Deutscher Lotteriemarkt: Schlechte Entwicklung in den letzten Jahren

Laut des DLV (Deutscher Lottoverband) lässt die Entwicklung des Lotteriemarktes in Deutschland mehr als zu wünschen übrig. So habe sich, ganz anders als in vielen anderen europäischen Ländern, der Markt für Lotto in Deutschland negativ entwickelt. Während etwa vor allem in Portugal, Polen, der Schweiz und Österreich der Umsatz am Lottomarkt deutlich gewachsen sei, sei er in Deutschland über die Jahre sogar um über 25 Prozent geschrumpft. Hierfür gibt es laut dem DLV mehrere Gründe. Vor allem aber die fehlgeleitete Glücksspielpolitik und ein Unwillen zu nennenswerten Reformen seien in Deutschland für den Umsatzrückgang verantwortlich.

Lottomarkt: Deutschland steht im Vergleich schlecht da

Schaut man sich die Zahlen an, die der Deutsche Lottoverband veröffentlicht, steht Deutschland im Vergleich zu seinen europäischen Nachbarn und anderen europäischen Ländern tatsächlich ausgesprochen schlecht da. Mit Blick auf die Lotterie-Märkte zwischen den Jahren 2004 und 2017 konnten Länder wie Portugal, Polen und die Schweiz ein Umsatzwachstum von über 100 Prozent verzeichnen. Auch in anderen Ländern wie Österreich, Italien, Schweden, die Niederlande und dem Vereinigten Königreich stiegen die Umsätze um 25 bis 90 Prozent. Deutsche Lottoanbieter mussten dagegen allein zwischen 2006 und 2015 einen Rückgang des Umsatzes in Höhe von 14,4 Milliarden Euro verkraften. Dies entspricht einem Rückgang von 26 Prozent in dem genannten Zeitraum. Deutschland ist hier somit Schlusslicht und gehört zu den wenigen Ländern, in denen die Umsätze für Lotto rückläufig sind.

Strenge Regeln, fehlender politischer Wille und Provisionssenkungen sorgen für schlechte Entwicklung

Gründe für den Umsatzrückgang und die allgemein schlechte Entwicklung des Lotteriemarkts in Deutschland lassen sich laut den Angaben des Deutschen Lottoverbands gleich mehrere finden. Dies wären unter anderem:

  • Verfehlte Glücksspielpolitik: Laut des DLV ist vor allem die verfehlte Glücksspielpolitik der letzten Jahre dafür verantwortlich, dass der Lotteriemarkt hierzulande mehr oder weniger am Boden liegt. So verhindere diese die Weiterentwicklung des Lottoangebots und mache das deutsche Lotto tendenziell unattraktiv. Währenddessen verzeichnen ausländische Anbieter, etwa die Plattform auf Deutsch Casino Vulkan Bet, mit Glücksspiel, Sportwetten und innovativen, dem Lotto sehr ähnlichen Spielen, stetige Umsatzsteigerungen. Zum Vergleich: Während in einer Umfrage 2009 noch 40 Prozent aller Befragten angaben, Lotto 6aus49 zu spielen, lag der Wert 2015 nur noch bei 23 Prozent. Alles in allem habe der klassische Lotteriemarkt gegenüber anderen Glücksspielangeboten wie Sportwetten, Spielhallen, Online-Casinos und anderen Gaming-Produkten klar das Nachsehen.
  • Beschränkung der Werbung: Neben fehlenden Produktinnovationen im Bereich des Lottos spielen dabei auch die Beschränkungen bei der Werbung und dem Vertrieb eine wichtige Rolle. Dennoch würden die Bundesländer weiterhin die Entwicklung des Marketings und den Vertrieb neuer Produkte systematisch einschränken. Dies vor allem unter dem Deckmantel der Bekämpfung von Spielsucht. Dabei mache Lotto laut Experten nachweisbar nicht süchtig und die vielen Beschränkungen seien demnach ungerechtfertigt. Ganz im Gegenteil sei Lotto laut des DLV das ideale Produkt, um den natürlichen Glücksspieltrieb der Menschen in gesunde Bahnen zu lenken.
  • Provisionssenkungen: Ein weiterer Faktor, der dem deutschen Lotteriemarkt laut des DLV ebenso zusetze, seien die Senkungen der Vermittlungsprovisionen. Mit den sinkenden Provisionszahlungen sei die Vermittlung von Lottoangeboten für viele Anbieter mittlerweile unwirtschaftlich, so der DLV in einer Erklärung. Dies habe letztlich zusätzlich zum Rückgang der Lotterievermittlungen und somit zu den Umsatzrückgängen geführt.

Liberalisierung des Vertriebs und der Werbung soll Wende bringen

Um den Negativtrend zu stoppen, seien laut dem Deutschen Lotterieverband mit Blick auf die Probleme auch gleich mehrere Schritte nötig. Wichtigster Punkt hierbei sei eine liberale Regulierung des Glücksspiels und des Lottomarktes. Hierdurch käme es zu einer größeren Produktvielfalt und zu mehr Innovationsdruck. Ein freier Vertrieb und damit einhergehende moderne Marketingmethoden könnte verloren gegangene Kunden erreichen und diese wieder für das Lottospiel begeistern. Hierdurch würde letztlich die Wahrnehmbarkeit und somit die Attraktivität der Marke Lotto gestärkt.

Neuer Glücksspielstaatsvertrag: 16 Gesellschaften des Deutschen Lotto- und Totoblocks begrüßen die Neuregulierung

Erste Abhilfe könnte der kürzlich unterzeichnete neue Glücksspielstaatsvertrag bringen. Dieser soll bereits am 1. Juli 2021 in Kraft treten und auch einige Regelungen im Bereich des Lotto- und Totospiels bringen. In einer Pressemeldung begrüßten die 16 Gesellschaften des DLTB (Deutscher Lotto- und Totoblock) entsprechend auch die Neuregulierung. Noch mehr Regelungen bringt der neue Vertrag jedoch vor allem für den Bereich der Sportwetten und des Onlineglücksspiels mit sich. Für Online-Casinos beziehungsweise Onlinespielhallen gelten dabei seit dem 15. Oktober bereits eine ganze Reihe an neuen Übergangsregeln. Anbieter, welche die über 30 neuen Regeln bereits jetzt umsetzen, haben bei der Vergabe der neuen Glücksspiellizenzen deutliche Vorteile. Allerdings sorgen die neuen Regeln auch für einige Einschränkungen und einem deutlich veränderten Angebot im Bereich des Onlineglücksspiels. So gibt es strenge Einsatzlimits bei den Spielen. Außerdem sind einige Angebote und Spiele wie Black Jack und Roulette zunächst nicht erlaubt. 

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