Dengue Fieber weiter auf dem Vormarsch

Das Dengue Fieber gilt weltweit als die häufigste virale Erkrankung, die sich durch den Stich einer Mücke ausbreiten kann. Besonders die tropischen Länder sind aufgrund des vermehrten Vorkommens der Aedes Stechmücken davon betroffen. Dazu gehören vor allem Südostasien, Süd- und Mittelamerika, Afrika oder Australien. 

Bereits häufiger wurde deshalb in einigen Ländern der Gesundheitsnotstand ausgerufen, auch in Paraguay. Ende Februar 2020 meldete das Gesundheitsministerium dort mehr als 137.000 Verdachtsfälle, speziell die Bezirke Asunción und Central wiesen satte 85 Prozent aller Fälle aus. Bereits in den Jahren zuvor war die rasante Ausbreitung des Dengue Fiebers in Paraguay ein großes Problem. Während der Corona-Pandemie ist das schließlich ein Schaden sehr großen Ausmaßes, der das Land heimsuchte. 

Grundsätzlich sind die Sommermonate in Paraguay von November bis März besonders gefährlich und gehen mit hohen Infektionszahlen einher – 2019 herrschte allerdings in Lateinamerika die größte Epidemie des Dengue Fiebers, welche drei Millionen Fälle von Erkrankten forderte. 2015 wurden etwa 2,5 Millionen Infizierte registriert. Bereits in den letzten 50 Jahren hat sich die Zahl der Infizierten verdreißigfacht, Tendenz steigend. Das Dengue Fieber treibt weltweit sein Unwesen und wird sich zunehmend auch in anderen Regionen ausbreiten.

Lateinamerika kämpft derzeit schließlich mit zwei Pandemien. Zwar sind die Regierungen schon auf Maßnahmen gegen das Dengue Fieber eingestellt, die Problematik besteht jedoch weiterhin, denn durch den Klimawandel und die immer länger andauernden und heißeren Sommermonate hat die Aedes Mücke ein noch leichteres Spiel. 

„Gerade, wenn das Immunsystem durch das Fieber geschwächt ist, sind die Menschen noch anfälliger für die Infektion mit dem Coronavirus“, weiß Dannie Hansen, der Gründer von SUNDT. Die Begleiterscheinungen beider Erkrankungen sind sich dabei sehr ähnlich. Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie grippeähnliche Beschwerden schwächen den Körper des Infizierten, auch die Inkubationszeit ist ungefähr identisch. „Dabei muss besonders auf eine hohe Flüssigkeitszufuhr und schmerzlindernde Mittel zurückgegriffen werden. Das Virus selber kann nicht bekämpft, es können nur die Symptome gelindert werden, beispielsweise mit hochdosiertem Vitamin C, Heilpflanzen oder auch Schmerzmitteln“, sagt Herr Hansen. 

Dadurch, dass die Symptome jedoch weitestgehend identisch sind, muss zunächst genau identifiziert werden, um welchen Virus es sich schließlich handelt. Gegen beide Erkrankungen gibt es bislang zudem keinen Impfstoff, was die tropischen Länder nochmal mehr zu Risikogebieten werden lässt. Das Gesundheitssystem erlebt dadurch eine massive Mehrbelastung, grundsätzlich ist der Standard in Paraguay bereits niedrig, was die ausreichende Versorgung der Patienten angeht. Vor allem sind die Gesundheitssysteme in Lateinamerika massiv unterfinanziert und stehen seit der Corona- und Dengue-Krise vor einer katastrophalen Situation.

Das Dengue Fieber verschwindet zwar bei den meisten Einwohnern ohne schlimme Folgen, bei Kindern und Jugendlichen oder auch Erwachsenen, die sich ein zweites Mal mit dem Virus, allerdings in einer anderen Form, infizieren, besteht schließlich ein erhöhtes Komplikationsrisiko. Dieses ist schließlich lebensbedrohlich und muss unbedingt in einem Krankenhaus behandelt werden. Je nachdem, wie sich das Coronavirus in den nächsten Monaten verhält, könnte es ab November aber erneut mit dem Dengue-Fieber korrelieren und dem Gesundheitssystem weiter schaden. 

Die Regierung muss sich schließlich auf Präventionsmaßnahmen in beiden Bereichen optimal vorbereiten und sich auf einen erneuten Ausbruch einstellen. Auch 2021 können die Infektionszahlen weiter steigen und das Ausmaß von 2019 nochmals übertreffen. Es bleibt also abzuwarten, wie sich das Gesundheitsgeschehen in den tropischen Gefilden in den kommenden Jahren entwickelt. 

CC
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