Alle 6 Minuten wird ein Bürger Opfer eines Verbrechens

Asunción: Nach Angaben der Staatsanwaltschaft wurden in den ersten drei Monaten des Jahres 2023 mehr als 19.000 Anzeigen wegen Raubüberfällen und Diebstählen registriert. Mittlerweile gibt es auf der Straße Tatsachen, die aber nicht alle zur Anzeige gelangen.

Nach Angaben der Behörde gingen in den ersten Monaten des Jahres 2023 täglich rund 219 Anzeigen wegen Raub- und Diebstahlsdelikten bei der Staatsanwaltschaft ein. Das entspricht 9 Anzeigen pro Stunde. Mit anderen Worten: Alle 6,5 Minuten gibt es einen Bürger im Land, der als Opfer der Unsicherheit in die Statistik aufgenommen wird.

Von Januar bis März registrierte die Staatsanwaltschaft 20.227 Anzeigen, davon 19.747 wegen Diebstahls und Raubes. Bei den anderen 480 Fällen handelt es sich um Tötungsdelikte.

Es ist zu beachten, dass sich diese Zahlen nur auf Opfer beziehen, die eine Anzeige eingereicht haben, während auf der Straße eine Diskreditierung vor den Behörden zu spüren ist, da Fälle nicht an die Polizei oder die Staatsanwaltschaft weitergeleitet werden.

Während im gesamten Jahr 2022 laut dem Bericht der Nationalpolizei, den einzigen offenen Daten der Einrichtung, 5.381 Anzeigen gemeldet wurden. Davon 2.755 wegen schweren Raubes, 2.160 wegen Raub auf öffentlichen Straßen und 466 wegen Einbrüchen. Bezüglich dieser Aufzeichnungen versuchte die Zeitung Ultima Hora erfolglos, die Zahlen für 2023 zu erhalten, nachdem eine Woche voller Anfragen, Anrufe und Notizen ergebnislos in die Fänge der Bürokratie gelangten.

Es gibt keine Diebe. „Süchtige werden zu Dieben“, betont Kommissar Segovia aus dem Departement Central, für den das Bild klar ist.

„In Ciudad del Este oder Caaguazú gibt es die sogenannten Asphaltpiraten. Sie sind, sagen wir mal, organisierte Diebe. Hier haben wir Süchtige, die aus Versehen stehlen“, erklärte er.

Der Kommissar weist darauf hin, dass sie in Asunción und Central die Gebiete mit den meisten Anzeigen identifiziert haben, mit Luque an der Spitze, gefolgt von Capiatá, Limpio, einigen Gebieten von Villa Elisa und Lambaré.

Bezüglich eines Plans gegen die Unsicherheit berichtet Segovia, dass das Vorgehen der Polizei ebenso wie das von Kriminellen “dynamisch“ sei. Und er sagt, dass die Polizei im Departement Central und Asunción die Überwachung entsprechend der Kartierung von Risikogebieten geändert habe.

Federico Ferreira, Präsident der Gewerkschaft der Motorrad- und Lieferarbeiter Paraguays, hat die Fälle von Diebstählen durch seine Mitarbeiter bereits nicht mehr gezählt. Er weist darauf hin, dass sie sogar menschliche Verluste aufgrund der Unsicherheit bedauerten. Die Arbeit wird für diesen Sektor, in dem sogar das Einkommen sinkt, immer schwieriger, da sie eine Fahrt mit anderen teilen müssen, um die Arbeit nicht alleine bewältigen zu müssen und ihre Motorräder, Einnahmen oder ihr eigenes Leben zu verlieren. „Obwohl wir manchmal länger brauchen, liefern wir die Bestellung mit zwei oder drei Personen aus, in gefährlichen Gebieten auch mehr. Wir können nicht aufhören, zu arbeiten, schon gar nicht, wenn es um Anfragen für Plattformen geht. Wir können unseren Job verlieren, wenn wir aufhören, bestimmte Orte anzufahren“, erklärt Ferreira über die Arbeit der Lieferanten.

Eine weitere Maßnahme besteht darin, die Polizei aufzusuchen. „Wenn wir eine rote Zone haben, gehen wir zur Polizeistation und bitten sie, uns bei der Auslieferung der Bestellung zu begleiten“, sagt Ferreira.

Der Sektor bat den künftigen Innenminister Enrique Riera um eine Kartierung von Übergriffen auf Fahrer und Lieferungen in Asunción und Central. Außerdem ein Beleuchtungsplan, eine stärkere Polizeipräsenz und Räume für die Beteiligung und Kontrolle der Bürger.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft nehmen die Diebstähle von Monat zu Monat zu
Nach den von der Planungsdirektion der Staatsanwaltschaft verarbeiteten Daten stiegen die Diebstähle von Januar bis März von Monat zu Monat. Im Zusammenhang mit dieser Art von Straftaten wurden im Januar 458 Anzeigen registriert.
Im Februar war dagegen mit 368 von den Opfern registrierten Straftaten ein leichter Rückgang zu verzeichnen. Mittlerweile stieg die Zahl im März auf 507 Fälle. Die offengelegten Daten fügten insgesamt 1.333 Anzeigen wegen Diebstahls hinzu. In der Kategorie schwerer Raubüberfälle waren es 3.417 Anzeigen, mit einer ähnlichen Entwicklung von 1.176 im Januar auf 969 im Februar und 1.272 im März. Bezüglich Diebstahls wurden mehr als 14.000 Fälle registriert.

