San Bernardino: Durch seine Bauarbeiten stieß er auch 5 m breit und 147 m tief auf das Grundstück der Familie Benegas vor. Diese Familie fordert in einer Klage das Eingreifen der Gemeinde San Bernardino, um sowohl die Straße als auch die alte Grenze wiederherzustellen. Die Straße war 1985 durch einen Gemeindebeschluss als solche festgelegt worden.
“Ich verstehe nicht, was dieser Mann hier vorhat. Wir kommen hierher, um die Aussicht und den Zugang zum See zu genießen, und nicht, um die Natur mit einer riesigen Mauer zu behindern”, sagt Gladys Benegas, die zusammen mit ihren Brüdern, den Erben des Grundstücks neben der gesperrten Straße, eine Klage auf Rückgabe des Grundstücks angestrengt hat, in der sie auch die Wiedereröffnung des Zugangs zum See fordert, den Herr Kemper mit Mauer und Elektrozaun schließen ließ. Damit dies geschehen kann, muss die Gemeinde San Bernardino entschlossen eingreifen und die Zufahrtsstraße zum See wiederherstellen. Dies wurde auch von der Familie Benegas mit Unterstützung des Anwalts Amelio Calonga gefordert.
Bei dem Bau handelt es sich um eine gigantische Mauer mit einem Elektrozaun, der zwei öffentliche Straßen ohne Zugang zum See lässt. Und das Land der Familie Benegas wurde umschlossen und überflutet. “Das ist unerträglich, das ist Arroganz, das ist Straflosigkeit und ungeheuerlich”, beschwert sich Julio Maidana, Schwager der Benegas.
Nachdem die Klage auf Rückgabe des Landes beim Gericht in Caacupé eingereicht worden war, reagierte Kemper sofort mit dem Bau der Betonmauer. In kürzester Zeit sperrte er die acht Meter breite Straße, die zum See führt, mit vorgefertigten Mauern ab und stieß fünf Meter breit und 147 Meter tief auf das Land der Benegas vor. So fanden wir es vor, frisch aufgeschüttet, frisch elektrifiziert.
Bereits auf dem Grundstück und vor dem besetzten Land, etwa fünfzig Meter vom See entfernt, hat die Familie Benegas auch den Sockel des alten hölzernen Grenzsteins zementiert und versucht, einen der vielen Beweise für die Grenze des Landes zu schützen, das der Vater, Mariano Benegas, 1979 gekauft hatte. Die alte Grenze mit der Straße ist sowohl in den Eigentumsurkunden als auch in georeferenziellen Diagrammen perfekt dokumentiert, aber “es ist das Eingreifen der Gemeinde erforderlich, die versucht, sich durch eine Klage einzumischen, denn anstatt Grenzstreitigkeiten mit mächtigen Nachbarn wie Oscar Stark oder Luis Saguier Blanco zu regeln und zu lösen, zieht sie es vor, das Gebiet ohne eine Zufahrtsstraße zum See zu lassen und zuzulassen, dass in das Land meiner Beklagten eingedrungen wird”, erklärt der Anwalt der Familie, Amalio Calonga.
Die erste Aneignung der Straße und das Vordringen um fünf Meter auf das Grundstück der Benegas war jedoch nicht das Werk von Luis Kemper, sondern des vorherigen Eigentümers, Mario Cirilo Ruotti Capello. Dieser hatte bereits eine Grenze aus Drahtzaun mit Zementsockel gezogen. Als dies geschah, beantragte Frau Gladys Benegas bei der Stadtverwaltung von San Bernardino die Öffnung der Straße, was mit dem Stadtratsbeschluss N 93-1985 genehmigt wurde. Nicht nur, weil sie die Durchfahrt der Nachbarn behindert, sondern auch, weil “sie das Regenwasser daran hindert, auf natürliche Weise in Richtung See zu fließen, da die von Herrn Ruotti Capello über der Straße errichtete Mauer zur Staunässe beiträgt”, hatte sie damals dem amtierenden Bürgermeister mitgeteilt.
Herr Ruotti hat derweil an Kemper verkauft, und Kemper hat in dem Wissen, dass es eine Klage und einen Antrag auf Intervention der Gemeinde San Bernardino gibt, bereits eine vollständige Betonmauer errichtet, die elektrifiziert ist, als ob er sagen wollte: Hier bin ich, hier kriegen sie mich nicht raus.
