Asunción: Die vom Nationalen Statistikinstitut (INE) zur Volkszählung nicht-landwirtschaftlicher Berufe bereitgestellten Informationen zeigen, dass es im Land 779.839 Selbstständige gibt. Von dieser angegebenen Gesamtzahl sind 589.494 informell Beschäftigte, was 75,6 % der vorher genannten Gesamtzahl ausmacht.
Laut Statistik ist die Zahl der Selbstständigen seit 2017 gestiegen, wie das INE zeigt, da in diesem Jahr rund 630.609 Menschen eine eigene unternehmerische Beschäftigung hatten. In 6 Jahren gibt es etwa 113.000 Menschen mehr, die selbstständig arbeiten.
Ebenso ist ersichtlich, dass der Prozentsatz der informellen Erwerbstätigen im Jahr 2017 bei 81,9 % aller Selbstständigen lag. Diese Informalität sank um 6,6 Prozentpunkte im Vergleich zu den Daten für 2022, die laut INE 75,6 % betrugen. In diesem Sinne stellt das INE klar, dass informelle Selbstständige diejenigen sind, deren Unternehmen nicht mit einer Steuernummer (RUC) des Finanzministeriums registriert sind und den Haushaltssektor nicht einschließen.
Die nicht-landwirtschaftliche informelle Beschäftigung weist einige Unterschiede auf, je nach Geschlecht, Alter, Wohnort, Schuljahren und anderen Indikatoren, die die informell Beschäftigten charakterisieren. Die Schätzungen für den Zeitraum 2017–2022 zeigen, dass der Anteil der Erwerbstätigen, die als informell eingestuft werden, im Jahr 2017 bei 65,1 % und im Jahr 2022 bei 63,0 % lag. In absoluten Zahlen waren es im Jahr 2017, laut der Statistik, 1.680.000 Menschen und im letzten Jahr 1.847.000 Menschen.
Nach Wohngebiet ist die in ländlichen Gebieten lebende nicht-landwirtschaftlich erwerbstätige Bevölkerung am stärksten von Informalität betroffen. Somit sind im Jahr 2022 etwa 8 von 10 nicht-landwirtschaftlichen Erwerbstätigen informell tätig. In städtischen Gebieten sind jedoch von 10 nicht-landwirtschaftlichen Arbeitnehmern 6 informell beschäftigt.
Bei der Analyse nach Geschlecht zeigt sich, dass im letzten Jahr 65,2 % der erwerbstätigen Frauen einer informellen Beschäftigung nachgehen, während sich 61,3 % der Männer in der gleichen Situation befinden. In absoluten Zahlen sind jedoch Männer in der informellen Beschäftigung häufiger vertreten (ca. 997.000 Männer). Je nach Stadt-Land-Wohngebiet ist die Informalitätsrate der Frauen in beiden Gebieten und in allen Jahren des Untersuchungszeitraums höher als die der Männer.
Wochenblatt / La Nación
Hüpfindianer
Hierzulande ist ja jeder Maurer, Klempner, Elektriker, Mecanico, Maler, Frisör, Anwalt, Polizist, Anwalt und Hausfrau:*In (alles in einer Person). War ja auch schon beim hiesig Frisör. Hob ihm gsogt, dass i auf der Seite kurz und oben etwas länger haben will. Okay, snipselt der dar rum und schmiert mir zum Abschluss Gutstink drauf. Einen Spiegel bekommst ja hierzulande nicht zu sehen. Okay, zuhause guck ich mal in den Spiegel. Naja, die Proportion Seite/Oben war etwas wie diejenige eines Leghorn-Hahns. Oder wie wenn jemand 1,9 Meter groß ist und 2 Meter lange Latschen hat. So etwa Schuhgröße 200. Auf der Seite habe ich einen etwa 2 mm Bürstenschnitt verpasst bekommen und oben ca. 6 cm echte Handarbeit. Mit der Schere und so. Echt selbst gebastelt. Habe dann mal kurzerhand die Rasierklinge genommen und einen auf Kojak gemacht. Nur hätte ich mir die 30.000gs auch sparen können. Jedenfalls war ich seit da nicht mehr bei diesem ähm. Frisör.
