Die Regierung interessiert sich nicht dafür

Asunción: Seit etwa zwei Monaten leben rund 15 indigene Familien vor dem Kongress. Sie wurden ihres Stammeslandes beraubt und wissen weder ein noch aus. Die Regierung schaut weg.

Sie wurden nicht wurden von ihrem Land in Ybyrarobaná, Canindeyú gejagt, auch ihre Hütten, in denen sie lebten, wurden abgefackelt. Staatsanwalt Lucrecio Cabrera aus Curuguaty erlaubte die violente Räumung trotz eines Eigentumstitels der Indigenen. Viele Erwachsene und rund 30 Kinder leben seit dem 7. Dezember 2017 unter den Augen der Politiker des Landes in unmenschlichen Konditionen, ohne die geringste Hilfe.

Erst vor wenigen Tagen begrub eine 22-jährige Frau ihren Fötus auf dem Platz vor dem Kongress. Dies geschah einerseits aus finanziellen Gründen aber auch weil die Indigenen kein eigenes Land mehr besitzen, wo dies hätte geschehen können. Die Regierung könnte über eine Behörde schnell ein Landstück zur Verfügung stellen und Nothilfe beim Bau von einfachen Häusern leisten. Ihr Fokus liegt jedoch bei der Bereinigung der Chacarita und an angrenzenden Gebieten, da dort zukünftig große Projekte umgesetzt werden, wofür der Platz notwendig ist

Laut dem letzten Zensus aus dem Jahr 2012 leben 117.150 Indigene in Paraguay. Östlich des Rio Paraguay leben 58% und westlich 42%. 75% aller leben in extremer Armut.

Wochenblatt / Abc Color

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10 Kommentare zu “Die Regierung interessiert sich nicht dafür

  1. Es ist schon eine Frechheit, der Gipfel der Rechtlosigkeit,das ein Staatsantwalt das Recht mit Füssen trampelt.
    Der Staatsanwalt Lucrecio Cabrera gehört sofort wegen Kurrutionsverdacht und einigen anderen sofort in Untersuchungshaft genonnen!
    Die Menschen haben einen Titel, das Land gehört ihnen.Sie sind keine Bitsteller!
    Das sind keine Landlosen, die sich das Land einfach aneignen oder besser Klauen.

    1. Laut CIA World Factbook sind 95% der Paraguayer Mestizen. Wenn man die Vertreter in hohen Ämtern in Paraguay so ansieht, hab ich den Eindruck daß dort keine 10% vertreten sind. Indigene schon mal gar nicht. Woher soll das Interesse also kommen wenn schon die 95% nicht interessieren?

  2. Landtitel sind hier fast wertlos wenn Finanzkraeftige das Grundstueck wollen und Avocadas gut bezahlt werden. Ich selber kaempfe um ein Stueck Land wo mir 35 Jahre gehoert, Titel sauber und Landsteuer immer bezahlt.

  3. Wichtig ist, das Land sollte von einem behördlich zugelassenen Vermesser vermessen und diese Vermessung im Grundkataster samt Vermessungsplan eingetragen sein. Dann wird es für gewisse Geier schwer an Ländereien zu kommen. Aber es stimmt was Hans schreibt. Gefährlich wird es wenn man jahrelang keine Grundsteuern zahlt und keine Präsenz zeigt. Ein tödlicher Fehler. Die Überraschung ist groß, wenn eines Tages ein anderer Name im Grundbuch aufscheint. Alles dagewesene und in allen Größenordnungen.

  4. @Tom

    “Wenn man die Vertreter in hohen Ämtern in Paraguay so ansieht, hab ich den Eindruck daß dort keine 10% vertreten sind. Indigene schon mal gar nicht. ”

    Richtig. Bei fast all diesen hochrangingen Politikern, Beamten, Drogenhändlern etc. ist es schon leicht aus dem Gesicht zu lesen, welche Gene deutlich überwiegen. Das ist in anderen lateinamerikanischen Ländern auch nicht anders…

  5. Staatsanwalt Lucrecio Cabrera aus Curuguaty erlaubte die violente Räumung trotz eines Eigentumstitels der Indigenen. Und sitzt auch heute, morgen und übermorgen noch in den Reihen der Amigos

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