Die ANDE wird den Sommer nicht überstehen

Asunción: Gewerkschaftsführer von dem staatlichen Stromversorger ANDE sind besorgt. Die Anzahl der Transformatoren in Reserve genügt kaum für eine vernünftige Energieversorgung.

Aktuelle sind 20 Transformatoren von 100 kVA verfügbar, im Sommer braucht man mindestens 40 Stück pro Tag.

Vicente Ávalos, Gewerkschaftsführer von den Arbeitern der ANDE (Sitrande), beklagte, dass im Lager Boggiani nur 20 Transformatoren mit einer Leistung von 100 kVA zur Verfügung stehen. Diese Kapazität würde im Großraum Asunción zum Einsatz kommen.

„Wir bringen den Missstand an das Tageslicht, denn wenn nicht bald was passiert, hält die ANDE den Sommer nicht durch“, sagte Ávalos.

Er fügte an, durch die hohen Temperaturen in den Sommermonaten würden 1.000 bis 2.000 Transformatoren benötigt. In Spitzenzeiten 40 bis 50 Stück am Tag.

Ávalos betonte, es gebe auch 25 kVA Transformatoren, die für den Einsatz geeignet seien, jedoch nur in ländlichen Bereichen. Werden sie für andere Zwecke, wie im Ballungsraum eingetzt, müssten mindestens drei verwendet werden um die erforderliche Kapazität sicherzustellen.

„Der jetzige Mindestbestand deckt ein bis maximal zwei Tage ab. Wir brauchen mehr Transformatoren“, betonte Ávalos.

Es gab heute eine Pressekonferenz der Gewerkschaft wegen der Sorglosigkeit der ANDE im Hinblick auf die hohe Energienachfrage in den Sommermonaten und zu geringer Lagerbestände für eine stabile Stromversorgung.

Wochenblatt / ABC Color

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15 Kommentare zu “Die ANDE wird den Sommer nicht überstehen

    1. Du hast Recht, aber das ist nicht nur bei der Ande so, es betrifft alle Staatliche Betriebe. Alle werden durch unfähige Leute geleitet, einzig und allein zählt, was ich für mein nichts können verdiene.

    1. Um aus Hochspannung Nidrigspannung zu machen. Wenn man auf dem Land wohnt braucht man meistens einen eigenen Tansformator, weil die Ande-Transformatoren so weit weg sind und dann wegen der Leitungslänge fast keine Spannung mehr ankommt, nund dann fast keine Geräte mehr funktionieren.

    1. Das kann schon passieren, wenn ich an San Lorenzo letzten Sommer denke, sind innerhalb von 6 h 12 Trafos explodiert. Dies rührt aber daher, weil die Kapazität für die heutigen Verbrauchs Verhältnisse nicht mehr ausreicht. Die Kapazität wurde nicht neu berechnet sondern man nimmt nach wie vor die Tabellen von vor 15-20 Jahren, wo jeder Haushalt höchstens 2 Lampen in Einsatz hatte. Aber es sicher nicht jeden Tag die Regel, mit den 40 Trafos.

      1. Kapazität nicht: In so einem Fall würden die Sicherungen des Trafos ansprechen. Die Tücke beim thermischen Durchgehen ist dummerweise, dass sie bei nicht allzuhoher Last vorkommt. Dumm deswegen, weil sonst ja wie gesagt die Sicherungen ansprechen würden und die Explosion abzuwenden wäre. Bedenkt man die Anzahl von knapp 50,000 D-Trafos alleine in Gran Asunción, so sind die Havariezahlen auch nicht mehr so überdurchschnittlich.

    1. In der Tat hat Paraguay einerseits klimatisch bedingt einen grossen Verschleiss an Distributionstrafos, andererseits sind diese zwar zertifiziert und den Normen entsprechend gebaut, aber preisbedingt von niederer Qualität. Des Klima wegens ist die Stromnachfrage im Sommer sehr hoch, wodurch die Trafos heiss werden und diese Hitze nur mehr schlecht an die ohnehin auch heisse Umgebungsluft abgeben können, was zu starker Materialermüdung führ. Dadurch wiederum kann Feuchtigkeit ins Innere gelangen, welche auch vom Öl absorbiert wird. Ab einer gewissen Sättigung liegt dann das grosse Problem darin, dass die Trafos bedingt durch das thermische Durchgehen explodieren können. Vor gut einem Jahr konnte ich mit einem Departamentsleiter der ANDE über den Themenkreis Preis/Qualität von (in diesem Falle) Leistungstransformatoren sprechen. Er würde noch so gerne bessere Qualität wie Siemens (für ihn wörtlich der Mercedes) kaufen, welche im Vergleich zu Crompton rund 1.5 mal teurer sind. Weil die ANDE aber als Ministeruim geführt wird, müssen solche Käufe den staatlichen Beschaffungsregeln entsprechen, was schliesslich bedeutet, dass der günstigere Preis massgebend ist, nicht die Qualität.

      1. Danke fuer die Auskunft Dieter.
        Wenn das so ist, dann sollte doch die ANDE alles unternehmen, dass der Zustand nicht so verbleibt. Es kann nicht sein, dass die da einfach sagen “So ist das, koennen wir nix machen”

        1. Absolut einverstanden. Auch ANDE Vertreter wünschen sich diesbezügliche Änderungen. Leider sehen das nicht alle Anspruchsgruppen so und deren Argumente sind bisweilen auch nicht unbegründet. Der Staat fürchtet dadurch an Einfluss an den Firmenvorstand zu verlieren, die Konsumenten befürchten grosse Preisaufschläge, die Arbeitnehmervertreter befürchten Lohndumping, andere wiederum finden potentiell fehlende Transparenz problematisch. All diese und andere Bedenken unter einen Hut zu bringen ist wohl so gut wie unmöglich sein.

  1. Ausserdem auch noch oftmals falsche Sicherungen, die auch noch zu Ueberlastung mit damit verbundener Waermeabgabe einhergeht. Dann auch oft Vogelnester in den Kuehlrippen, sodass die Waermeabfuhr stark behindert ist.

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