Intervention der Gemeinde
Es ist klar, dass das Eingreifen der Stadtverwaltung von San Bernardino unter der Leitung von Emigdio Ruiz Díaz Ojeda in dieser Angelegenheit transzendental ist. Durch die Intervention für die Sanierung der Zufahrtsstraße zum See würde der von der Familie Benegas angestrengte Rechtsstreit vermieden und hätte keinen Sinn mehr, während gleichzeitig der Missbrauch an einem öffentlichen Gut ermöglicht würde. In diesem Sinne haben wir versucht, mit Diego Fernández, Rechtsberater und derzeitige rechte Hand des Bürgermeisters Emigdio Ruiz, zu sprechen. Wir haben keine Antwort erhalten. Als wir ihn um ein Telefoninterview baten, ließ er uns im Ungewissen. Dasselbe haben wir mit Eugenio Oeheme, dem Leiter des Katasteramtes, gemacht. Wir werden es erneut versuchen.
In der Zwischenzeit ist die Mauer mit ihrem Elektrozaun weiter vorangeschritten und hat den öffentlichen Zugang zum See versperrt und das Land der Familie Benegas umschlossen, die es seit 1979 besitzt.
Wer ist Luis Kemper?
Luis Kemper ist der Eigentümer von KEMSA CISA. Dieses Unternehmen produziert und vertreibt internationale Sportbekleidung auf Lizenzbasis, hauptsächlich für Puma und Lotto. Neben der Herstellung und dem Vertrieb von Sportbekleidung betreibt das Unternehmen in insgesamt 45 Stores mehrerer Einkaufszentren, verschiedene Schuhe und Sportmarkenartikel.
Wochenblatt / E’a
Heinz1965
Naja, mal sehen ob der Buergermeister von San Bernardino sich feige versteckt oder Stellung bezieht? Die Problematik wird sein, das wahrscheinlich 2 Besitzurkunden vorliegen, und sich die darin bezeichneten Grundstuecke überlappen. Das ist Paraguay üblich, da es gps Messungen oder alternativ andere hochwertige einmess Verfahren hier noch nicht lange gibt. In Spanien gibt es uebrigens die gleichen misstaende.
DerEulenspiegel
Und siehe da, nichts funktioniert wirklich hier. Die Frage die sich daraus ergibt ist, wer war und ist für die ewigen Mißstände in den Verwaltungen, Behörden verantwortlich? Wer regiert denn dieses Land seit über 50 Jahren und hat mit seinen Parteigenossen beinahe alle Ämter unterwandert und überbelegt? Wer legt denn keinen Wert darauf, daß Ämter und Behörden von qualifizierten Personen (gibt es die überhaupt?) besetzt werden, sondern von “ewig zu Dank verpflichteten” Parteigenossen? War das nicht kürzlich das freie Bekenntnis von Cartes Pudelchen, der gerne neuer Präsident von Paraguay werden möchte? Nicht, daß ich die Parteigesellen der Opposition wirklich für qualifizierter halten würde, doch was Recht und/oder Unrecht ist und was oberfaul in diesem Staat ist, das kann man nicht einfach ausblenden oder unter den Teppich kehren. Für was sind denn Sie oder @Deutsch-Paraguayo z.B. so ein strammer Parteigänger bei den Colorados, wenn Sie nicht einmal in dieser Partei etwas zum Wohle des Staates und seiner Bürger beitragen können? Geht es in Wirklichkeit immer nur um “Pöstchen” ergattern oder sonstige Vorteilsnahmen?
step by step
dies ist wieder einmal ein gutes beispiel dafür, wie beliebt sich die deutschen hier in paraguay machen, pure arroganz.
ich hoffe die paraguayer kommen zu ihrem recht und der deutsche eins aufs ****.
Onkel Nick
Das ist wieder der typisch deutsche Selbsthass und Selbstzerfleischungstrieb.
In diesem Bericht ist die Seite des Deutschstämmigen nicht gefragt worden, wie seine Besitzansprüche aussehen. Doppelte Besitzansprüche aufgrund mangelnder Landvermessung und doppelter Titulierung sind in Paraguay sehr häufig.
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Aber Hauptsache der böse Deutsche bekommt eins aufs ****.
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Genau deswegen, wegen des Selbsthasses der Deutschen, wird es hier auch nie eine Interessenvertretung der DACh-ler geben. Während andere Nationalitäten im Ausland fest zusammen halten, siehe die Türken und allgemein die Muslime in Deutschland, ist der Auslandsdeutsche dem Deutschen ärgster Feind. Deshalb fällt es ja auch so einfach Deutsche ohne Gerichtsverfahren, ohne Beweise jahrelang wegzusperren und niemand unternimmt was. Nicht einmal die deutsche Botschaf, mit dem Frührentner, der nur sein Scherflein ins trockene bringen will.
