Die Polizei, dein größter Feind

Asunción: Die Abgeordnete der Partei Geliebtes Vaterland, Olga López, erklärte heute, dass die Einwohner des Landes die Polizei als ihren größten Feind wahrnehmen. Obwohl sie zugibt auch ehrenhafte Uniformierte zu kennen ist es die Ansicht der Bevölkerung, die zu dem Entschluss kommt.

Dieses Thema kochte erneut hoch, nachdem sieben Polizisten, darunter drei Hochrangige, wegen eines Raubes von umgerechnet 340.000 Euro inhaftiert wurden. Zwei weitere Polizisten, Adán Darío Vera Santacruz (24) und Hernán Zelaya wurden heute Nachmittag verhaftet, nachdem sie keine schlüssige Aussage zum Ablauf bzw. zum Verbleib des Geldes machen wollten.

„Das schlimmste jedoch ist, dass ich von den Menschen höre, dass sie Angst vor der Polizei haben“, betonte sie.

Sie erklärte zudem in diversen Momenten Informationen vom stellvertretenden Polizeichef erhalten zu haben, dass die Kriminalität zurückgeht. Obwohl dies der Wahrheit entspricht hat die Bevölkerung ein anderes Bild der Uniformierten.

„Die zwei Diebe, die meine Familie überfielen hatten Vorstrafen wegen Vergewaltigung, Mord und anderen Sachen und sind trotzdem frei auf der Straße“, erinnerte sich die Gesetzgeberin.

Die Positionierung von José Dolores Amarilla (einer der inhaftierten Polizeichefs) war schon im Senat fragwürdig. Dieser jedoch hatte politische Unterstützung dank seiner 30-jährigen Zugehörigkeit. Eben weil er von allen Anklagen wegen fehlender Beweise freigesprochen wurde, konnte man ihm nichts anhängen.

Die Parlamentarierin gestand ebenso ein, dass eine Ausrottung der Korruption innerhalb der Polizei nicht in zwei, drei Jahren vollzogen werden kann. Dafür bedarf es mindestens zehn Jahre. Unbekannt jedoch ist das Thema nicht.

(Wochenblatt / Abc)

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8 Kommentare zu “Die Polizei, dein größter Feind

  1. Ist schon eigenartig das immer nur von der korrupten polizei gesprochen wird, und was ist mit den korrupten politikern, traut sich da keiner was zu sagen? ich denke bei denen sollte man anfangen aufzuräumen.

    1. Wenn jemand mit dem Zeigefinger auf Andere zeigt, zeigenn vier Finger zurück!
      Ich habe unterm Stich nur die bessten Erfahrungen nach 23 Jahren mit der hisigen Polizei gemacht, sie machen ihre Arbeit und wie man in den Wald hineinruft so kommts zurück.Einmal ein krimineller Comisario wollte mir was anhängen und mich erpressen, und dann haben seine eigenen Kolgen mir geholfen und der Schuss ging nach hinten los.!!!!!!!!!!!!

      1. Sie machen nur ihre Arbeit? Nun ja, wenn das Abzocken der Ausländer, das Ausrauben von Geldtransportern, das Überfallen von Häusern, das Schlachten von fremden Rindern, das Wegschauen bei Überfällen zu ihrer Arbeit gehört, dann mag das wohl stimmen. So genau kenne ich ja nicht die Dienstvorschriften hier.

  2. Ich finde es ziemlich schwer zu verstehen, dass das von allen(?) Verantwortlichen einfach so zur Kenntnis genommen wird, ohne zumindest einen Kommentar hervorzurufen. Z. B. als Innenminister wuerde mich da schon ein bischen meine Haut jucken? Irgendwas im Resort scheinta da ja wohl grob neben der Sprur zu laufen. Ein grober Einzelfall ist eine Sache aber die Gesamtempfindung der Bevoelkerung ist wohl ungleich alarmierender???

  3. Ganz recht, die Politiker sind es, die man mal ins Auge fassen sollte. Hier stellt sich die Frage: Warum wehrt sich der Innenminister Carmelo Caballero, einen hohen, beschuldigten Polizeioffizier aus dem Dienst zu entlassen?
    Ein Blick in die Vergangenheit führt vielleicht zu einem Schluss: Anfang 2010 sollte ein krimineller Illegaler von der Migracion ausgewiesen werden. Innenminister Rafael Fillizola unterschrieb persönlich die Aufhebung der Ausweisung. Die Generaldirektion der Migracion hatte in einem Bericht an diesen Innenminister fünf Delikte angeführt, die der Kriminelle begangen haben sollte. Der Vizeminister damals Carmelo Caballero schrieb an die Staatsanwaltschaft auf Anfrage, dass gegen diesen Kriminellen nichts strafbares vorliegt. Dieser konnte seine Betrügereien weiter begehen, Schaden bis heute mehr als 700 Millionen Guaranies. Involviert natürlich auch reichlich Angehörige der Justiz.
    Also nicht nur die Kleinen opfern und die Großen laufen lassen.

  4. Das Problem in Paraguay ist doch, dass der gesamte Staat korrupt ist, angefangen von ganz oben bis in den untersten Reihen.

    Wer soll da den ersten Stein werfen, wenn sie alle in einem Glashaus sitzen.
    Die einzelnen Personen die dagegen ankämpfen und Veränderungen wollen gehen in der korrupten Brühe unter.

    Hier wird sich in dem System so schnell nichts ändern, denn die Armen lassen sich ja auch schon für ein paar
    Guanaris ihre Ehre abkaufen.
    Das Volk, bedingt durch mangelndes Wissen, haben keine Chance hier grundsätzlich an dem System etwas zu ändern.

  5. In diesen schweren Stunden dürfen wir die “Policia nacional” nicht alleine lassen und schon gar nicht verurteilen. Nur weil ein paar hohe Offiziere eine Beuteverteilung vorgenommen haben.

    Jetzt ist unsere Stunde gekommen um uns bei ihnen beliebt zu machen. Wir sollten gemeinschaftlich in die Kommissariate gehen und unsere Solidarität bekunden, indem wir in Sprechchören rufen oder auf Transparente schreiben, dass wegen ein paar gestohlener Geldsäcke unser Glaube an die Polizei noch lange nicht erschüttert ist.

    Dabei könnte auch ein Rollenspiel dargeboten werden. So wie die Bayern-Politiker auf dem NOCKHERBERG 2013 dargestellt wurden. Die Polizei wird sich sicher freuen, wenn sie den Raub und die Aufteilung des Geldes von uns spielerisch dargeboten zu sehen bekommen. Zum Schluss siegt nicht das Gute, sondern die Polizei, was sie umso mehr freuen wird.

    Wir können auch als Zeichen des Protestes schwarze Geldsäcke gefüllt, natürlich nicht mit unseren Pensionen, sondern mit Schaumgummi, in die Eingänge der Kommissariate schmeissen. Worüber sie sich sicher freuen würden.

    Und so gibt es noch viele Aktionen die wir zur moralischen Stütze unserer Ordnungshüter veranstalten können. Farbe zeigen heisst das Gebot der Stunde. Der Deutsche ist wieder gefragt im Land!

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