Auch eine Deutsche wurde Opfer beim Raub der Maxton Sicherheitsfirma

Asunción: Die Vermutung lag nahe, dass die Schließfächer der Firma Maxton S.A. außerhalb des allgemein einsehbaren Bankensystems, für nicht erklärbare Anreicherungen von Politikern genutzt wurden. Demnach verwunderte die untersuchende Staatsanwältin auch nicht die Aussage von Alberto Mendoza, dem Anwalt eines deutschen Opfers, dass 19 der 30 Schließfächer Politikern gehörten und die Beute sich auf 20 Millionen US-Dollar beläuft.

Am gestrigen Tag wurde die Deutsche Anne Marie Schwinges ins Büro der Staatsanwältin zitiert, um ihre Aussage zu machen. Schwinges verlor bei dem Raub am 13. April 2014 140 Millionen Guaranies, 8.400 US-Dollar, 6.500 Euro und Goldmünzen im Wert zwischen 80.000 und 150.000 US-Dollar.

Nur etwa 10 Personen, darunter Schwinges, machten eine Anzeige wegen des Raubes, der Rest zieht es anscheinend vor über den Verlust Gras wachsen zu lassen. Im Gebäude der Sicherheitsfirma waren jedoch 1053 Schließfächer installiert, was vermuten lässt, dass jemand wusste wo er suchen musste. Da jedoch auch alle elektronischen Datenträger gestohlen wurden gibt es kaum Rückschlüsse auf die Eigentümer bzw. Mieter der Boxen.

Der Anwalt des deutschen Opfers, Alberto Mendoza, erklärte, dass es viele Ungereimtheiten bei dem Überfall gab. „Es ist zum Beispiel normal, dass ein Klient eine Stunde vor dem Besuch sich ankündigt, danach seine Fingerabdrücke, Überwachungskameras, persönliche Identifizierung usw. Die Erklärung, dass einer der Täter so hereingelassen wurde weil angeblich der Fingerabdruckscanner nicht funktionierte scheint infantil. Darüber hinaus kam es zu keiner weiteren Kontrolle“.

Ebenso gab es kein Alarm, der im Fall eines Einbruchs die Polizei herbeiruft. Die Uniformierten kamen erst drei Stunden nach dem Einbruch – genügend Zeit um Beweise zu vernichten bzw. zu manipulieren.

„Meine Mandantin konnte nichts von ihren eingelagerten Gegenständen rekuperieren. Wir befürchten, dass die Staatsanwaltschaft dem Fall nicht genügend Wichtigkeit beimisst oder nur über begrenzte Geldmittel verfügt. Wir glauben, dass dem Fall intensiver nachgegangen werden muss, es handelt sich ja nicht um einen Handy Diebstahl“, sagte Mendoza nach der Aussage von Schwinges.

„Gestern durften wir einige Sachen in den Schließfächern suchen, die die Firma Maxton der Staatsanwaltschaft quasi vor die Füße geschmissen hat. Darunter waren jedoch nur Dokumente von anderen Leuten. Unterlagen von meiner Klientin fanden wir nicht“, fügte Mendoza hinzu.

Eine weitere Person, die den Raub von Geld anzeigte war Mirian Rossana Paiva, Ehefrau des Ex Indert Vorsitzenden Luis Ortigoza, der in drei Fällen wegen Korruption angeklagt wurde. In dem besagten Schließfach waren 160.000 US-Dollar sowie geringere Beträge in Guaranies eingelagert. Laut Paivas Auskunft stammt das Geld jedoch von Klienten einer Anwaltskanzlei wo sie arbeitet.

(Wochenblatt / Última Hora)

CC
CC
Werbung

Der Zweck dieses Dienstes ist die Wertsteigerung der Nachrichten und um einen flüssigeren Kontakt zu den Lesern zu etablieren. Kommentare sollten an das Thema des Artikels angepasst werden. Die Kommentatoren sind ausschließlich für den Inhalt verantwortlich, der sachlich und klar sein sollte. Schimpfwörter und persönliche Beleidigungen sowie Rassismus werden nicht geduldet.

Kommentar hinzufügen