BDSM: Klischees und Wahrheiten

Die Gesellschaft war noch nie so bunt wie heute. Noch zu Beginn der 1990er Jahre war selbst die Homosexualität offiziell noch ein Straftatbestand, mittlerweile ist die Ehe für alle längst beschlossene und gelebte Realität. Auch die Sexualität wird offener, woran Stars wie Olivia Jones und Conchita Wurst ebenso einen Anteil haben wie die „50 Shades of Grey“-Reihe. Was zuvor in der Familie und im Freundeskreis noch ein Tabuthema war, ist gesellschaftsfähig geworden. Einige Klischees halten sich aber weiterhin äußerst hartnäckig. Also: Was stimmt wirklich über BDSM?

Lack, Leder und Latex sind feste Elemente im BDSM!

Es stimmt, dass diese Materialien für viele Anhänger des BDSM einen besonderen Stellenwert haben. Denn viele verbinden ihre Neigung gleichzeitig mit einem Materialfetisch. Allerdings muss dies nicht zwangsläufig der Fall sein. Es gibt zahlreiche Anhänger des BDSM, die auf „LLL“ gut verzichten können. Umgekehrt gibt es aber auch viele Fetischisten, die Spaß an diesen Stoffen haben, ohne den harten Formen der Erotik etwas abgewinnen zu können.

Beim BDSM kommen extreme Sextoys zur Anwendung!

Es gibt tatsächlich Sexspielzeug, das sich besonders gut für S/M-Spiele verwenden lässt. Allerdings muss auch der zweite Teil des Wortes immer betont werden: Es handelt sich um Spielzeug, nicht um Folterwerkzeuge. Vom Strapon bis hin zu den Handschellen gibt es aber zahlreiche Sextoys, die nicht nur für die harte Gangart, sondern auch zu romantischen Spielen der besonderen Art einladen. 

Dominante Menschen sind brutal, devote Leute stehen auf Schmerzen!

Die Paarungen der Dominanz mit dem Sadismus und der Unterwerfung mit der Lust am Schmerz kommen zwar recht häufig vor. Es gibt hier aber keine Festlegung: Unter dem Stichwort „Topping from the Bottom“ finden beispielsweise dominante und gleichzeitig masochistische Menschen mit jenen zusammen, die auch als devoter Part sadistische Neigungen in sich tragen. Brutalität hat im BDSM aber ohnehin keinen Platz. Alle Handlungen geschehen im gegenseitigen Einvernehmen und unter einem Höchstmaß an Vertrauen und Respekt. 

Man kann Anhänger des BDSM bereits auf der Straße erkennen!

Das kommt ganz darauf an. Viele Fetischisten zeigen ihre Neigung ganz offen und tragen die entsprechende Kleidung gerne auch im Alltag. Meistens natürlich in einer straßentauglichen Modifikation. Aus dem Styling kann man allerdings keine sexuelle Neigung ableiten. Bei der Dame in Latex und Stilettos kann es sich also um eine reine Kuschelmaus handeln, genau wie übrigens auch bei dem gepiercten Typen im Lederlook.

BDSM ist gefährlich!

Die Missionarsstellung beim Sex kann gefährlich sein, die Reiterstellung ist es auch und der anschließende Weg zur Toilette ist es sowieso. Von leidenschaftlichem Solosex ganz zu schweigen. Auch beim BDSM besteht ein gewisses Risiko. Selbiges ist umso größer, wenn die Beteiligten nicht wissen, was sie tun. Darum ist es auch angeraten, sich über bestimmte Spielarten im Vorfeld ausführlich zu informieren. Ebenso wichtig ist es selbstverständlich, seine Lust am BDSM nur mit Menschen auszuleben, die ebenfalls ausdrücklich Spaß daran haben. So lässt sich verhindern, dass jemand körperliche Verletzungen oder seelische Blessuren davonträgt.

CC
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