Aus Angst vor EPP keine neuen Brücken

Am Mittwoch schloss das Ministerium für öffentliche Bauten und Kommunikation (MOPC) das Bieterverfahren für die Vergabe von Brückenbauten. Interessanterweise wurden für die Departements San Pedro, Amambay und Canideyú keine Angebote abgegeben.

Es ist das erste Mal überhaupt, dass für drei Bezirke kein Unternehmen Interesse zeigt. Der Grund ist die Angst vor der paraguayischen Volksarmee (EPP).

Die Abgabe von Angeboten im Rahmen der internationalen Ausschreibung durch das Ministerium beinhaltet den Neubau von 110 Holzbrücken in 13 Bezirken der Region Oriental.

Der Präsident der Vereinigung von Straßenbauunternehmen und Infrastruktur (Cavialpa), Guillermo Blas bestätigte die Tatsache und sagte, es war eine spontane Entscheidung unserer Mitglieder, denn es fand sich kein Unternehmen, welches die Arbeiten übernehmen wollte.

„Der gesunde Menschenverstand hat entschieden. Welcher Ingenieur will dort Bauarbeiten durchführen? Die Menschen haben Angst in diesen Hochrisikogebieten tätig zu werden“, sagte er und: „Das Problem wurde nicht direkt in den Ausschreibungsunterlagen erwähnt, aber es ist doch vollkommen klar, dass man in den anderen Regionen viel sicherer ist. Es gibt sowieso schon im Straßenbau viel zu tun, also muss man überhaupt erst einmal jemand adäquaten finden.“

„Das Problem ist nicht das Geld für die nötigen Vorbereitungen der Baumaßnahmen, sondern es geht um die Menschen, die in dem gefährlichen Gebiet arbeiten müssen, ihre Sicherheit ist wichtig“, sagte er. Des Weiteren erklärte Blas, „wenn eine Maschine oder Werkzeuge verloren gehen, kann man diese ersetzen, aber das Leben eines Menschen ist unbezahlbar“.

Am Mittwoch sichtete das MOPC die eingereichten Angebote für den Bau von 58 Stahlbetonbrücken für die erste Phase des Vorhabens, aber es gab keine für die oben genannten Departements.

Die öffentliche Ausschreibung besteht aus vier Losen: Los Nummer 1 entspricht der Abteilung Caaguazú; Los Nummer 2 beinhaltet San Pedro, Canideyú und Amambay; Los Nummer 3 betrifft Cordillera, Guairá und Paraguarí und das vierte Los enthält Bauvorhaben in Caazapá, Alto Paraná und Neembucu.

Insgesamt gaben 16 in- und ausländische Firmen Angebote für die Lose 1, 3 und 4 ab, aber keines für das Los 2. Das MOPC sagte, nächste Woche werde man einen zweiten Aufruf durchführen und dabei verbesserte Rahmenbedingungen präsentieren.

Die Baumaßnahmen werden durch ein Darlehen der Entwicklungsbank Lateinamerikas (CAF) finanziert und in zwei Phasen durchgeführt. In der nächsten Stufe werden dann die fehlenden 52 Brücken ausgeschrieben.

Quellen: Ultima Hora / Foto: Hans Heiss

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