Jelly
Neulich hatte ich auch so etwas Ähnliches. Die “Friseurin” hat ihren Salon sein über zehn Jahren und wurde mir vor kurzem empfohlen. Schneiden kann sie super. Haare waschen ebenfalls. Färben … ich wollte mein natürliches Dunkelblond wieder heller haben. Das mache ich seit Jahren. Meine alte Friseurin ist aber inzwischen etwas weiter weg. Ich habe die Bilder gezeigt. Kein Problem. Sie ist ja auch blond gefärbt (sieht auch gut aus), von daher weiß sie ja wohl wie es geht.
Dann ist etwas passiert, was nicht passieren dürfte. Es hat angefangen zu brennen. Kein Feuer, aber Himmel hat es weh getan. Ich habe sie darüber informiert. Das sei normal. Ich weiß sogar als Laie, dass das definitiv nicht normal ist und bitte sie es rauszuwaschen. Dann endlich setzt man mich vor den Spiegel. Bis es auf der Kopfhaut angefangen hat zu brennen, schien alles normal.
Meine Haare waren weiß. Schneeweiß. Ich wusste im ersten Moment gar nicht, was ich sagen sollte. Sie schien vollkommen zufrieden, mit ihrer Arbeit. Danach habe ich sofort meine alte Friseurin angerufen und ihr ein Bild geschickt. Ich soll sofort vorbeikommen, wir kriegen das hin. Bolt bestellt, zu ihr fahren lassen und dann in Scham gewartet, bis die Kunden mit Terminen fertig waren. Es war schon spät am Abend. Sie hat den Salon offiziell geschlossen, um sich meine Haare in Ruhe anzuschauen. Sie hat in Argentinien Friseurin gelernt; nicht wie die eine, hier in Paraguay. Meine Haare wurden nachpigmentiert. Sie hat wirklich auf meine Kopfhaut aufgepasst (die hat nämlich immer noch gebrannt), und am Ende hatte ich sogar das Blond, was ich eigentlich haben wollte. Für die Rettungsaktion hat sie nur hundert genommen. Das ist jetzt zwei, drei Wochen her. Klar hat sich das draufgesetzte Blond ein bisschen rausgewaschen, aber von hellblond oder weiß ist es immer noch Meilen entfernt.
Hüpfindianer
Danke für deinen Erfahrungsbericht aus Paraguay wie es leibt und bastelt @Jelly. Oft sind se recht kulant und machen für den doppelten Preis ein Nachbasteln. Können ja nix dafür, dass es beim ersten Mal nicht geklappt hat. Dat nennt man schon bei der Verabschiedung nach dem ersten Gebastel hierzulande: “Kannst gerne jederzeit wiederkommen por qualquier Cosa”. Oft habe ich aber weder Lust, Laune noch Plata um nochmal dahin um dat wieder reparierbasteln zu lassen. Ganz so schlimm ist es natürlich nicht. Oft klappt dat auch schon beim ersten Mal. Oft reparierbastelt der Mecanico den Wagen recht gut. Gut, ein paar kleine Abstriche MUSS man schon machen und mit einer von der Autoindustrie als Schikane angebrachten Schraube oder Mutter weniger leben. Ich mach dat dann immer so und suche in meinem Gerümpel nach einer passenden Schraube oder Mutter, die ich da wieder darauf pappen kann.
DerEulenspiegel
Klar doch, je mehr Arbeitslose, desto mehr “Selbstständige”. Man nennt das hier aufwertend “Comerciante”- darunter fallen alle, auch die, die Hustenbonbos oder Kräuter verkaufen. Aber alles besser, als klauen und einbrechen oder gar Menschen überfallen und ausrauben.
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Es gibt u.a. auch viele Förderprogramme z.B. das CEE (CENTRO DE ENTRENAMIENTO DEL EMPRENDEDOR) vom hiesigen Arbeitsministerium. Sie alle drängen die Microunternehmer sich bei der SET zu registrieren, ihre Unternehmung, so klein und so wenig Aussicht auf Erfolg sie auch haben mag, zu formalisieren. Oft ist es Grundvoraussetzungen um an ausländische Fördergelder zu kommen. Die Taiwanische Botschaft steckt da Unmengen an Geld rein. Aber auch die EU und USA. Besonders um Frauen zu fördern.
In den wenigsten Fällen ergibt alles das Sinn, denn die Formalisierung ist für viele Microunternehmungen sehr kostspielig, die Bürokratie ist grausam. Zugewinne bei Steuereinnahmen, offiziell angemeldete Arbeitsplätze entstehen daraus selten. Steuerausgaben für Unterministerien mit 99%-Amigo-Schwachköpfen steigen.