Der geringe Konsum von Honig beunruhigt die Imker

Asunción: Die Imker und Bienenzüchter sind beunruhigt, denn der Konsum von Honig im Land geht zurück. Die Verbraucher ziehen anscheinend lieber andere Produkte vor oder suchen alternative Quellen.

Jeder Paraguayer verbraucht durchschnittlich nur 400 Gramm Honig pro Jahr. Hinzu kommen die Probleme des Schmuggels und die unzureichende staatliche Unterstützung der Imker.

Im Vergleich zu Ländern in der Region ist der Honigverbrauch in Paraguay gering und sogar um 80% niedriger als in Argentinien, wo durchschnittlich 2 kg pro Jahr verbraucht werden, so der Leiter für Imkerei des Paraguayischen Instituts für Agrartechnologie (IPTA), Felicita Leguizamón.

Der Experte erläuterte die positiven Aspekte der Honigproduktion. Der Hauptvorteil war die Amortisation der Investition in nur drei Monaten. „Es ist eine günstige Alternative, um das Einkommen zu erhöhen. Abgesehen davon, dass man nicht viel Kapital benötigt, ist der Arbeitszeitaufwand gering“, sagte Leguizamón.

Das Kapital, das benötigt wird, um mit einem Bienenstock anzufangen, einschließlich der Kiste mit den Bienen, beträgt ungefähr 800.000 Guaranies. Mit zunehmender Insektenpopulation können Imker die Anzahl der Kisten in kurzer Zeit vervielfachen.

Die IPTA hat 15.000 Hersteller registriert, die in mehreren Organisationen vereint sind. Die Paraguayische Bienenzüchter Union (UPA) bringt 25 Mitgliederverbände zusammen, die das Ziel haben, ihre hohe Qualität zu erhalten und dem kommerziellen Aspekt zu dienen.

Eine der Partnerinnen ist Diana Gómez, die neben dem geringen Verbrauch einige der Hindernisse in der Branche aufzählt. „Sobald man Mitglied in der UPA ist, muss man seine Qualität erhalten und die Garantie dafür geben, was Honig ist, denn unser Problem ist der Schmuggel aus Argentinien. Wir können ihn nicht bekämpfen und die Unterstützung, die wir von der Regierung erhalten, ist sehr gering“, sagte sie.

Sie verwies auf den Mangel an Infrastruktur und kommerzieller Unterstützung, insbesondere für indigene Gemeinschaften, die unter prekären Bedingungen leben und es schwierig haben, die Anforderungen für eine gute Honigproduktion zu erfüllen, obwohl laut Leguizamón ständig staatliche Unterstützung besteht.

Wochenblatt / Ultima Hora

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8 Kommentare zu “Der geringe Konsum von Honig beunruhigt die Imker

  1. Qualität kennt der Paraguayer nicht und garantierte Qualität schon garnicht.
    Sich dann wundern, dass der Absatz stagniert oder sogar zurück geht, obwohl man ständig die Preise erhöht. 80 mil für 500g Honig in mieser Qualität und mangelhafter Verpackung ist einfach zu teuer. Dass Honig, der in der hygienisch alten Schnapsflasche abgefüllt ist, nicht gären sollte,
    das geht nicht in die hiesigen Köpfe.

    1. da sagst du was! hat denn jemand einen Tipp, wo man wirklich guten Honig erwerben kann? Oder kennt sogar jemand einen Imker der im Gebiet Central vertreibt? Der angebotete Honig in den Supermärkten scheint ja mehr Dulce als Honig zu sein. Da spielt es auch keine Rolle, ob man den teuersten oder günstigsten kauft. Nur die Verpackung ist hochwertiger. Wie so oft…

  2. Wenn man ueberlegt, dass der Liter so um 50.ooo G + versucht wird an den Mann zu bringen, ist das schon sehr teuer. Zumal durch staendiges zufuettern von Zuckerwasser der Ertrag sich erhoeht, aber die Qualitaet mangelhaft wird. In Argentinien bekommt der Imker bei Exportqualitaet fuer das Kilo 2 US-Dollar. ( Verhaeltnis Kg – Ltr. : 1:1,4 )

  3. Wir beziehen Chaco-Honig von Alfred Schneider und sind sehr froh darüber. Für 1 KG 42.000 gs und wirklich gute Qualität. Wir heben den Durchschnittsverbrauch in Paraguay total an, weil wir 1 Kg in ca. 1 1/2 Monaten verbrauchen. Wir haben auch schon im Supermarkt Honig gekauft, der auch ganz gut ist und 750 g. 26.000 gs kostet. Wir hatten auch schon mal von Paraguayern bezogen, in einer Schnappsflasche, 750 g für 40.000 gs. Der hatte natürlich keine vergleichbare Qualität mit Deutschland. Aber auch darüber waren wir damals froh, weil wir so gut wie keine Gelegenheit hatten, einkaufen zu können.

