Asunción: Tag zwei für die österreichische Delegation in Paraguay war angebrochen und der Terminkalender voll. Die Gruppe, angeführt vom Dritten Nationalratspräsidenten Martin Graf, traf sich mit dem Präsidenten des Obersten Gerichtshofes, wie schon berichtet mit dem Vize-Außenminister und dem derzeitigen Bürgermeister der Hauptstadt Asunción.
Der Präsident des Obersten Gerichtshofes, Luis Maria Benitez Riera, ist an einer Zusammenarbeit in Bezug auf Korruptionsbekämpfung mit Graf interessiert. Im niederösterreichischen Laxenburg wurde die internationale Anti-Korruptionsbehörde eingerichtet. Die Zusammenarbeit soll Informationsaustausch, Schulungen und Seminare umfassen.
Da die Delegation auch auf Investitionskurs ist, spielt Rechtssicherheit für Ausländer, wie sie es hier in Paraguay sind, eine große Rolle. Benitez sagte auch, dass dies ständig von Investoren gefordert wird, da die Nachrichten voll sind mit Landbesetzungen und Drogenanbau, zweifeln viele an den Versprechungen.
Die paraguayische Justiz habe allerdings ein Kontrollsystem erschaffen, das Urteile kontrolliert. Dieses System steht aber noch am Anfang, weswegen man noch keine großen Erfolge sehen könne, fügte Benitez hinzu.
Jorge Lara Castro, Vize-Außenminister Paraguays, sagte, dass auch Paraguay mit Einwanderern Probleme haben. Jährlich kommen fast 400.000 Brasilianer nach Paraguay. Andererseits gehen auch viele aus Paraguay weg, weil sie keine Arbeit finden. Industriebetriebe, die normalerweiseüber Arbeitsplätze verfügen, sind hier rar gesät.
Für die Unternehmer und Geschäftsmänner der Delegation war vor allem das Gespräch mit dem Bürgermeister Asuncións ein Höhepunkt. Arnaldo Samaniego kündigte an in den nächsten fünf Jahren ein Milliarde US-Dollar in die Infrastruktur der Hauptstadt investieren zu wollen.
Projekte wie Straßenbau und Müllentsorgung, aber auch die Vergrößerung des Stadtgebietes sowie der Bau einer Brücke über den Rio Paraguay sollen realisiert werden. Ein neuer Flughafen sei ebenfalls geplant. Samaniego sucht natürlich dafür finanzkräftige Investoren.
(Wochenblatt)