Kaum eine Überlebenschance

Asunción: Seit mehr als drei Wochen sind Rosa del Valle und Anderson Rios auf der Flucht. In genau der gleichen Zeit kämpft eine 15-jährige ums Überleben. „Die Chancen, dass das gut ausgeht, werden von Tag zu Tag kleiner“, so der Klinikleiter.

Als Hausmädchen in Pedro Juan Caballero angestellt wurde sie Mitte Januar Opfer eines sexuellen Missbrauchs. Als der Mann von seiner Lebensgefährtin erwischt wurde, bekam das Mädchen die Strafe ab. Sie musste Bleichmittel trinken und bekam die Haare abrasiert.

Wie sich jetzt rausstellte, kam die beidseitige Lungenentzündung nicht nur wegen einer Krankenhausinfektion zustande, sondern auch, weil die Bleiche eingeatmet wurde und somit die Aufnahme von Sauerstoff nicht mehr möglich ist. Seit etwa 10 Tagen liegt sie auf der Intensivstation, wird künstlich beatmet und ernährt, da auch ihre Speiseröhre verätzt ist.

“Während der Behandlung zeigte sie kein bisschen Verbesserung. Hier macht sich kein bisschen Optimismus breit. Es gibt viele Arten auf die sie sterben kann. Ich möchte mich nicht festlegen. Nur wenn sich die Lunge verbessert, hätte sie eine Chance“, so der Direktor des Notfallkrankenhauses, Aníbal Filartiga.

Währenddessen wird das brasilianisch-paraguayische Paar noch von der Justiz gesucht. Anzunehmen ist, dass sie sich noch in Paraguay aufhalten, da Anderson Rios auch in Brasilien mit Haftbefehl gesucht wird.

Wochenblatt / Abc Color

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