Brasilien nimmt Lugo und Paraguay nicht für voll

Asunción: Es fehlten nur noch zehn Tage bis der erste Besuch der neuen brasilianischen Präsidentin, Dilma Rousseff, in Paraguay stattfinden sollte. Sprecher der Regierung Lugos gaben bekannt, dass es einen neuen Termin geben werde, ohne ihn zu kennen.

Der Grund: Der brasilianische Kongress ratifizierte nach wie vor nicht was ihr Vorgänger mit Lugo ausgemacht hatte in Bezug auf Itaipú. Ohne diese Billigung scheint es so, will Rousseff nicht ins Nachbarland reisen, mit anderen Worten, nicht mit leeren Händen kommen.

Das kann sie sich nicht erlauben aus zweierlei Gründen. Zum einen weil sie bei ihrer Amtseinführung Lugo versprach die Politik ihres Vorgängers weiter zu führen und zum anderen weil Lugo bei seiner Amtseinführung versprach eine Neuverhandlung der Itaipú Verträge durchzusetzen. In Absprache der beiden würde sie nicht ohne Ergebnisse nach Asunción kommen.

Das Nachbarland hat keinen Willen diese Erhöhung der Preise für die Energie im Parlament zu besprechen, was ein Ergebnis nur herauszögert. Ein fairer Preis, angemessen in dieser Zeit, wollen sie den Paraguayern nicht zugestehen. Die angebotene 500 KV Linie, versprochen von ihnen, wurde in einem hastigen Manöver auf den Mercosur Aufbaufond Focem umgewälzt, weil kein Brasilianer auch nur einen Dollar den Paraguayern schenken will. Jetzt zahlt sogar Paraguay, obwohl es als Geschenk verpackt war, um uns zu beschwichtigen, ein Fünftel der Rechnung. Nur Lula da Silva machte stets gute Miene zum bösen Spiel.

Autor: Jan Päßler

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1 Kommentar zu “Brasilien nimmt Lugo und Paraguay nicht für voll

  1. Brasilien ist gar zu übermächtig. Vor allem möchte ich nicht wissen wie viele paraguaysche einflussreiche Politiker und Militärs auf der geheimen Lohnliste Brasiliens stehen.
    Paraguay kann nur erstarken mit dem Slogan, “keine Macht der Korruption!.
    Wer nicht will, dann eben mit gesetzlicher sanfter Gewalt! Eben mit rechtsstaatlichen Mitteln.

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