Amambay: Alle drei Tage ein Mord

Die Mordrate im Departement Amambay bleibt immer noch so hoch wie im vergangenen Jahr. Bisher wurden dieses Jahr 26 Opfer durch Gewaltverbrechen gezählt. Erst am Dienstag sind zwei Männer in Pedro Juan Caballero hingerichtet worden.

Amambay ist das gefährlichste Departement in Paraguay und steht mit der mexikanischen Stadt Juarez an gleicher Stelle. Im Jahr 2015 verzeichnet die Statistik 113 Todesfälle mit Waffengewalt, 2014 waren es 98 Mordopfer. Nach Ansicht der Polizei sind 90% der Verbrechen im Zusammenhang mit dem Drogenhandel ausgeführt worden. Viele Menschen wären mit dem Marihuana Anbau in den Bergen von Amambay beschäftigt oder handeln mit Kokain, das nach Bolivien, Peru und Kolumbien geliefert würde. Auch der Bandenkrieg zwischen rivalisierenden Gruppen aus Brasilien beeinflusst die Grenzregion in Amambay. Die am Dienstag erschossenen Männer besaßen beide die brasilianische Staatsangehörigkeit.

Laut den Beamten der Nationalpolizei wären beide Ermordeten mit Klebebändern an Händen und Füßen gefesselt gewesen und regelrecht “hingerichtet“ worden. Des Weiteren fanden die Forensiker Folterspuren, anscheinend sollten aus ihnen noch Informationen herausgepresst werden. Als Ermittler die Leichen fanden, waren keine Ausweispapiere auffindbar. Später meldete sich aber ein Anwalt bei der Polizei und erklärte, Verwandte hätten ihn beauftragt, die Formalitäten zu erledigen, sie wollten nicht persönlich erscheinen. Drogenfahnder aus Brasilien sind verständigt und werden weitere Ermittlungen aufnehmen.

Quelle: Ultima Hora

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