Dengue-Fieber: Tacumbú ist “eine Zeitbombe“

Das Gefängnis Tacumbú ist eine Zeitbombe für Ausbrüche von Krankheiten, wie unter anderem beim Dengue-Fieber, wegen einer dauerhaften Überbelegung in der Haftanstalt. Ein medizinischer Bericht zeigt, dass auch sexuelle übertragbare Krankheiten progressiv zunehmen, wie Syphilis, HIV sowie Fälle von Tuberkulose und psychische Störungen.

Das Gebäude ist eigentlich nur für 1.500 Straftäter ausgelegt, es befinden sich aber laut letzten Erhebungen fast 4.000 Häftlinge in Tacumbú. Mittlerweile geht bei der Gefängnisleitung die Angst um, dass eine Dengue-Epidemie unter den Häftlingen aber auch deren Familienangehörigen ausbrechen könnte.

Laut einem medizinischen Bericht aus der Haftanstalt würden täglich etwa 120 Patienten die Krankenanstalt konsultieren, 25% davon hätten fieberhafte Symptome. Der medizinische Bereich verfügt nur über 20 stationäre Betten, alle sind zurzeit komplett belegt. Ärzte stellten fest, dass viele Dengue Fälle aufgetreten seien, aber noch nicht eine wirksame Intervention der Gesundheitsbehörden stattgefunden hätte. Ein weiteres Problem sind die Besuche in Tacumbú, in etwa 12.000 Personen kommen wöchentlich, die auch Krankheiten übertragen oder sich infizieren könnten.

„Es gibt mehr als 400 Fälle von Syphilis, 80 Tuberkulose-Erkrankte und andere sexuelle übertragbare Krankheiten mit einer starken Zunahme“, sagt ein medizinisches Gutachten aus. Des Weiteren seien hunderte Häftlinge psychisch erkrankt, einige wären in Behandlung andere aber würden einfach in separate Zellen gesperrt. Die medizinische Abteilung von Tacumbú ist täglich bis 17:00 Uhr im Dienst, in der Nacht hat nur eine Krankenschwester Notdienst.

Quelle: La Nación

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