Das Leben auf der Straße

Asunción: Am vergangenen Dienstag zeigte das Thermometer gegen 07:00 Uhr 8 Grad an. Die Sonne begann aufzugehen. Beim Gehen im Freien spürte man einen beißenden Südwind. Die Menschen machen sich auf den Weg zu ihren Arbeitsplätzen und inmitten dieses Trubels bemerkt man nur selten diejenigen, die auf der Straße leben.

Da sind die Bettler und Menschen mit psychischen Problemen, die von Müdigkeit übermannt und ohne Dach über dem Kopf an einer Hausecke, auf einer Parkbank oder auf dem Bürgersteig schlafen blieben.

Manche haben sogar einen festen Schlafplatz und erledigen ihre physiologischen Bedürfnisse in der Nähe.

Dies sind die “Wegwerfbaren“, die laut Papst Franziskus in Elend und völliger Verlassenheit inmitten einer gleichgültigen Gesellschaft überleben. Es sind Kinder, Jugendliche und sogar ältere Menschen, die erschöpft schlafend gesehen werden.

Und die Frage, die sich stellt: Wer kümmert sich um diese Leute auf der Straße?

Das Nationale Notstandssekretariat (SEN) hat eine Notunterkunft eingerichtet, in die sie gehen können. Und es gibt diejenigen, die sich noch der Vernunft bedienen, aber diejenigen, die diese Vorstellung bereits verloren haben, leben nach dem, was ihnen die Bürgersteige oder Parkbänke bieten, wo sie sich zusammenrollen können, um gegen die Kälte anzukämpfen.

Die Verfassung

Es stellt das Drama in Frage, dass diese Menschen in einem Land mit so vielen Wohlstandsgeneratoren leben. In der nationalen Verfassung finden sich mehrere Artikel, die sie theoretisch begünstigen:

Artikel 4 – RECHT AUF LEBEN. Das Recht auf Leben ist der menschlichen Person innewohnend. Ihr Schutz ist im Allgemeinen ab der Empfängnis gewährleistet. Die Todesstrafe wird abgeschafft. Jede Person wird in ihrer körperlichen und geistigen Unversehrtheit sowie in ihrer Ehre und ihrem Ansehen vom Staat geschützt….

Artikel 6 – LEBENSQUALITÄT. Die Lebensqualität wird vom Staat durch Pläne und Richtlinien gefördert, die Bedingungsfaktoren wie extreme Armut und Behinderungen oder Alter anerkennen.

Artikel 100 – RECHT AUF WOHNUNG. Alle Einwohner der Republik haben das Recht auf menschenwürdigen Wohnraum. Der Staat wird die Bedingungen schaffen, um dieses Recht wirksam werden zu lassen und Sozialwohnungspläne, insbesondere solche, die sich an Familien mit niedrigem Einkommen richten, durch angemessene Finanzierungssysteme fördern.

Und es stellt sich wieder die Frage: Berücksichtigen die Verfassung oder diese Artikel diese Menschen auf der Straße?

Gleichgültigkeit ist der Feind der Bedürftigen. Wenn sogar die Kathedrale in der Hauptstadt eingezäunt wurde, um nicht zu stören, stellen Sie sich vor, wie es für den Steuerzahler von Asuncion wäre, sie vor der Haustür zu haben oder ihren Bürgersteig zu verschmutzen.

Die Regierung muss eine Lösung für diese Leute finden. Es ist unmenschlich, sie auf öffentlichen Straßen kalt schlafen zu sehen, wenn sie die eisigen Temperaturen ertragen. Was werden sie essen? Das ist die Frage, die sich als nächstes stellt.

Wochenblatt / ABC Color

CC
CC
Werbung

Der Zweck dieses Dienstes ist die Wertsteigerung der Nachrichten und um einen flüssigeren Kontakt zu den Lesern zu etablieren. Kommentare sollten an das Thema des Artikels angepasst werden. Die Kommentatoren sind ausschließlich für den Inhalt verantwortlich, der sachlich und klar sein sollte. Schimpfwörter und persönliche Beleidigungen sowie Rassismus werden nicht geduldet. Übertrieben rohe, geistlose oder beleidigende Postings werden gelöscht. Auch unterschwellige Formen der Beleidigungen werden nicht toleriert, ebenso wie Drohungen und Einschüchterungsversuche. Das Setzen zu externen Links ist nicht erwünscht, diese werden gelöscht. Bitte bedenke, dass die Kommentarfunktion keine bedingungslose und dauerhafte Dienstleistung darstellt. Eine Garantie für das dauerhafte Vorhalten von Kommentaren und Artikeln kann nicht gegeben werden. Insbesondere besteht kein Rechtsanspruch auf die Veröffentlichung und/oder der Speicherung von Kommentaren. Die Löschung oder Sperrung von Kommentaren liegt im Ermessen des Betreibers dieses Dienstes.

6 Kommentare zu “Das Leben auf der Straße

  1. Nur vorsicht mit diesen Leuten.
    Wenn man ihnen Arbeit gibt so sind sie arbeitsunwillig und betruegen dich hoechstens nur.
    Mein Indigener ist mir klammheimlich ausgerissen soschnell er einmal aufgefuettert wurde. Den Proviant hat er auch mitgenommen und mich mit nem Berg Schulden die er angehaeuft hat sitzenlassen.
    Kein falsches Mitleid.

