Asunción: Was als Traum in Paraguay begann, endet für viele Ausländer in einem Albtraum. Sie geraten in die Mühlen der Justiz, wo sie aufgrund ihrer Herkunft und ihrer Unkenntnis der lokalen Gesetze und Gepflogenheiten benachteiligt werden. Ein systematisches Problem, das seit Jahren besteht und kaum Beachtung findet.
Viele von uns, die die Tortur des Justizsystems der Republik Paraguay bereits durchlebt haben, kennen den richtigen und den falschen Weg. Die Argumente und die Theorie des Falles sind nicht so wichtig, aber sie wahren nicht einmal den Schein. Wenn Anklagen erhoben werden müssen, laufen sie aber auf Hochtouren.
Auch die Qualität der Ermittlungsarbeit ist nicht wichtig, und auch nicht, was danach passiert. Wenn der Befehl aus den höchsten Machtebenen kommt, ist die diskreditierte Staatsanwaltschaft eine unaufhaltsame Maschine. Sie nimmt oft die Hilfe anderer Teile des Justizsystems in Anspruch, wie etwa die der Untersuchungsrichter, wo sie denjenigen auf unerbittliche und für sie vorbildliche Weise verfolgen und schnell beschließen, den Angeklagten ins Gefängnis zu schicken, bis man dann mal “weiter wartet, was denn so passiert“.
Und obwohl es durchaus üblich wäre, dass sich so ein Chaos bei einem “politischen Gefangenen” in einigen Jahren auflöst, wenn eine wichtige Wahl bevorsteht, bei der die ANR ihre Vormachtstellung gefährdet sieht, vermittelt einem die hastige Ernennung eines neuen Staatsanwaltsteams, das als echte Task Force fungiert, ein klares Bild von der Vorgehensweise einer Staatsanwaltschaft, die sich nicht einmal mehr die Mühe macht, ihre offensichtliche Unterwürfigkeit gegenüber dem Sektor zu verbergen, der derzeit die politische und wirtschaftliche Macht des Landes dominiert.
Natürlich verfügen zum Beispiel der ehemalige Präsident Mario Abdo Benítez, der den Verzicht auf seine Immunität bekannt gab, als auch die ihm beschuldigten ehemaligen Minister und Kollaborateure über die besten Mittel, um den Fall zu zerstreuen, der offensichtlich Teil einer für die paraguayische Innenpolitik sehr typischen Rache ist.
Das Problem besteht jedoch darin, dass dieses Vorgehen der Staatsanwaltschaft seit vielen Jahren gängige Praxis ist. Dabei zielt sie nicht nur auf gelegentliche politische Gegner ab, sondern auch auf wehrlose Bürger, die den ungerechtesten Übergriffen ausgesetzt sind, um ihnen ihr Vermögen, ihren Besitz und sogar ihre Würde zu entreißen. Dasselbe passiert seit Jahren naiven Ausländern, die an das gelobte Land geglaubt haben. Sie geraten oft in die Falle der Justiz, die sie schließlich ausplündert und aus dem Land weist.
Einige wenige prangerten dies seit Jahrzehnten an, aber niemand schenkte ihnen Beachtung oder sie wurden als “Störenfriede“ oder “Scherzbolde abgetan. Dieser Ausdruck wird in den Medien so gern verwendet, wenn wir uns weigern zu verstehen, dass es inmitten dieser wahren Folterkammer des paraguayischen Justizsystems keine andere Möglichkeit gibt, zu überleben oder die Qualen zu verlängern, als auf die wenigen und letzten rechtlichen Mittel zurückzugreifen, die einer Verteidigung verbleiben, die durch Korruption und die eklatanteste Einflussnahme erstickt wird.
"Crónica de una acusación anunciada"
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— MEGA TV (@Megatv_py) March 12, 2025
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Lanc-Altoriany
Wenn man in ein fremdes Land einwandert muss man die Gepflogenheiten und Traditionen des Aufnahmelandes bedingungslos annehmen und sich ihnen einfügen. Dann gibt es wohl wenig Probleme. Deswegen haben sich die Migranten aus dem 19. Jahrhundert und bis zur Zeit der 1950er so schnell integriert und sind in der paraguayischen Gesellschaft aufgegangen. Das ist aber bei vielen der Neuen anders, sie wollen belehren, kritisieren beständig und sie verachten geradezu den Staat und sein Volk, welches sie hier leben lässt.
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” Gepflogenheiten und Traditionen ”
du meinst bestimmt die korruption hier, dass sind nämlich die gepflogenheiten in diesem paradies. gratulation, hast du gut erkannt…….
zardoz
Das liegt daran, dass sie aus einem Land kommen wo das für “Einwanderer” auch nicht gilt.
Sonker
@Lanc-Altoriany. Nenne mir bitte ein Land auf dieser Welt, in dem Ausländer “bedingungslos”! “Gepflogenheiten und Traditionen” der Einheimischen annehmen und diese übernehmen ?! Das glaubst Du doch selbst nicht. Es steht nicht zur Debatte, das Gesetze einzuhalten sind ! Selbstverständlich müssen Gesetze eingehalten werden. Jeder Ausländer unterschreibt dies bei der Beantragung der permanenten Aufenthaltsgenehmigung. Gepflogenheiten und Traditionen übernehmen ? Warum ? Paraguayer würden Ausländer hassen, würden sie sich benehmen, wie Paraguayer. Warum sollte ich plötzlich meinen Müll wegwerfen oder verbrennen, wo ich geh und stehe ? ICH entsorge ihn, (so gut wie mir möglich). Warum sollte ich meine Nachbarschaft mit ohrenbetörender Lautstärke (nachts) beschallen ? Ich möchte nicht ausschließen, das der eine oder andere “Gringo” sich daneben benimmt. Belehrt und kritisiert. Die meisten verhalten sich unauffällig, wenn es ihr Aussehen nicht verhindert. Ist das Problem etwa, das nicht jeder so freigiebig ist, wie erwartet ?
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herzlich willkommen im paradies genannt PARAGUAY