Wochenblatt / Ultima Hora / Beitragsbild Archiv

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8 Kommentare zu “Alle 6 Minuten wird ein Bürger Opfer eines Verbrechens

  1. entweder fängt man systematisch an Straftäter bei ihren Taten zu erschießen, oder man verteilt in geschlossenen Drogen Lagern die beschlagnahmten Drogen gratis zum sofortigen Konsum , um das Problem innerhalb weniger Monate zu lösen.

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    1. Irrenhaus-Beobachtungs-Institut

      Genau. Im Grund müssten nur diese bescheuerten Waffengesetze wieder abgeschafft, und das Naturrecht auf Notwehr geachtet werden, sodass jeder Einwohner die Möglichkeit hat, sich im Falle des Falles effektiv selber zu verteidigen gegen diese Junkies.
      Indem man Opfer justiziell durch den Unrechtsstaat zu Tätern macht, gibt man den Kriminellen quasi einen Freibrief.

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  2. DerEulenspiegel

    Es verdienen an Drogen einfach viel zu viele Personen in Paraguay. Leider sind in dieses teuflische Geschäft zahlreiche Personen verstrickt mit den besten Beziehungen in die Politik hinein. Solange man diese Hintermänner nicht schonungslos zur Strecke bringt, werden die Probleme Drogen und Beschaffungskriminalität weiter wachsen. Mir scheint, der Wille dazu ist nicht besonders ausgeprägt. Ob das unter den HC-Politikern und der von ihrer neuen Regierung unter dem “Schatten-Präsidenten” Cartes besser wird?

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  3. Hüpfindianer

    Naja, bei hiesig Vollprofi-Prästeinzeitpolizei auch nicht besonders verwunderlich, dass sie von den Verbrechern täglich Übungen zum Schätzen von Statistiken erhalten. Letzthin so eine hiesig Vollprofi-Prästeinzeitpolizei:*@#In den Verkehr aufgehalten. Ok, Schöbeli wartet bis hiesig Vollprofi-Prästeinzeitpolizei:*@#In Verkehr freigibt. Wackelt hiesig Vollprofi-Prästeinzeitpolizei:*@#In hinüber, muss aufpassen, dass se nicht ins Schlagloch fällt, gibt Verkehr für mein Spur frei. Hält da ihre hiesig Vollprofi-Prästeinzeitpolizei:*@#In Hand hoch und trillert mit der Trillerpfeife. Wat macht der mit allen Wassern gewaschene besonders gscheite Eingeborene? Anhalte, weil da so eine hiesig Vollprofi-Prästeinzeitpolizei:*@#In Hand hochhält und mit der Trillerpfeife trillert? Neéeéeéeéeéeé, fährt über den Randstein um se herum. Dachte sich, wat steht denn da für eine hiesig Vollprofi-Prästeinzeitpolizei:*@#In, mitten auf der Straße Hand hoch hält und mit der Trillerpfeife trillert. Ja, das war der Witz eigentlich schon. Aber halt. Einen habe ich noch. Wat macht eine hiesig Vollprofi-Prästeinzeitpolizei:*@#In mitten auf der Straße, die Hand hoch hält und mit der Trillerpfeife trillert, während ein mit allen Wassern gewaschene besonders gscheiter Eingeborener über den Randstein einen Bogen um sie herum fährt? Jupp, gscheit hinterher gucken. Und sonst? Na, nix sonst, weiter hiesig Vollprofi-Prästeinzeitpolizei:*@#In mitten auf der Straße die Hand hoch halten und mit der Trillerpfeife trillern.

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  4. Es sind erschreckende Zahlen. Und Mister Innenminister meinte vor 2 Wochen Paraguay sei das zweitsicherste Land Südamerikas. Aber die Politker betrifft das alles nicht, sie klauen ja selber. Die Opfer sind meistens einkommensschwache Menschen, die sich keine Alarmanlage oder Überwachungskamera oder unter Strom gesetztes NATO-Stacheldraht leisten können. Und diese Deliveryburschen sind die ärmsten Schweine überhaupt – verdienen grauenvoll schlecht, um dann überfallen zu werden. Oder auch Bolt-Fahrer.
    Ich bin überrascht, dass ich noch nicht Opfer wurde, obwohl ich viel zu Fuß in Asuncion und Umgebung gehe – und das als hellhäutiger Alemam.

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    1. Irrenhaus-Beobachtungs-Institut

      Wir sind zwar selten in gefährlichen Zonen des Molochs, aber wenn das mal notwendig ist, sind wir einfach in Guerillero-Kleidung inkl. ausgebeulten (auf Grund der kranken Gesetze durch einen effektiven Pfefferspray) Ledergilet, Kampfstiefel und Killerblick unterwegs. Da machen eh alle nen Bogen um einen. Die Blicke die man erntet sind unbezahlbar. 🙂

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  5. Dass die Dunkelziffer hoch liegt, glaube ich gerne. Ruf die Polizei nach einem Einbruch, z.B. mit welchem Erfolg? Es wissen jetzt noch ein paar mehr, dass bei dem Aleman was zu holen ist. Wiederbeschaffung oder Aufklärung wird man nicht bei diesen Delikten erleben, wozu auch, traf doch nur einen mit vermeintlich Geld.
    Und genau deswegen fragen sich viele Betroffene, wozu Polizei, passiert ja eh nichts? Schade für die Zeit.

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  6. Was wollen die machen, wenn ich einen Angreifer erschiesse? Mich böse angucken? Oder, wie bei einem anderen Personalausweis, wo der Richter mir dann sagte: “Du hättest ihn nicht einfach erschiessen dürfen”. Als der Richter dann tot war, sagte er das nicht mehr.