Abgeordneter wegen Drogenschmuggel angeklagt

Asunción: Schon vor 10 Tagen, als der Zugriff auf Drogenschmuggler “Cucho“ langsam Form annahm, wurde Mario Abdo von der Beteiligung einer seiner Abgeordneten informiert. Jetzt kommt ein großer Stein ins Rollen.

Reinaldo Javier Cabañas Santacruz entsendete am vergangenen 28. August seinen Sekretär Diego Medina Otazú nach Asunción mit 200.000 US-Dollar Bargeld im Gepäck, um eine vermeintliche Ladung Kokain zu bezahlen. Auf dem Weg dahin wurden er bei einer Routinekontrolle in Nueva Londres auf Höhe von Route II, km 127 gestoppt und das Geld gefunden. Die leitende Polizistin, Selva Chaparro, meldete ihrem Chef, Celso Ortega, den Fund, der das Geld an sich nehmen wollte.

Dann entsendete auf Bitten von Cabañas Santacruz der Abgeordnete Ulises Quintana zwei Sekretäre, die mit der telefonischen Unterstützung ihres Arbeitgebers die Rückgabe von wenigstens 190.000 US-Dollar erzwingen konnten. Da Cabañas Santacruz und sein Netzwerk schon seit 6 Monaten abgehört wurde, war die Beteiligung von Quintana von Anfang an klar. Um die Beteiligung des Polizeichefs von Caaguazú näher zu beleuchten wurde dieser zu einer Vernehmung eingeladen. Er kam mit einem Dodge Ram 2500 Heavy Duty vorgefahren. Bei der Vernehmung wurde Kommissar Ortega (Beitragsbild) unter anderem gefragt, warum er 10.000 US-Dollar für sich behielt und weswegen kein Polizeibericht angefertigt wurde. Selva Chaparro beichtete bereits, als die Staatsanwaltschaft sie vernahm.

Laut Arnaldo Guizzio, neuer Direktor der Senad, soll Reinaldo Javier Cabañas Santacruz jedoch nicht der größte Drogenboss der Zone sein. Er setzte wöchentlich Ware im Wert von 250.000 US-Dollar um, was noch nicht genug ist, um Boss der Zone zu sein. Auch die 21,8 kg konfisziertes Kokain sind ein Anhaltspunkt dafür, wenngleich er 21 luxuriöse Fahrzeuge hatte.

Für den Abgeordneten Ulises Quintana wird der Ausflug in die Politik bald zu Ende sein. Der Entzug seiner Immunität wurde von Seiten der Staatsanwaltschaft beantragt. Angeklagt wurde er für illegale Bereicherung, Geldwäsche und illegale Einflussnahme (in Bezug auf die Rückgabe des Drogengeldes). Man geht davon aus, dass weitere Politiker gute Verbindungen zu Cucho hatten. Sicherlich liegen dafür schon Beweise vor.

Wochenblatt / Abc Color / Última Hora

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