“Bier kann sich jeder leisten, aber die Wasserrechnung wird nicht bezahlt“

Paso Yobai: Vergangene Woche fand die Generalversammlung der Wasserkommission in der Kolonie Sudetia im Bezirk Paso Yobai, Departement Guairá, statt. Die Versorgung mit der lebenswichtigen Flüssigkeit und die Zahlungsmoral der Kunden dürfte wohl immer problematischer werden.

Zudem kommt es nun zu Neuerungen, die alle Kommissionen betrifft, wie Kirchenorganisationen, Sportvereine oder eben auch die Administratoren bei der Wasserversorgung. Es muss ab sofort eine Wahlkommission gebildet werden, die dann nach oder im Rahmen der Generalversammlung die Neuwahlen für den Vorstand und Beirat durchführt, genauso wie das zum Beispiel bei den Kooperativen der Fall ist.

Ruben Villalba (Beitragsbild Bildmitte), Funktionär aus Paso Yobai, erklärte den Anwesenden das Prozedere. „Durch den Einsatz einer Wahlkommission ist der Ablauf für die Neubesetzung der Kommission sicher gewährleistet. Jedes Mitglied des Vereins oder der Organisation kann von seinem Stimmrecht gebrauch machen. Zudem läuft die Wahl geheim und nicht mehr wie früher durch Handzeichen ab“, sagte Villalba.

Er beklagte sich zudem auch über die Zahlungsmoral der Wasserkunden, die “zwar Geld für Bier übrighaben, aber die Rechnung für die lebenswichtige Flüssigkeit nicht bezahlen können“, oder wollen. Er betonte zudem, dass es notwendig sei, hart durchzugreifen und diejenigen, die mehr als 3 Rechnungen nicht bezahlt haben, die Versorgung abzuschneiden.

Villalba berichtete auch über die zunehmende Wasserknappheit in der Region, die wohl auf eine Verschwendung der Nutzer zurückzuführen sei. „Wir haben Tiefbrunnen von über 144 Meter Tiefe in der Region und sie liefern nicht mehr genug Wasser. Das sollte uns allen zu denken geben“, sagte er.

Aufgrund der neuen Bestimmungen wird nun am 12. März ein neues Präsidium und Beirat bei dieser Wasserkommission gewählt, wobei im Vorfeld die Kandidaten öffentlich bekannt gemacht werden.

Wochenblatt

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5 Kommentare zu ““Bier kann sich jeder leisten, aber die Wasserrechnung wird nicht bezahlt“

  1. Das Problem kenne ich aus meiner Gemeinde. Zur Versammlung kommen von 150 Wassernutzern gerade mal 25 und man muss um 1 Stunde vertagen. Die Bilanz ist oft sehr fehlerhaft, weil man von der Sache nichts versteht. Leute, die In der Lage sind, einen Posten zu uebernehmen, winken ab.
    Die Schulden, die man gegenueber dem Staat fuer die Einrichtung hatte, sind nun nach vielen Pausen endlich beglichen, (27 Jahre) Das Problem auch hier die chronischen Nichtzahler, die Loecher in die Kasse reissen und man nicht dafuer sorgt, dass man diese kappt.
    Das liegt an der degenierten Bevoelkerungsstruktur und Denkweise.
    Einer Person habe ich neulich mal meine Meinung als einfacher Nutzer kundgetan, nachdem mir gesteckt wurde, das sie 3 Jahre im Rueckstand ist. Monatspreis hier ohne Uhr 20.000 G.
    Die Dame zeigte mich daraufhin wegen Beleidigung an. Der Friedensrichter hoerte sich das alles an und sagte zu ihr nur eine Sache: zahlen

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  2. Wasser wird nicht geschätzt, kaum zu glauben, aber es ist so. Es ist viel zu billig, hier im Lande, deshalb achtet man es nicht und in der Schule wird es nicht gelehrt, wie wichtig Wasser ist, für unser aller Leben…………
    Kategorisches Durchgreifen, abstellen, wenn einer nicht zahlt, ohne wenn und aber. Sollte er sich wieder anschließen illegal, dann ab ins Gefängnis, wo ein Dieb hingehört, anders wird das nichts…….
    All das ist sicherlich bekannt, politisch aber wohl nicht gewollt, die Regierungen wollen sich als ” Gutmenschen ” feiern lassen, bei solchen Dingen um dann in wirklich wichtigen Dinge rücksichtslos handeln zu können.
    Das ist nicht nur ein Problem von Paraguay…..

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  3. Paso Yobai? Liegt da nicht die Goldmine? Und da fragt man ernsthaft nach Wasserknappheit, woher die kommt?
    Nicht wirklich, oder?

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  4. Zentralsüdamerikanische Republik

    20.000 PYG, für das bekommt man immerhin ein Pack Billigpolarbierbücks (im Sommer kostet es etwas mehr). Das Problem mit einem mit allen Wassern erzogenes Volk ist, dass sie genau wissen, dass man ihnen das Wasser nicht abstellen kann, weil sie dann Klage einreichen. Wasser ist ein Menschenrecht. Dann ist der Betrieb – der auch Gemeinkosten und Investitionen zu zahlen hat – der Böse. Wie können die auch nur armen Menschen, die den ganzen Tag im Plastikstühlchen kleben, das Wasser abstellen!
    Wo kämen wir hin, wenn ein jeder (Paragauyer:*In) mit dem Dreirad mit Megaphone 120 dB durch die Wohnviertel wackelt und Alfombra, Schiggle Babero und Comida de Perro anbietet? Wo kämen wir hin, wenn keiner mehr für Wasserlieferung bezahlt? Wo kämen wir hin, wenn keiner mehr Müllgebühr bezahlt? Wo käme der Paragau hin, wenn ein jeder sein Shwuddeli-Hui-12dB-Ghettoblaster samt Billigpolarbierbücksenpacks und Kleinkinder in den Vorgarten stellt? Na, hier und jetzt sind wir.
    Zum Glück sind nicht alle so. Aber bei inutil, korrupten Behörden:*Innen kein Wunder, dass es eben doch einige gibt hierzulande.
    Im Prinzip ist mir das ja egal, wenn die das irgendwo auf dem Lande so machen. Aber in dicht besiedeltem Gebiet, wo viele Menschen auf einem Haufen gegen-miteinander leben, da wäre es wohl angebracht, wenn die Behörden:*Innen auch für etwas zu gebrauchen wären. Leider ist dat halt nicht so, die hocken auch nur den ganzen Tag im Plastikstühlchen und warten auf einen denunzierenden Anruf. Werden dann aber trotzdem nicht aktiv. Das weiß auch ein Jeder:*In und deshalb ruft da auch niemand an.