DerEulenspiegel
Wo wissen Sie her, wer hier im Recht ist. Wie schon @Heinz1965 in seinem Kommentar meinte, könnte die Schuld auch in “doppelter Buchführung” des Grundbuches oder anderweitigen. zurückliegenden Manipulationen liegen. Dazu gibt es in PY tausende Beispiele. Selbst Notare machen bei diesen Schwindeleien mit. Natürlich auch in diesem Fall der Deutsche, ist nicht auszuschließen, zumal er hier über ein “gewisses Ansehen” und wohl auch über viel Kapital verfügt – ist immer gefährlich mit solchen Leuten eine Geschäftsbeziehung oder ein Immobiliengeschäft anzufangen. Doch ihn vorschnell gleich zum Täter zu machen ist nicht in Ordnung.
Muss
Es gibt im Paragauy schon Landvermesser und Grundstücksschätzung. Nur, die kosten eben auch Plata. Um einen Grundstückstitel neu anfertigen zu lassen, wird es wohl auch hierzulande einen Landvermessung benötigen. Die Pflöcke sind in der Nacht auch leicht zu verschieben, hehe. Vorsicht bei den Eingeborene Land zu kaufen, wofür es noch keinen Titel gäbe, werde dann aber gaaaanz bestimmt gemacht, sobald Gringo es gekauft hat. Habe hier auf diesem Kanal mal gelesen, dass es im Paragauy mehr eingetragene Fläche auf Grundstückstiteln gibt, als das Land groß ist. Dazu kommt, wenn der Meiste Albañil kommt, dem ist dat ziemlich egal, der arbeitet für den Auftraggeber. Der setzt das Fundament dann gerne mal einen Meter zum Nachbar rübe. Im geschilderten Fall geht es um eine Straße. Auch da MUSS man hierzulande aufpassen. Solange man Amigo ist (zwischen Deutschen auch Freund) dann ist die Zufahrt zum Grundstück gewährleistet. Kann auch bei Gas, Wasser, ScheiBe vorkommen (und Stromanschluss). Nur, so eine Amigoschaft muss auch nicht ein Leben lang halten. Wenn da “deine” Zufahrt zu deinem Grundstück über das Land des Amigos führt und sie nicht als öffentliche Straße eingetragen ist, dann kannst dir auch einen Helikopter anschaffen.
Hier gibt es ein Interessantes Fideo zum hiesig Katasteramt:
https://www.youtube.com/c/markusamann/videos
Guckst du bei El Servicio Nacional de Catastro en Paraguay (sub deutsch/english), etwa 6. neustes Fideo.
Herr Amann hat übrigens vor zwei Tagen ein neues Fideo geuploadet:
Gerold Pankl – ein Österreichischer Investors in Paraguay (sub español/english)
TejuJagua
*Vorsicht bei den Eingeborene Land zu kaufen, wofür es noch keinen Titel gäbe, werde dann aber gaaaanz bestimmt gemacht, sobald Gringo es gekauft hat.*
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Seit einiger Zeit kann ein Grundstück ohne Titel nicht mehr legal verkauft werden.
Der Verkäufer muss VOR dem Verkauf seinen Terreno vermessen lassen und beim Verkauf dem Notar die Mappe und die CD der Vermessung übergeben.
Ausserdem müssen sämtliche Steuern bezahlt sein.
Ansonsten kann der Verkäufer wieder heimgehen.
Wer blöd genug ist, ein Grundstück per Contrato Privado zu kaufen – was übrigens nicht mehr zulässig und rechtlich nicht bindend ist – dem kann keiner helfen.
Da heißt es dann: Dummheit wird auf der Stelle schwer bestraft.
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Im oben beschriebenen Fall müssen die Anwälte ran.
Da muss geprüft werden, was im Kataster und im Grundbuchamt eingetragen ist.
Was soll denn da der Bürgermeister machen?
Den geht das nichts an, er hat in dieser Sache nichts zu sagen.
Er kann intervenieren und beiden Seiten gut zureden.
Das ist aber auch schon alles.
Rechtlich bindend ist, was im Grundbuch- und im Katasteramt eingetragen ist.
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Die Familie Benegas soll nicht ( nur )den Bürgermeister und die Presse informieren, sondern rechtliche Schritte unternehmen.