Botschaftsumzug nach Jerusalem nur eine Frage der Zeit

Asunción: Der designierte Präsident Santiago Peña hat gestern gegenüber dem israelischen Botschafter bestätigt, dass er beabsichtigt, die paraguayische Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem zu verlegen, wie es Horacio Cartes am Ende seiner Amtszeit getan hat.

“Ein ausgezeichnetes Treffen mit dem designierten Präsidenten Santiago Peña. Wir sprachen über seine Absicht, die paraguayische Botschaft in unsere Hauptstadt Jerusalem zu verlegen, sowie über Kooperationsprojekte, die die Beziehungen zwischen Israel und Paraguay stärken werden”, postete Yoed Magen, Botschafter Israels der aktuell in Paraguay ist, gestern, nachdem er Peña seine Grüße überbracht hatte. Zuvor traf er sich mit Mario Abdo Benítez.

Sein Tweet lässt ein Thema wieder aufleben, das eine internationale Kontroverse ausgelöst hatte, als der damals scheidende Präsident Horacio Cartes im Mai 2018 in einem umstrittenen Schritt beschloss, die paraguayische Botschaft in Tel Aviv nach Jerusalem zu verlegen, um Jerusalem ausdrücklich als Hauptstadt Israels anzuerkennen. Dieser Schritt bedeutete einen Bruch mit der von Paraguay bei den Vereinten Nationen (UN) vertretenen Position, die Koexistenz zweier Staaten, Israel und Palästina, in der Region zu unterstützen.

In einem Konflikt, in dem die Israelis diese Stadt als ihre unteilbare Hauptstadt betrachten und die Palästinenser die ihre im östlichen Sektor errichten wollen.

Cartes selbst nahm an der Einweihung des neuen Sitzes der diplomatischen Vertretung in Israel am 21. Mai 2018 teil, drei Monate vor dem Amtsantritt seines Nachfolgers im Präsidentenamt, Mario Abdo Benítez. Letzterer richtete im September 2018, kaum einen Monat nach seinem Amtsantritt als Staatschef, den Sitz der paraguayischen Botschaft in Tel Aviv neu ein. Fünf Jahre später wird Santiago Peña dort weitermachen, wo sein Mentor und Finanzier, Horacio Cartes, aufgehört hat.

Dies wird eines der brennenden Themen sein, die Paraguay ins internationale Rampenlicht rücken und könnte bedeuten, dass Israel nach dem Prinzip der Gegenseitigkeit seine Botschaft in Asunción wiedereröffnet, die es aus Protest geschlossen hatte, als Abdo Benítez die paraguayische Botschaft in Tel Aviv wiedererrichtete. Seitdem werden die Beziehungen zu Paraguay durch die Präsenz des Botschafters in Buenos Aires aufrechterhalten.

Paraguay gehörte zu den 33 Staaten, die bei den Vereinten Nationen für den Teilungsplan für Palästina stimmten und damit den Weg für die Gründung des Staates Israel ebneten. 1949 nahmen die beiden Länder diplomatische Beziehungen auf.

Israel schloss seine Botschaft in Asunción im Jahr 2002 aufgrund von Haushaltsproblemen, woraufhin auch Paraguay seine Botschaft in Tel Aviv schloss, sie aber 2014 wieder eröffnete. Das Gleiche tat Israel 2015 in Asunción, bis es sie 2018 als Vergeltung für die Entscheidung der Regierung Abdo Benítez wieder schloss.

Paraguay gehörte auch zu den lateinamerikanischen Ländern, die Palästina 2011 als freien und unabhängigen Staat in den Grenzen vom 4. Juni 1967 anerkannt haben. Mit der gestrigen Ankündigung von Peña, was er bei seinem Amtsantritt als Präsident tun wird, wird die internationale Debatte über einen Konflikt, in dem Paraguay historisch gesehen eine neutrale Position eingenommen hat, neu belebt.

Premierminister Netanjahu begrüßt die Absichten des designierten Präsidenten

Die Reaktion des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu auf Peñas Ankündigung führte gestern zu einem Anruf beim gewählten Präsidenten, den Peña selbst auf seinem Twitter-Account wiederholte: “Danke für den Glückwunschanruf, Premierminister Netanjahu. Während meiner Regierungszeit werden wir die Beziehungen zwischen Paraguay und Israel stärken, mit der Botschaft in Jerusalem, der Förderung der Zusammenarbeit und der Unterstützung von Initiativen, die Wohlstand für beide Nationen schaffen”.

Auf dem offiziellen Twitter-Account des Premierministers hieß es außerdem: “Der Premierminister begrüßte die Absicht des gewählten Präsidenten Peña, die paraguayische Botschaft sofort nach seinem Amtsantritt im August nach Jerusalem zu verlegen. Weiter heißt es, dass die beiden Staatsoberhäupter vereinbart hätten, sich bald zu treffen und die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen ihren Ländern zu besprechen.

Israel ist ein wichtiger Abnehmer von paraguayischem Rindfleisch.

Wochenblatt / Última Hora

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3 Kommentare zu “Botschaftsumzug nach Jerusalem nur eine Frage der Zeit

  1. Erstens können die Israelis selbst Rinder züchten. Bräuchte man Fleisch nicht um die halbe Welt zu karren. Wegen der Klimaerwärmung und so. Ich solle ja auch nicht mit Flugi in Fahin Urlaub, sondern mit Fahrrad. Zweitens könntens auch mit ein paar Briefmarken Pässe und Palaver austauschen. Käme den Steuerzahler:*In billiger. Drittens MUSS ich mich ja schon fragen, was die Brüder und Schwestern vom Beatmetenhüüüüsli für Probleme haben Steuergelder zum Fenster raus zu werfen. Könntens auch den Armen geben. Aber neéeéeéeéeé, für schon einen Schissendreck wie Botschaft, dafür habens Plata, aber für Menschen mit Behinderung zu helfen, die ich an der Straßenkreuzung Autoscheiben putzen oder betteln sehe, dafür habens dann keine Plata. Dafür 2,5 Millionen UD$ für eine Fußgängerunterführung im Wert von 500.000 US$ an Amigo-Bauunternehmungen auszugeben. Irgend etwas stimmt doch an diesen Volksvertretern nicht.

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  2. Das Botschaften, egal von welchem Land grundsaetzlich ueberfluessig sind steht ausser Frage. Konsulate und Honorarkonsulate reichen aus, wobei Honorakonsulate sogar fuer den Staat meist gratis arbeiten und nur von ihrem Gebuehren Anteil leben. (Der Konsul verdient Geld, der Honorar Konsul verdient Ehre)

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