Der Handelskrieg zwischen den USA und China schadet den Sojabohnen

Asunción: Der Handelskrieg zwischen den USA und China wirkt sich auf die Sojabohnen aus. Das könnte für die Produzenten in dem Sektor, aber auch im Allgemeinen, fatale Auswirkungen haben.

Die Reaktion der chinesischen Regierung auf die von den Vereinigten Staaten auferlegten Zölle erfolgte unmittelbar. Mehrere US-Produkte, die eingeführt werden, sind mit Zöllen in Höhe von 25% belastet worden, auch die Soja.

Jedoch nicht nur die Sojabohnen, auch Mais, Rindfleisch, Gemüse, Tabak und alkoholische Getränke sind betroffen. Im Großen und Ganzen verhängten die beiden streitenden Nationen Zölle auf Waren im Wert von 34 Milliarden US-Dollar, was einen der größten Handelskriege in der Geschichte auslösen könnte, wenn die Beteiligten ihre Positionen nicht aufgeben.

Als Reaktion auf die Zölle von US-Waren sagte das chinesische Handelsministerium, es würde Unternehmen ermutigen, Soja und Fahrzeuge aus anderen Märkten zu importieren.

Wenn man bedenkt, dass Sojabohnen und ihre Derivate zu den Hauptexporten gehören und eine wichtige Stütze der paraguayischen Wirtschaft sind, stellt sich die Frage, wie sich dieser Handelskrieg auf die nationale Industrie auswirken würde.

Karsten Friedrichsen, Leiter der Vereinigung von den Sojaproduzenten (APS), sagte, dass das Szenario durch China in der Theorie keinen Einfluss auf Paraguay hätte, aber in der Praxis bei dem Handel an der Börse in Chicago schon zu einer Reaktion geführt habe und zwar in einer sehr empfindliche Art und Weise. Es kam zu einem 25%igen Einbruch bei dem Preis von Getreide.

Friedrichsen fügte hinzu, dass sie eine Stabilisierung und Verbesserung der Preise erwarten, da es derzeit nur wenig Getreidehandel gebe, weil die Leute Angst haben und die aktuellen Preise den Bedarf des Sojaproduzenten nicht decken würden.

Carlino Velázquez, Direktor des technischen Kabinetts des Ministeriums für Industrie und Handel, erklärte seinerseits, dass der Handelskrieg und deren Auswirkungen in Bezug auf die Soja nicht sehr groß sein würden, da Paraguay ein relativ kleiner Produzent sei und das Produkt viel mehr an die Europäische Union verkauft werde als an die asiatischen Märkte. Die größten Auswirkungen würden die Zollsätze auf den Preis von Industrieprodukten in den Vereinigten Staaten haben, betonte er.

Nach Angaben der paraguayischen Export- und Handelskammer für Getreide und Ölsaaten (Capeco) gingen im Jahr 2017 etwa 20% des gesamten Sojabohnenexports nach Argentinien, weitere 20% gingen an die Europäische Union.

Der Gesamtwert der von Paraguay im Jahr 2017 ausgeführten Sojabohnen betrug 2.132 Millionen US-Dollar, während der Export von industrialisierten Produkten, wie zum Beispiel Öl, insgesamt 1.207 Millionen US-Dollar erreichte.

Paraguay exportierte letztes Jahr Waren im Wert von 28,4 Mio. USD nach China, unter denen Kupfer, Leder und Werkstücke aus Palo Santo Holz hervorstechen.

Auf der anderen Seite erreichte der Import Chinas im vergangenen Jahr einen Wert von 3.652,6 Millionen US-Dollar. Damit ist China das Land, aus dem Paraguay die größte Menge an Produkten importiert.

Im Gegenzug erreichten die paraguayischen Exporte in die USA 2017 den Wert von 65,6 Millionen USD. Der größte Posten dabei war Rohrzucker in Höhe von 20,5 Millionen USD. Das entspricht 31% der gesamten Exporte.

Auf der anderen Seite der Handelsbilanz belief sich der Import von US-Waren auf 660,6 Millionen US-Dollar, 5,5 Mal weniger als der Import aus China.

Wochenblatt / 5Dias

CC
CC
Werbung

Der Zweck dieses Dienstes ist die Wertsteigerung der Nachrichten und um einen flüssigeren Kontakt zu den Lesern zu etablieren. Kommentare sollten an das Thema des Artikels angepasst werden. Die Kommentatoren sind ausschließlich für den Inhalt verantwortlich, der sachlich und klar sein sollte. Schimpfwörter und persönliche Beleidigungen sowie Rassismus werden nicht geduldet.

Kommentar hinzufügen