  4. Poppo Graf von Hahn-Kuchelmiß

    Im Zentralen Chaco bekommt ein Imker im Durchschnitt pro Bienenkasten etwa 15 Liter oder Kg Honig pro Monat. Man schleudere jede Woche einmal aus. D.h. pro Bienenvolk und Koenigin hat man einen Monatsertrag von etwa 15 Liter. Dazu sind die Anschaffungskosten verschwindend gering. Nurhaette man mittlerweile dss Problem dass es nirgends mehr Agrarkulturen gaebe mit Pflanzen die Blumen haetten – und wenn, dann wuerdeda fleissig gegiftet. In Viehzuchtsgebieten, was ja die meisten im Chaco sind (min 95%), faenden die Bienen schlicht und ergreifend keine Blumen mehr.
    Also in Gegenden wie Asuncion und Ostparaguay duerfte das Zuckerwasser die Hauptnahrungsquelle der Bienenvoelker sein fuer eben relativ niedrigqualitativem Honig. Fuer einen weit ueberteuerten Preis, eben. Es ist zwar echter Honig (hoffentlich, obwohl der paraguayer gerne die Menge durch Verzuckern verdoppelt), aber die Biene hat keine oder sehr wenig Blueten zur Verfuegung um hochqualitativen Honig zu erzeugen.
    2€ waere ich vereit fuer ein Liter echten Honig zu bezahlen, also rund 14000 Gs aber niemals 50000+ Gs.
    Der Preis draengt schlicht und ergreifend das Produkt aus der Nachfrage weil zu ueberteuert. Das Preis-Leistungsverhaeltnis zu den Kosten ist nicht gegeben da die laufenden Kosten praktisch bei Null sind, die Qualitaet durch Zucker als Grundnahrungsmittel sehr gering ist, Arbeitskosten praktisch keine oder nur sehr gering anfallen und dieses ein Produkt ist durch das jeder schnell Reich werden will.
    Die mennonitischen Imker duerften wiederum die generellen Preistreiber sein.
    Schon nur 2 Bienenvoelker bringen dem Imker ja mit diesen Horrorpreisen den monatlichen Mindestlohn ein, das waere ja so wie wenn der Soyabauer mit 2 Soyastauden genauso viel verdienen wollte wie der Bauer mit einem 100 Hektar Soyafeld, oder der Viehbauer mit 2 Viehcher genauso viel verdienen will wie mit 100 Tieren – man passt halt nur den Preis an indem man diesen exponenziell hochjagt.
    2$ waere ein normaler Honiglreis pro Kg/L Honig.

  5. ja die Wirtschaft. So wie in der Eu. Gerade noch nach fachkraeften schreien und jetzt, nein doch nicht kurzarbeit und der Staat muss schon Gelder bereit stellen und die Arbeitslosen klarerweise auch.

  6. Poppo Graf von Hahn-Kuchelmisz

    @Edith et al.
    1 Kg Honig wuerde mir etwa 1 Woche reichen – alleine. Da er mir aber weit zu teuer ist bezieh ich keinen.
    Der Honig aus dem zentralen Chaco duerfte meist echt sein, aber der Mangel an Blueten zwingt die Bienen sich eben wo den Nektar zu nehmen? Nur beim Naturwald insofern vorhanden. Da der Wald aber schrumpft so bleibt meistens auch schon nur der Zuckerwassernapf uebrig als Notloesung.
    Verzuckerter Honig ist echter Honig. Verzuckert der Honig nicht, so ist das ein Anzeichen fuer unechtem Honig. Die Nahrungsquelle bestimmt die Qualitaet des Honigs, gemaess dem Honigfritzen aus Filadelfia ueber ZP30, so dass die Qualitaet eben nur abnehmen kann. Gar zu bluetenreich ist ja der paraguayische Chacobusch nicht.
    Gestreckt mit Zuckersirup? Wie echt ist Honig aus dem Supermarkt? https://www.youtube.com/watch?v=SfNC5TCNils
    Im Lid’l ist das 500 gr. Honigglas maximal 5.99 Euro, das sind rund 45000 PYG. Also der Honig hat in Paraguay die Preise eines Erste Welt Landes wie hier beim Stock wo 460 gr. rund 47000 PYG kosten wuerden – das andere Zuckerwasser ist dann billiger. Man kassiert also in diesem 4. Welt Land namens Paraguay Preise die sich fast nicht mal die Industrielaender leisten koennen.

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