpreisindex (VPI) den Oktober mit einer negativen monatlichen Veränderung abschloss.

Exporte mit moderatem Wachstum

Im Außenhandel zeigen Exporte und Importe im bisherigen Jahresverlauf kumulierte Zuwächse. Bis Oktober stiegen die Gesamtexporte um 3,3 %, angetrieben durch Re-Exporte und “andere Exporte“. Diese Entwicklung wurde jedoch teilweise durch einen Rückgang der registrierten Exporte um 0,8 % gebremst, der auf geringere Verkäufe von Sojabohnen, Reis und Sojamehl zurückzuführen ist.

Wochenblatt / adn digital / Beitragsbild Archiv

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