Analyse der Wirtschaftslage: Wie viel muss eine Familie in Paraguay verdienen, um nicht als arm zu gelten?

Asunción: Angesichts des wachsenden wirtschaftlichen Drucks stehen paraguayische Bürger vor ernsthaften Schwierigkeiten, die Grundbedürfnisse mit dem aktuellen Mindestlohn zu decken. Eine Umfrage auf dem zentralen Versorgungsmarkt (Mercado Central de Abastos) zeigt einen klaren Konsens: Mit nur einem Mindestlohn, der bei etwa 2.798.309 Guaranies liegt, ist es für eine Familie praktisch unmöglich, die Armut zu vermeiden.

Die Aussagen der Bürger auf dem Markt stimmen überein, dass ein monatliches Einkommen von mindestens 4.000.000 Guaranies erforderlich ist, damit eine durchschnittliche Familie, bestehend aus zwei Erwachsenen und ein bis zwei Kindern, die wesentlichen Ausgaben decken kann, ohne in die Prekarität abzurutschen.

Dieser Betrag, der über zwei Mindestlöhne hinausgeht, spiegelt die wachsende Kluft zwischen den Lebenshaltungskosten und den Einkommen der meisten paraguayischen Haushalte wider. „Mit nur einem Mindestlohn erreicht man nichts“, bekräftigte eine der befragten Personen, ein Gefühl, das von Händlern und Käufern geteilt wird.

Zu den Hauptausgaben, die das Familienbudget belasten, gehören Lebensmittel, Gesundheit und Bildung. Der Warenkorb für Grundbedürfnisse, der Lebensmittel und wesentliche Produkte umfasst, übersteigt laut inoffiziellen Schätzungen, die auf Preisen der populären Märkte basieren, bereits 2.500.000 Guaranies für eine vierköpfige Familie. Hinzu kommen zusätzliche Kosten wie Transport, Grundversorgungsleistungen (Strom, Wasser), Gesundheit (Medikamente und Konsultationen) und Bildung (Uniformen, Schulmaterial oder Gebühren).

Für viele ist ein Einkommen von 3.000.000 Guaranies, obwohl es über dem Mindestlohn liegt, immer noch unzureichend, um ein würdevolles Leben zu gewährleisten.

Die Notwendigkeit multipler Einkommen

Die Erhebung auf dem Zentralmarkt verdeutlicht eine alarmierende Realität: Um über die Runden zu kommen, ist es fast zwingend erforderlich, dass beide Elternteile arbeiten, und in einigen Fällen sogar, dass das älteste Kind Einkommen beisteuert, sofern es alt genug ist. Diese Dynamik spiegelt die Prekarität des Arbeitsmarktes und die Abhängigkeit von multiplen Einkommensquellen wider, um einen Haushalt zu unterhalten.

„Mit nur einem Einkommen, egal ob es der Mindestlohn oder etwas mehr ist, kann man nicht leben. Alle im Haus müssen beitragen“, bemerkte ein Händler.

Eine strukturelle Herausforderung

Die beschriebene Situation legt ein strukturelles Problem in der paraguayischen Wirtschaft offen, in dem der Mindestlohn nicht mit dem Anstieg der Lebenshaltungskosten Schritt hält. Obwohl die Regierung den Mindestlohn regelmäßig anpasst, gleichen diese Anpassungen weder die kumulierte Inflation noch die Verteuerung wesentlicher Güter und Dienstleistungen aus. Laut Experten benötigt eine Familie ein Einkommen, das das Drei- bis Vierfache des Mindestlohns beträgt, um die Armutsgrenze zu überschreiten und eine akzeptable Lebensqualität zu erreichen.

Zukunftsperspektiven

Während die Lebenshaltungskosten weiter steigen, intensiviert sich der Druck auf paraguayische Familien, zusätzliche Einkommen zu generieren. Das Fehlen effektiver öffentlicher Politiken zur Verbesserung der Kaufkraft und zur Gewährleistung des Zugangs zu Grundversorgungsleistungen verschärft die Lage. Für viele liegt die Lösung in der Diversifizierung der Einkommensquellen, der Suche nach informellen Beschäftigungen oder, im besten Fall, im Zugang zu besser bezahlten Arbeitsplätzen – was auf einem wettbewerbsintensiven und ungleichen Arbeitsmarkt weiterhin eine Herausforderung darstellt. Zusammenfassend lässt sich sagen: Um nicht als arm zu gelten, benötigt eine paraguayische Familie ein monatliches Einkommen, das 4.000.000 Guaranies übersteigt, was die Addition mehrerer Gehälter oder Einkommensquellen impliziert. Dieses Panorama unterstreicht die dringende Notwendigkeit, das Wirtschaftsmodell und die Lohnpolitik zu überdenken, um allen Bürgern ein würdevolles Leben zu garantieren.

Wochenblatt / Megacadena / Beitragsbild Archiv

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