Potsdamer forschen zu El Niño

Potsdam: Nach einer Wetteranalyse von Meteorologen werden 90% der extremen Regenfälle von dem Wetterphänomen El Niño verursacht. Deutsche Wissenschaftler am Institut für Klimaforschung in Potsdam (PIK) präsentierten nun die Details des neuen Verfahrens. Es soll die südamerikanischen Länder, insbesondere die der Andenregion und deren Ausläufer wie, Bolivien, Argentinien und Paraguay dabei helfen, extreme Wetterverhältnisse genauer zu berechnen.

Algorithmen wurden durch die Analyse von über 50.000 meteorologischen Parametern der letzten 15 Jahre erstellt und ausgewertet. Zur Verfügung stellte die Datenbasis die NASA und die japanische Raumfahrtagentur (JAXA). „Wir fanden heraus, dass riesige Regenwolken in der Region von Buenos Aires entstehen, dann nach Nordwesten in die Richtung der Anden ziehen, wo sie zwei Tage später extreme Niederschlagsmengen erzeugen“, sagte Niklas Boers, einer der Forscher. „Mit komplexen Systemen konnten wir eine Analyse erstellen und fanden einen Weg, genaue Vorhersagen über diese Phänomene machen zu können“. Zwischen Dezember und Februar häufen sich diese, dabei strömen feuchte Luftmassen vom Atlantik nach Westen, wo sie auf Kaltfronten stoßen. Diese bewirken dann starke Regenfälle in den Hochgebirgsregionen oder aber auch weiter südlich davon. „Überraschenderweise und im Gegensatz zu dem, was wir bis jetzt wussten, verlaufen diese Ereignisse gegen die Windrichtungen, die nach Süden gerichtet sind“, sagte er.

Die Meteorologen behaupten, „dass die neue Methode mit einer Genauigkeit von 90% extreme Wetterverhältnisse vorhersagen kann. Auch die Hochwassergefahr in den zu erwarteten gebieten lässt sich genauer berechnen“. Laut Jose Marengo, Wissenschaftler an dem nationalen Institut für Weltraumforschung in Brasilien, ist die neue Studie eine große Hilfe für die betroffenen Länder. „Es war immer schwierig genaue Vorhersagen zu treffen, insbesondere die Hochwassergefahr. Im Frühjahr 2007 hatte man einen wirtschaftlichen Schaden von 400 Millionen US Dollar durch Überschwemmungen“.

Jürgen Kurths, ein deutscher Physiker und Mathematiker sagte, „die komplexen Zusammenhänge zu berechnen war nicht einfach. Die Daten sind zwar vorhanden gewesen, jedoch einen kausalen Zusammenhang fanden wir erst im Laufe der Zeit heraus“. Weiterhin fügte er an, „das mathematische Modell lässt sich auf andere komplexe Systeme übertragen, unter anderem auf die Berechnung der Finanzmärkte, Vorhersage von Erdbeben oder bei der Messung der Gehirnaktivität“.

Paraguay, insbesondere der metrologische Wetterdienst, aber auch Katastrophenschutz und andere staatlichen Behörden profitieren von diesen neuen Forschungsergebnissen, gerade im Hinblick auf das noch zu erwartende und schon prognostizierte Wetterphänomen El Niño.

Quellen: La Nacion / Wikipedia Maddox 1

CC
CC
Werbung

Der Zweck dieses Dienstes ist die Wertsteigerung der Nachrichten und um einen flüssigeren Kontakt zu den Lesern zu etablieren. Kommentare sollten an das Thema des Artikels angepasst werden. Die Kommentatoren sind ausschließlich für den Inhalt verantwortlich, der sachlich und klar sein sollte. Schimpfwörter und persönliche Beleidigungen sowie Rassismus werden nicht geduldet.

Kommentar hinzufügen