Der 5. Minister steht auch fest

Asunción: Der gewählte Präsident Santiago Peña (ANR) hat den künftigen Verteidigungsminister, Armeegeneral (SR) Óscar Luis González Cañete, bekannt gegeben. Der neue Präsident hob den “Patriotismus und das Engagement für Paraguay” des ehemaligen Militärchefs hervor.

Bei den letzten Parlamentswahlen kandidierte er für die Cartes-Partei auf der Liste 1 ANR für den Senat, erhielt aber nicht die erforderlichen Stimmen und bekommt nun einen anderen Platz zugewiesen.

Zu seiner Ernennung sagte der künftige Minister: “Ich nehme diese Ernennung zum Verteidigungsminister mit Ehre und Dankbarkeit entgegen; ich bin mir der enormen Verpflichtung bewusst, die damit verbunden ist”, und erklärte, dass unter seiner Regierung eine “Verteidigungspolitik mit einer Vision für die Zukunft” entwickelt werde.

Die fünf bisher von Santiago Peña ernannten Minister

Mit der Ankündigung des gewählten Präsidenten Santiago Peña ist González Cañete der fünfte Minister, der für das Kabinett, das am 15. August sein Amt antreten wird, angekündigt wurde. Zu den bisherigen Ministern gehören Enrique Riera (Inneres), Rubén Ramírez Lezcano (Auswärtiges), Juan Carlos Baruja (Städtebau, Wohnungsbau und Lebensraum, MUVH) und Ángel Ramón Barchini (Justiz).

Armeegeneral (SR) Óscar Luis González Cañete

Den Angaben zufolge hat González Cañete sein Studium als Leutnant der Infanterie an der Militärakademie “Mcal. Francisco Solano López” im Jahr 1983. Er war Zugführer, Kompanieführer, Stabschef des Regiments der Präsidentengarde, Direktor des Sprachinstituts der Armee, Chef des Militärkabinetts und Generalsekretär des Ministeriums für nationale Verteidigung. Außerdem war er Verteidigungsattaché an der paraguayischen Botschaft in Bolivien.

Er war außerdem Kommandeur der Führungsakademie des Heeres (2012), Kommandeur der 3. Infanteriedivision (2013-2014) und Kommandeur der paraguayischen Armee (2015-2016). Nach einem Skandal in den Streitkräften und dem anschließenden Sturz der Führung des damaligen Präsidenten Horacio Cartes trat er Ende des Jahres in den Ruhestand.

Austausch der militärischen Führung

Am 1. November 2016 ordnete der damalige Präsident Horacio Cartes die Entlassung von General Luis Gonzaga Garcete an und ersetzte ihn durch Luftwaffengeneral Braulio Piris Rojas.

Die anderen zu diesem Zeitpunkt bekannten Änderungen in den wichtigsten Militärkommandos waren gemäß der Anordnung Nr. 215 die Ernennung von Generalmajor Juan José Casaccia Furiasse, ehemaliger Leiter des Militärkabinetts der Präsidentschaft, zum Befehlshaber des Heeres, der Armeegeneral Óscar Luis González ersetzte.

Außerdem wurde Fidel Durañona zum Leiter des Logistikkommandos ernannt, der Generalmajor Tolentino Capdevila (Vater von Chiara Capdevila, der derzeitigen Lebensgefährtin von Cartes) ablöst, und Brigadegeneral Eladio Casimiro González Aguilar zum Kommandeur der Luftwaffe, der General Piris ablöst.

Wochenblatt / Abc Color

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4 Kommentare zu “Der 5. Minister steht auch fest

  1. DerEulenspiegel

    Selbst beim Militär werden Partei-Amigos von Präsident und König Cartes bevorzugt. Ich will damit nicht behaupten, daß dieser Armeegeneral nicht über die notwendigen Qualifikationen verfügt, dennoch fällt natürlich sofort seine ANR-Mitgliedschaft auf! Das beste für Staat und Gesellschaft wäre, wenn GRUNDSÄTZLICH wichtige öffentliche Ämter NICHT VON PARTEIMITGLIEDERN besetzt würden, bzw. diese eine evtl Parteimitgliedschaft unverzüglich mit der Ernennung ruhen lassen müßten. Das wäre wenigstens ein erster Beitrag gegen die ausufernde Amigo- und Parteienwirtschaft im Staate, denn so sind diese Parteimitglieder immer vom Wohlwollen der Partei bzw. deren Großen Vorsitzenden abhängig. Daß dies wohl nie so kommen wird ist mir schon klar, denn gerade die Aussichten auf ein Pöstchen, möglichst hoch dotiert und mit wenig Arbeit verbunden, sind doch die Hauptmotive der meisten Parteimitgliedern, zumindest der den Staat durchdrungenen Colorados. Reiner Opportunismus treibt die Bürger in die Arme dieser Partei!

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    1. Hüpfindianer

      Vor allem kann man bei der Quality Assurance, dass der Schmuggel bisher immer reibungslos ablief, sicher von ausgezeichneten Leistungen hiesig Vollprofi-Prästeinzeit-Militärjefes ausgehen. Und auch, dass das mindestens die nächsten fünf Jahre so bleibt. Wäre auch wieder mal an der Zeit für die Übungsgruppe, die den Steuerzahler jährlich 20 Millionen US$ kostet und die in den letzten 7 – 9 Jahren schon den Jefe de Cuisine und den Jefelageristen der EEP auffinden konnte neue Sonnenbrillen, Stiefelchen aus Wildleder und Hängematten gesponsert zu bekommen.

  2. Cartes wird keine Experimente a la Soledad Nunez mehr machen, also parteilose Leute vom Fach, die sich später gegen ihn wenden, sondern nur die Jünger, die ihm die Treue hielten. Übrigens hat Frau Nunez seit dem 3.Mai, also kurz nach den Skandalwahlen, nichts mehr getwittert, davor pausenlos. Kann mir vorstellen, dass sie ins Ausland gereist ist, vielleicht ja irgendein Young Leader-Programm vom WEF. Mit ihrem Ex-“Partner” Alegre tauscht die sich bestimmt nicht mehr aus, war reine Zweckgemeinschaft.

    1. Hüpfindianer

      Das ist hierzulande aber auch normal. Ein halbes Jahr vor den Wahlen fangens mal an ähm Politik zu betreiben, hoffen an den Trog des Steuerzahlers gewählt zu werden, pflanzen beispielsweise Bäumchen mit Plata aus dem eigenen Sack auf den Plazas der Barrios und stellen dat natürlich auf ihr Facebock. Obligates “beide Daumen hoch” und gscheit Grinsen auf dem Diente de Stockzahn selbstverständlich inbegriffen. Okay, nach den Wahlen habens satte drei Stimmen von irgendwelchen Anwohnern dieser Plaza erhalten, sind ein wenig enttäuscht es nicht ganz an den Trog des Steuerzahlers geschafft zu haben und für die nächsten Jahre machens dann, ne, kein und, und streichen. Dann folgt 4,5 Jahre Transparenz und auch die vor den Wahlen noch so tollen Visionen ohne eine Ahnung davon zu haben, wie diese umzusetzen wären, sind verflogen. Anders natürlich diejenigen die es an den Trog des Steuerzahlers geschafft haben. Das ist Politik hierzulande 🙂