    7
    5
  2. Petra Lauer

    Als wenn es diese Menschen erst seit Heute gibt??? Wenn das mit den Preiserhöhungen so weiter geht wird es bald eng auf den Straßen. Wo befindet sich den der Wohlstand hier? Nur ganz oben bei den Politikern und deren Amigos. War doch schon immer so wird sich auch nicht ändern. Der Paraguayer der von Krediten lebt ist nicht mehr in der Lage die Raten zu bezahlen. Bei den Cooperationen kann kein neues Geld angelegt werden weil sich derPyer keine Kredite mehr leisten kann…Alles ein Kreislauf. Die Inflation ist am galoppieren. Hier wird nicht gekleckert wenn die Preise erhöht werden. Nein, hier wird geklotzt. Das Mehl und Öl das im eigenen Land hergestellt wird ist so überteuert das man sich fragt ob die noch alle Tassen im Schrank haben. Was hat der Krieg in der Ukraine damit zu tun? Nichts….das geldgierige Pack hat einen neuen Vorwand gefunden um die Preise zu erhöhen. Jetzt drückt man hier auf die Tränendrüse und tut so als wenn es hier noch nie Obdachlose und Arme gegeben hätte. Ja, dann kann ja der liebe Präsident sich mal mit einer großen Privatspende darum kümmern.Wärend der Pandemie hat seine Frau ja wie es in der Zeitung stand genügen Konten in der USA angelegt. Vielleicht ist da ja noch etwas drauf…..ist ja nur ein Vorschlag…..

    11
    2
    1. Mein Eindruck. Wo bleibt denn die sogenannte Verbraucherschutzbehörde?
      1 Kg Hühnerpuchero im Werksverkauf 4.400 G. Ein Kilo Hühnerpuchero im S6 10.000 G!.
      Erlaubt sind 30 % Handelsspanne, das sind aber weitaus mehr als 100 %, und wenn man noch bedenkt, daß eine Kette wie S6 weit aus weniger als 4.400 g im Einkauf bezahlt, ist das Wucher!

      1. Handelsspanne, bzw Gewinnmarge rechnet man ab dem Delivery beim Supermarkt. Das beinhaltet den Preis des Huehnerschlachthofes + Transport + Steuern & Abgaben + eventuelle Zwischenhaendler = Preis fuer die Einzelhandelskette.
        Z.B. Dieses Produkt: “SteelSeries Apex 7 TKL Compact Mechanical Gaming Keyboard – OLED Smart Display – USB Passthrough and Media Controls – Linear and Quiet – RGB Backlit (Red Switch)”
        kostet bei Amazon 129.99 USD, das sind 910.000 Gs und in Paraguay kostet es 1.061.300 Gs bei Nissei.
        https://nissei.com/py/teclado-mecanico-steelseries-apex-7-tkl-rgb-negro-ingles-switch-red-2
        So gross ist der Markup in Paraguay oft schon nicht mehr. Es kommt dir billiger das Ding nur in Paraguay zu kaufen wo die Sache schon im Land ist.
        Diese Tastaturen sind mechanisch und haben die Schalter der Deutschen Firma “Cherry” eingebaut die rund 80 Millionen Clicks durchhalten sollen. Eine gewoehnliche Membrantastatur (Silikongummi dass bei jedem Tastenschlag biegt und mit der Zeit sproede wird) haelt gerademal 5 Millionen Clicks aus bevor sie ganz weggeschmissen werden muss. Diese Cherry Schalter kann man individuell austauschen wenn eine Taste mal durch viele Komments beim WB den Geist aufgibt.
        Man beobachtet doch einen Preiskampf von (gewissen) Elektronikartikeln in Paraguay so dass sich der Onlinehandel fast nicht lohnt ausser bei Momentrabatten.

  3. Tja, so oberflächlich betrachtet ist das natürlich schlimm. Man kann ihnen natürlich Geld oder Lebensmittel spenden. Aber damit hilft man ihnen nur kurzfristig.
    Was sie brauchen ist ein Job. Aber ein Job bedeutet: Ehrliches Geld und Verpflegung für ehrliche Arbeit. Und genau daran scheitert es. Denn die wollen weder arbeiten, noch sind sie ehrlich.
    .
    Da können die Gutmenschen noch so viel erklären, dass man diesen Menschen doch nur eine Chance geben bräuchte.Etwas Hilfe und alles wäre gut.
    Ich biete genau diesen Gutmenschen gerne an, dass sie eine Patenschaft für solche Obdachlosen übernehmen. Sie bekommen von mir einen Job, aber der Gutmensch verpflichtet sich, mit vorgeleisteter Kaution, dass er für Diebstahl, Sachbeschädigungen, Verwahrlosung, Verschmutzung, Faulheit, Suff, Aggression, Kontroll- und Anleitungsbedürfnis und den damit einhergehenden Gewinnausfall, also für alle Kosten und Schäden gerade steht, die von den Obdachlosen verursacht werden.
    .
    Ich bin mal gespannt, wie viele Gutmenschen bereit wären eine solche Garantie zu leisten.

    3
    4
  4. Ich schrieb es letztens schon ein Mal: Solange Menschen nicht für 100.00 G 6 Stunden arbeiten wollen, kann das ja alles nicht so schlimm sein. Im Großraum SanBer und Caacupe ist für dieses Gehalt, was weit über dem Mindestlohn liegt, keine Empleada zu finden.
    Der letzten Empleada mußte ich mehrmals erklären, daß sie putzen und nicht das Haus abreisen soll. Hat ihr nicht gefallen und weg war sie. Dazu kommt noch die Anmaßung, daß die Angestellte bestimmt, was gearbeitet wird.

    3
    2