Angeklagter wollte Prozess wegen Coronavirus vertagen lassen

Asunción: Die Verteidigung des Angeklagten Camilo Soares benutzte das Argument des Coronavirus (Covid- 19), um zu versuchen, die mündliche und öffentliche Verhandlung zu vertagen.

Das Gericht lehnte den Antrag jedoch ab und setzte den Prozess mit der Aussage eines Zeugen und der Vorlage von Beweisen fort.

Die Verteidigung des Angeklagten Camilo Soares hat zum zweiten Mal die Aussetzung der mündlichen Verhandlung gegen den ehemaligen Leiter des Sekretariats für den nationalen Notstand (SEN) Camilo Soares und den ehemaligen Direktor der Operativen Einheit für das Beschaffungswesen (UOC) Alfredo Guachiré gefordert, da sie angeblich alle von einer Infektion mit dem Coronavirus bedroht sind.

Das Gerichtstribunal, bestehend aus Juan Carlos Zarate Pastor, Hector Capurro sowie Maria Fernanda Garcia de Zuniga wies das Argument jedoch zurück und behauptete, dass der Oberste Gerichtshof in seiner am Mittwoch veröffentlichten Erklärung zu diesem Thema darauf hingewiesen habe, dass nur die Aktivitäten der Justiz mit Ausnahme der bereits begonnenen mündlichen Verhandlungen ausgesetzt seien.

Die Richter riefen daher Aldo Saldívar, einen Beamten des SEN, vor, der als Zeuge für die Staatsanwaltschaft und die Verteidigung aussagen musste.

Saldívar war 2009, als die in diesem Prozess untersuchten Ereignisse stattfanden, als Einsatzleiter im SEN tätig und erinnerte daran, dass in mehreren Departements des Landes ein nationaler Notstand ausgerufen wurde und sie die Betroffenen mit Nahrungsmitteln unterstützten.

Saldivar wies auch darauf hin, dass sie über Lagerhäuser verfügten, in denen sie die von der SEN erworbenen Produkte wie Backwaren, Reis, Nudeln, Bohnen und andere deponierten, die dann in Kartons verpackt wurden, je nach dem Ort, an dem die Hilfe geleistet werden sollte.

Der Zeuge äußerte sich zur Durchführung der Hilfslieferungen und sprach über die damals verwendete Logistik, konnte jedoch keine weiteren Einzelheiten über den Kauf der Waren angeben, da seine Arbeit logistisch und nicht finanziell innerhalb der Institution war.

Da es keine weiteren Zeugen gab, beschloss das Gericht, nächste Woche mit der Beweisführung fortzufahren.

Der Gerichtspräsident ordnete die Unterbrechung des Prozesses an, der am Montag aber wieder  mit neuen Aussagen von Beteiligten in dem Fall fortgesetzt werden soll.

Vom Nationalen Notfall-Sekretariat (SEN) wiesen man darauf hin, dass die Behörde im Dezember 2009 dringend Lebensmittel direkt gekauft habe, was zu einem Anstieg der Preise geführt hatte. Die Zeugenaussagen von María Fátima Torres Ferreira und Sonia Lucina Insfrán Paredes, Vertreter der Firmen Distrimerc und Distribuidora San Cayetano, widersprachen jedoch völlig dieser Version des Angeklagten Camilo Soares.

Torres sagte, dass ihr Unternehmen am 17. Dezember mit der Lieferung von Backwaren beauftragt worden sei und  das Sekretariat SEN ihre Produkte trotz einer Lieferzusage nicht angenommen habe, weil ihre Lager voll mit Waren gewesen seien und sie erst Mitte Januar 2010 liefern konnte.

Wochenblatt / ABC Color

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