Nachdem schon vor einigen Tagen die luxuriöse Gefängniszelle von Jarvis Chimenes Pavão in Paraguay für jedermann sichtbar wurde, haben sich seit heute auch die Medien der Welt auf dieses Thema gestürzt, darunter auch die BBC und der Spiegel.
Während der letzten Jahre genoss Drogenboss Chimenes Pavão seine Zeit hinter Gittern. Er modernisierte und baute, was das Zeug hielt. Während die Mithäftlinge einen Fußballplatz mit künstlichem Rasen erhielten, ließ er sich ein Apartment ausbauen. Dieses lag über der Gefängnisdirektion gleich neben dem Haupteingang.
Nach Bekanntwerden dieser VIP-Zelle, mußte die Justizministerin und der Gefängnisdirektor gehen. Letzterem wurde auch ein Schlafzimmer vom Insassen eingerichtet. Die Zelle soll nun zurückgebaut werden, damit andere Häftlinge nicht auf die Idee kommen, Chimenes Pavão nachzueifern.
Abgesehen davon, dass alle Baumaterialien von Pavão bestellt und bezahlt wurden, muss man eine Antrittsmiete an die Gefängnisdirektion von 5000 US-Dollar zahlen, um darin wohnen zu dürfen. Die Wochenmiete betrug danach stolze 600 US-Dollar, so die übereinstimmenden Pressemeldungen.
Jarvis Chimenes Pavão wurde auf Befehl des Präsidenten in die Agrupación Especializada verlegt, wobei es sogar Richterbeschlüsse zu übergehen galt. Diese gaben Pavão die nötige Protektion, damit er seine Haft wegen Geldwäsche bis Ende nächsten Jahres in vollem Luxus weiter genießen kann.
Danach wartet jedoch auf ihn die Auslieferung in sein Heimatland Brasilien, wo noch weitere 15 Jahre Haft auf ihn warten.
Paul
Das wirft ja wieder ein “schönes” Licht auf Paraguay.
Warum leben nicht alle so hinter Gittern? Mit den Haftbedingungen würde man auf der Straße keinen Bösewicht mehr antreffen. 🙂